Analyse

Neun aus drei: Vier Erkenntnisse zu Reals makellosem Saisonstart

Real Madrid legt mit dem dritten Sieg im dritten Spiel einen perfekten Saisonstart hin und grüßt von der Tabellenspitze. REAL TOTAL mit vier Erkenntnissen zum makellosen Auftakt der Königlichen in die Saison 2022/23.

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Carlo Ancelotti und Antonio Rüdiger können mit dem Start mehr als zufrieden sein – Fotos: imago

Bereit für Casemiro-Rolle? Tchouaméni drängt sich auf

Das Erbe, das ihm zugedacht ist, ist enorm, doch Aurélien Tchouaméni deutete auch gegen Espanyol mehr als an, dass er der richtige Mann sein kann, um diese Rolle in Zukunft auszufüllen. Nach dem etwas holprigem Auftakt des Franzosen gegen Almería (2:1), als es auch einen leichten Tadel von Ancelotti gab, folgte ein guter Auftritt bei Celta Vigo (4:1) und nun ein noch besserer gegen Espanyol. Durch seine technischen Qualitäten, sein intelligentes Positionsspiel und seinen Spielwitz sorgt der 22-Jährige für erfrischende spielerische Impulse von der Sechs, schafft so Entlastung für Toni Kroos und macht das Aufbauspiel der Königlichen noch schwerer ausrechenbar. Im Spiel gegen den Ball mangelt es zwar hier und da noch an der nötigen Positionsdisziplin beziehungsweise an der entsprechenden Abstimmung mit den Nebenleuten, doch dass man Casemiro nicht innerhalb weniger Wochen komplett vergessen machen würde, steht auch außer Frage.

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Plötzlich geht’s auch gegen die Kleinen

Gegen Almería oder auch diesmal gegen Espanyol tat man sich zwar lange schwer, am Ende standen jeweils jedoch drei Punkte zu Buche. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit für die Königlichen, möchte man zumindest meinen, doch stellten die letzten Jahre gerade die vermeintlich kleinen Gegner immer wieder verlässliche Stolperfallen dar. Während man in den Spitzenspielen regelmäßig auf den Punkt da war und überzeugende Siege einfuhr, ließ man gerade in den Duellen mit den weniger namhaften Gegnern hier und da gerne (wichtige) Punkte liegen: Mallorca, Cádiz, Espanyol… Punkte, die gerade in LaLiga unheimlich weh tun und einem schon mal die Meisterschaft kosten können. Bislang scheinen sich Benzema und Co. mit den Underdogs der Liga aber ganz gut arrangieren zu können. Bleibt zu hoffen, dass das auch die nächsten Wochen noch der Fall ist.

Ancelotti entdeckt die Rotation für sich

Carlo Ancelotti wird für viele Dinge verehrt und geschätzt – als großer Verfechter der Rotation galt der Italiener aber nie. In dieser Spielzeit scheint der 63-Jährige diese jedoch für sich entdeckt zu haben, schickte bisher immer wieder eine moderat veränderte Startelf ins Rennen. Dass der italienische Altmeister mit der Breite und Tiefe in seinem Kader hochzufrieden ist und dies auch entsprechend nutzen will, daraus macht er auch keinen Hehl. „Jedes Spiel ist anders, man kann nie wissen. Wenn wir mit Rodrygo und Camavinga begonnen hätten, hätte es passieren können, dass wir nicht die nötige Kontrolle gehabt hätten, die wir in den ersten 25 Minuten hatten. Wenn (Toni) Kroos und (Luka) Modrić erst in der zweiten Halbzeit gekommen wären, hätten wir vielleicht nicht die Energie gehabt, die wir brauchten. Diese Wahl ist manchmal wie Wetten. Du wettest und manchmal gewinnst du, manchmal verlierst du“, gab Ancelotti im Anschluss an das Espanyol-Spiel Einblicke in seine Gedankenspiele. Eden Hazard spielt dabei zwar noch nicht so wirklich eine Rolle, aber auch das kann sich im Laufe der Saison noch ändern – schließlich stehen alsbald zahlreiche englische Wochen vor der Tür.

Rüdiger sorgt für die erhoffte defensive Variabilität

Apropos Überraschung: Dass David Alaba auf Außen rutschen und im Zentrum durch Antonio Rüdiger ersetzt werden würde, war im Vorfeld der Begegnung nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Doch auch hierfür lieferte Ancelotti nach Spielschluss eine plausible Erklärung: „Es ging um das Kopfballspiel, denn ich wusste, dass Joselu sehr kopfballstark ist und Rüdiger hat dort Vorteile gegenüber Alaba. Und Alaba hat attackierend als Außenverteidiger nach wie vor eine große Qualität.“ Ein Plan, der trotz des (glücklichen) Treffers von Joselu über weite Strecken gut aufging und vor allem eines aufzeigte: Rüdiger stellt nicht nur eine Belebung für den internen Konkurrenzkampf dar, sondern erhöht zudem die defensive Variabilität, die einem gegen verschiedene Gegner neue Möglichkeiten bietet. Genau dafür wurde der deutsche Nationalspieler geholt.

