
BARCELONA. Dieser 9. Spieltag kann sowohl für den FC Barcelona als auch für Real Madrid richtungsweisend sein. Beide Teams haben bisher 22 Zähler ergattert und nur das Torverhältnis sorgt dafür, dass die Blancos aktuell auf dem zweiten Platz rangieren. Mit einem Sieg zu Hause im Bernabéu (Sonntag, 16:15 Uhr im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) kann man wieder drei Punkte zwischen sich und die Katalanen bringen.
Doch auch diese haben einen Sieg bitter nötig und das nicht nur, weil sonst die Tabellenführung verloren geht. In der Champions League bestehen nach einem 3:3-Heimremis gegen Inter Mailand kaum noch Chancen auf eine Achtelfinalteilnahme und Barça muss sich gerade jetzt stabil zeigen. Ausgerechnet gegen den Erzrivalen ist nun „Wunden lecken“ angesagt und Trainer Xavi sieht die Partie als „große Chance“.
Inter zu kopieren und sich zu zehnt am Strafraum einzuigeln, „ist nicht unser Plan“, auch wenn Real durchaus anfällig für Konter ist. Barça will Barça-Fußball spielen: „Wir wollen im Block angreifen, um den Gegner in seiner eigenen Hälfte zu unterwerfen. Wir haben Spieler, die Kontersituationen gut ausnutzen können, aber das mögen wir nicht“, so der 42-jährige Übungsleiter.
„Kollektivarbeit“, um Vinícius Júnior zu stoppen
Natürlich wurde auch über den formstarken Vinícius Júnior gesprochen, der es allerdings im März bei der 0:4-Niederlage nicht schaffte, sich durchzusetzen. Xavi erklärte, worauf es ankommt, um genau das wieder zu schaffen: „Letzte Saison hatten wir ihn im Eins-gegen-Eins gut im Griff. Wer rechts spielt, muss defensiv sehr stark sein, aber er wird auch Hilfe brauchen. Ich sehe es mehr als eine Kollektivarbeit. (Ronald) Araújo hatte im letzten Jahr auch Hilfe von den Innenverteidigern und so haben wir es geschafft, dass Vinícius sich unwohl fühlte.“
Distanzschüsse könnten für den FC Barcelona ebenfalls ein Mittel der Wahl sein, eine Idee, die der Coach bekräftigt: „Ja, das ist eine Tugend, die wir uns zunutze machen müssen. Neulich haben es Marcos (Alonso), Raphinha oder auch Ousmane (Dembélé) versucht. Wir wechseln bereits Flanken mit Einzelaktionen und Schüssen von außerhalb des Strafraums ab. Wir können und müssen schießen.“
Clásico: Xavi ist und bleibt Optimist
Dass die Culés nach vier Spieltagen in der Champions League die Qualifikation für das Achtelfinale nicht mehr selbst in der Hand haben, gleicht einer Katastrophe. Die Enttäuschung ist an allen Ecken zu spüren und dennoch schaffte es der Katalane, weiter Optimismus zu versprühen: „Ich bin schon immer optimistisch und vertraue auf die Arbeit, die wir machen. Ich glaube, wir haben uns in vielen Aspekten sehr verbessert und werden nicht aufhören. Ich kam vor weniger als einem Jahr, um die Situation zu verändern und wir können das schaffen. Wenn ich irgendwann mal das Gefühl habe, dass das nicht mehr so ist, werde ich mich hier hinsetzen und sagen: ‚Ich sehe keine Möglichkeit‘, aber noch sehe ich sie. In Europa versagen wir, aber in der Liga sind wir da und können immer noch etwas an unserer Situation ändern.“
Eben genau das verwundert: Barça kassiert in acht Ligaspielen gerade mal ein Gegentor – und das ist auch schon sieben Spieltage her -, in der Königsklasse hagelt es dagegen Klatschen ohne Ende und bereits sieben Gegentreffer. Der viermalige Champions-League-Sieger fasst die prekäre Situation in Europa zusammen: „Das ist schwer zu erklären, aber es wurden viele individuelle Fehler gemacht, Fehler in der Abwehr, auch andere Umstände, für die wir nichts können, aber für vieles sind wir verantwortlich. Wir hätten manchmal konzentrierter sein und besser verteidigen müssen. In der Liga sind wir aber sehr gut, was das betrifft, und wir müssen so weitermachen. Uns bleibt die Liga, die Supercopa und die Copa del Rey und alle haben immer noch Lust, Titel zu gewinnen. Morgen ist ein wichtiger Test, um weiter daran zu glauben, dass wir es gut machen.“
Xavi: „Wäre lieber Spieler als Trainer“
Als Ex-Barça-Spieler scharrt ein Xavi natürlich sprichwörtlich mit den Füßen, wenn es gegen den Erzrivalen Real Madrid geht. Genug umkämpfte Partien durfte der ehemalige Nationalspieler Spaniens in seiner aktiven Zeit miterleben. Er gibt zu, dass er immer noch gern selbst Spieler wäre: „Ich spiele gern gegen Real Madrid. Ich bin sehr wettbewerbsorientiert. Es ist ein Clásico und ich sage meinen Spielern immer, dass ich gerne selbst noch Fußballer wäre, um solche Spiele zu spielen. (…) Man hat viel mehr Spaß daran, Spieler zu sein. Mit dem Ball am Fuß kann man viel mehr erreichen als ohne ihn“, und fügte hinzu: „Das morgige Spiel besteht darin, es zu genießen. Wir wollen Protagonisten sein und unsere beste Version zeigen. Ich sehe die Partie als eine große Chance, um weiter Tabellenführer in LaLiga zu bleiben.“
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