
Toni Kroos ehrlich: „Mich ärgert das“
MADRID. Es sei ein „Kack-Platz“, kritisierte Toni Kroos das Spielfeld im Estadio Santiago Bernabéu Ende Oktober vergangenen Jahres ganz offen und ehrlich. Drei Monate sind vergangenen – und der Ansicht ist der Mittelfeldstratege von Real Madrid weiterhin.
Anders als vor der langen Unterbrechung durch die Weltmeisterschaft kommt das Geläuf in dem sich im Umbau befindenden Stadion vielerorts nicht mehr so karg und ausgetrocknet daher, dafür trotz der dichteren Bewachsung allerdings matschig und rutschig. Während einer Begegnung fliegen viele Grasfetzen aus dem Boden heraus.
In der Mannschaft wird dieser Zustand mittlerweile nicht nur Kroos nerven. „Ich bin nicht glücklich damit, mich ärgert das. Ich glaube, das hat nichts mit der Zeit zu tun. Normal sagt man: ‚Boah, ihr hattet jetzt ewig Zeit.‘ Aber wenn das technische System nach wie vor das gleiche ist, dann können auch drei Jahre vergehen. Es muss etwas mit dem Umbau des ganzen Stadions zu tun haben, das ist offensichtlich noch nicht beendet. Ich weiß nicht, ob man halt auch bis dahin dieses Problem nicht in den Griff bekommt. Woran es auch immer liegt: Es lässt mich auf dem Platz nicht freudig vorausschauen, wenn der bis Mai halten soll“, sagte der 33-Jährige im Podcast „Einfach mal Luppen“, den er mit Bruder Felix betreibt.
„Hast du immer ein bisschen im Kopf, wenn du Zuhause spielst“
Der Platz sei in Spielzeiten zuvor „immer 1A“ gewesen. „Ich möchte hier niemanden an den Pranger stellen, weil ich weiß nicht, ob das mit einer einzelnen Person und dem Team zu tun hat oder eben mit den technischen Voraussetzungen. Fakt ist: Er war gegen Atlético 20 Minuten ganz gut und jetzt quasi schon wieder so wie vor der WM. Das ist auch nicht das Problem für ein Spiel, aber irgendwie hast du das immer ein bisschen im Kopf, wenn du Zuhause spielst. Mir geht das so. Ich weiß jetzt, dass wir bis Mai jedes Mal auf diesem Platz Zuhause spielen. Wahrscheinlich wird der irgendwann noch mal gewechselt, aber das haben sie ja schon damals versucht. Es ist ein Problem. Ich glaube auch, dass wir gegen einen Großteil der Gegner damit keinen Gefallen tun“, bemängelt Kroos.
Bernabéu: Kann es nur an den verlegten Platten liegen?
Die große Frage nach dem Warum stößt in der Öffentlichkeit auf Ratlosigkeit. Auch wenn es angeblich nicht das Problem sein soll: Kann es nur an den während der Sommerpause sechs unter dem Spielfeld verlegten Platten für den in Zukunft einfahrbare Rasen liegen? Das ist jedenfalls die einzige Veränderung zwischen der laufenden und der vergangenen Saison, als noch alles in bester Ordnung war. Umgebaut wurde auch damals schon.
Bei dem derzeitigen Rasen handelt es sich schon um den zweiten der Saison. In der zweiten September-Hälfte wurde das Feld nach nur einem Monat ausgetauscht, das vorherige Geläuf hatte die gleichen Probleme gemacht. Die nächste Möglichkeit eines Wechsels würde sich Real in der zweiten März-Hälfte bieten, wenn der Klubfußball von den Nationalmannschaften unterbrochen wird. Während der WM tat sich trotz elfwöchiger Pause nichts.
Toni Kroos: Rasen des FC Bayern München auch „schlecht“
Kein gutes Haar lässt Kroos übrigens ebenso an dem Platz, den sein Ex-Klub FC Bayern München in der Allianz Arena zu bieten hat: „Der ist auch immer schlecht. Immer, wenn ich da zurückgekehrt bin und dort gespielt habe, war er nicht gut. Auch komisch, verstehe ich nicht. Aber ich kann jetzt nicht den Platz in München kritisieren, wenn wir hier aktuell für unsere Gäste so etwas anbieten.“ Wann sich das wohl endlich ändert?
Community-Beiträge