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

Kommentare
Makellos sind maximal die ergebnisse.Das zustandekommen? Immer wenn man denkt ,das KB9 eigentlich so langsam mal ausgewechselt werden sollte ,macht der so Dinger wie gestern.Leider bekommt Ance mit solchen Aktionen recht.Trotz allem gab es gestern keinen Grund einen Hazard,welchen man erst über den Klee lobt ,nicht einzusetzen.Valverde auf rechts ist verschwendet.der don sucht seine Forum.Alternativen zu vinicius? Hazard? Zumindest rotationstechnisch kann man Ancelotti bis jetzt nichts vorwerfen.
 
1. In den letzten Spielen wurde ich defintiv ein Fan von Tchouameni. Ich bin eh so jemand, der eher defensive Spieler bevorzugt und Tchouameni kombiniert das mit einem klugen und sauberen Passspiel.
Ich würde echt sagen, dass er schon jetzt für Spiele im Ligaaltag ein Upgrade zu Casemiro darstellt.
Dieser war in solchen Spielen oft eher unnützlich.
Tchouameni muss sich aber noch in den großen Schlachten beweisen, bevor man sagen kann, dass er Casemiro adäquat ersetzt hat.

2. Aus 3 Auswärtsspielen 9 Punkte zu holen ist schon sehr stark. Auch geil wie diese Mannschaft niemals die Ruhe verliert. Wir lagen gegen Almeria hinten und gegen Espanyol stand es lange 1:1. Diese Ruhe und Souveränität ist unfassbar wichtig für die Liga.

3. Muss man auch sagen. Ancelotti rotiert um einiges mehr und wird stand jetzt auch dafüe belohnt. Gerade für den Zeitraum bis zur WM muss er das weiter durchziehen, da der Spielplan unglaublich eng ist.

4. Ich bin eh ein Fan von Rüdiger. Ihn kann man ruhig öfter mal ins Zentrum packen. Das gibt uns den Vorteil, dass man mit Alaba eine weitere offensive Option hat. So richtig hat er noch nicht mit Vini harmoniert, aber das braucht auch Zeit denke ich mal.

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Meine Erkenntnisse:

Wir brauchen zumindest noch einen RA neben Rodry, wenn Carlo ihn öfters als MS (und Benzi Backup) einsetzten möchte, Valverde gehört einfach in die Mitte.
Tchoua hat sich wieder gesteigert. Ceballos muss bleiben und wird wahrscheinlich bleiben.
Also mit 1-2 weitere Zugänge für die Breite, sehe ich uns ehrlich gesagt schon wieder als Hürde für alle Gegner.
Rüdiger und Alaba geben uns Flexibilität in der Abwehr.
Ich hoffe es so sehr, dass offensiv noch etwas passiert! Ansonsten war ich ehrlich gesagt, zu Frieden mit der Leistung,
 
Seit September 2021 in 13 Spielen mit Camavinga Rodrygo
von der Bank gewann Real Madrid 12. Die einzige eine Niederlage war gegen Chelsea im Viertelfinale der in Champions League (2-3) !

GameChanger!!!!
 
Ich persönlich bin sehr angetan von dem IV Duo aus Eder und Rüdiger , 2 die sich sehr ähnlich sind ja aber an den beiden musst du erstmal vorbei und davor Tchoua das ist Präsenz auf dem Platz in der Mitte
 
Seit September 2021 in 13 Spielen mit Camavinga Rodrygo
von der Bank gewann Real Madrid 12. Die einzige eine Niederlage war gegen Chelsea im Viertelfinale der in Champions League (2-3) !

GameChanger!!!!

:D Selbst dieses Spiel gewannen die Beiden mit 2:0...
 
Mir gefällt Tchoua als 6. besser als Case, weil er auch ein Spiel zu lenken weiß. Dadurch können sich ein Kroos und Modric in die Offensive einschalten. Gerade im La Liga Alltag wo von Real erwartet wird das Spiel zu machen braucht es einen „offensiven“ 6er um eben das Spiel zu lenken.
In großen Duellen wie gegen City oder Barca, die viel über Ballbesitz kommen, wäre ein Casemiro besser. Aber das kann er noch lernen. Hala Madrid
 

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