
Super League: Pérez untermauert Notwendigkeit
ROM. Kommt sie nun bald oder kommt sie nicht? Im stillen Kämmerlein arbeitet speziell Real Madrids Präsident Florentino Pérez nach wie vor an der Realisierung einer Super League, um die Champions League des europäischen Fußballverbands UEFA abzulösen. Neben den Königlichen engagieren sich dafür auch noch der FC Barcelona und Juventus aktiv.
Bei Reals Mitgliederversammlung am Sonntag schlug Pérez angesichts des aktuellen Zustands des europäischen Fußballs erneut Alarm und forderte abermals ein Umdenken. Aleksander Čeferin, den Boss der UEFA, interessiert das herzlich wenig. „Die Super League existiert für mich nicht mehr“, gab der Slowene am Montag bei einem Kongress in Italiens Hauptstadt Rom zu verstehen.
UEFA-Präsident kritisiert: „Es gäbe kein Gleichgewicht“
„Ich denke, wir reden schon ziemlich lange darüber. Man hat mir von dem erzählt, was er sagte und es hat sich wieder mal gezeigt, dass sein Vorhaben ist, alles zu schließen und nicht gegen kleinere Klubs zu spielen. Das gesamte europäische Modell müsste sich ändern. Es gäbe eine große Differenz zwischen den armen und den reichen Klubs, es gäbe kein Gleichgewicht“, gab der 54-Jährige des Weiteren kritisch zu Protokoll.
Mit der Super League und dem Rechtsstreit zwischen der UEFA und den abtrünnigen Top-Klubs beschäftigt sich bereits seit einiger Zeit der Europäische Gerichtshof. Ein Gutachten wird für den 15. Dezember erwartet, ein Urteil für Anfang 2023. Die UEFA zeigte Wiederstand, drohte mit Sanktionen wie etwa einem Ausschluss der Beteiligten aus der Champions League. Schnell wurde es daher ein Fall für die Justiz, die nun klärt: Darf die Super League weiter geplant werden oder nicht?
Einen ersten Vorstoß mit der offiziellen Verkündung der Eliteliga von zunächst insgesamt zwölf Gründungsklubs gab es im April 2021. Ziel ist ein selbst organisierter internationaler Top-Wettbewerb ohne Beteiligung von FIFA und UEFA, deren Monopolstellung und Einbehalt hoher Millionensummen gerade Pérez öffentlich stark kritisiert.
Pérez: „Justiz stellt das Fußballmonopol der UEFA in Frage“
Das Real-Oberhaupt am Sonntag: „Die europäische Justiz stellt das Fußballmonopol der UEFA bereits in Frage. Das Gericht wird mit seiner Entscheidung die Zukunft dieses Sports prägen. Von da an werden wir daran arbeiten, den aktuellen Trend umzukehren. Die UEFA stockt den Wettbewerb mit Spielen zwischen belanglosen Teams auf. Das wird den Niedergang des europäischen Fußballs nur beschleunigen. Unser geliebter Sport ist krank, verliert die Führung als Global Player. Die jungen Menschen interessieren sich immer weniger für ihn. Das ist eine Tendenz, die man umkehren muss, bevor es zu spät ist. Bei allem Respekt vor den nationalen Ligen müssen die großen europäischen Ligen das ganze Jahr über Spiele im Angebot haben. Die Super League wäre kein geschlossener Wettbewerb, da 25 Prozent ihrer Plätze offen wären.“
Čeferin übrigens plant trotz dieses Kampfs keineswegs, sein Amt bei der Europäischen Fußballunion zum Ende seines Mandats im Jahr 2023 niederzulegen. „Ich werde wieder kandidieren. Ich habe bereits 55 Unterstützungsschreiben erhalten. Es scheint so, als wäre ich der einzige Kandidat. Sie wollen nicht, dass ich gehe“, sagte der 54-Jährige.
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