
Supercopa zum dritten Mal in Saudi-Arabien
RIAD. Zum bislang dritten Mal steigt die Supercopa de España in Saudi-Arabien. Zwar wird bereits seit der Saison 2019/20 auf neutralem Boden gespielt, doch nach der erstmaligen Ausrichtung 2020 im Wüstenstaat wurde schon 2021 aufgrund der damals prekären COVID-19-Lage wieder in Spanien gespielt, 2022 war Saudi-Arabien schließlich erneuter Schauplatz. Und nun wird dort vom 11. bis zum 15. Januar abermals um den spanischen Super Cup gespielt.
Mit dabei sind der Meister, der Vizemeister, der Pokalsieger und der Verlierer des Copa-del-Rey-Endspiels. Im alten Format vor 2019/20 hatten der Meister und der Pokalsieger den Titel noch in Hin- und Rückspielen in ihren jeweiligen Stadion untereinander ausgemacht. So sind nun bei der diesjährigen Ausgabe neben Real Madrid der FC Barcelona, Real Betis und der FC Valencia am Start. Die Königlichen treffen im Halbfinale am Mittwoch (20 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und im TV) auf Valencia, Barça am Donnerstag auf Betis. Das Finale steigt daraufhin am Sonntag. Der Austragungsort bleibt während allen drei Partien gleich: das knapp 70.000 Zuschauer große König-Fahd-Stadion der Hauptstadt Riad.
Real Madrid kann mit FC Barcelona gleichziehen
Für Real Madrid bietet sich die Chance, das Saudi-Arabien-Triple perfekt zu machen. Die Blancos holten bereits 2020 und 2022 in Riad den Titel – nun soll es zum dritten Mal gelingen. Die Königlichen gewannen den nationalen Wettbewerb bis dato zwölfmal, der FC Barcelona ist derweil mit 13 Erfolgen Rekordsieger. Betis wartet noch auf seinen ersten Supercopa-Triumph, Valencia triumphierte bisher erst einmal. Das Turnier verspricht daher Spannung, zumal es seit 2020 drei anstatt zwei Spiele zu bestaunen gibt.
Allerdings sorgte die Supercopa dafür seit Bekanntgabe des Saudi-Deals bereits für den ein oder anderen Wirbel. Schließlich findet der Supercup noch lange in Saudi-Arabien statt. „Bis 2029“, teilte Präsident Luis Rubiales im vergangenen Dezember bei einer Versammlung des spanischen Fußballverbands RFEF mit. Dabei enthüllte die spanische Tageszeitung EL CONFIDENCIAL im April letzten Jahres pikante Details zur Abwicklung des Geschäfts.
Wer profitiert vom Millionen-Deal?
Damals wurde bekannt, dass der seinerzeit noch beim FC Barcelona unter Vertrag stehende Gerard Piqué mit Rubiales bei der Realisierung des Deals unter einer Decke steckte. Piqué und dessen Agentur KOSMOS sollen sich beim Vertragsabschluss mit dem saudi-arabischen Staatsunternehmen Sela insgesamt 24 Millionen Euro zugesichert haben. Vier Millionen Euro würde die Barça-Legende damit pro Ausgabe verdienen. „Lass uns die Saudis ausquetschen“, so der Tenor aus einem Dialog zwischen Piqué und Rubiales. Die RFEF kassiert pro Austragung offenbar rund 30 Millionen Euro. Zahlen zu den Prämien lassen sich indes nicht seriös belegen. Kolportiert wird, dass für den Gewinner des Turniers bis zu zwölf Millionen Euro drinnen sind.
Obendrein bleibt ein fader Beigeschmack, die Supercopa in einem Land auszurichten, das aufgrund seiner Menschenrechtsverletzungen immer wieder in der Kritik steht. Nach EL CONFIDENCIALS Leak rechtfertigte sich Rubiales auf einer einberufenen Pressekonferenz damit, dass die Einnahmen dem spanischen Fußball bis in die untersten Schichten zugutekommen würden. Es gehe ferner darum, sich bestmöglich auf eine etwaige gemeinsame Austragung mit Portugal auf die Weltmeisterschaft 2030 vorzubereiten, so Rubiales. Aus dem Saudi-Deal zieht er demzufolge Ressourcen, um Spaniens Fußball nachhaltig zu verbessern. Dabei hofft auch Saudi-Arabien auf den Zuschlag der Ausrichtung der WM 2030.
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