Nun reagiert allmählich auch Real Madrid. Nachdem sich die Führungsriege der Königlichen im Korruptionsskandal rund um den FC Barcelona bislang aufgrund laufender Ermittlungen zurückgehalten hatte, wird sie am Sonntagmittag zu einer außerordentlichen Versammlung tagen. Das gab der Verein am Samstagmittag bekannt. Grund: Eine inzwischen offiziell bestätigte Anklage der Staatsanwaltschaft Barcelona gegen den FC Barcelona sowie gegen zwei Ex-Präsidenten (Josep Bartomeu und Sandro Rosell) und deren Vorstände.
Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft könnte dabei kaum deutlicher sein: „Der FC Barcelona hatte eine streng vertrauliche Vereinbarung mit Enríquez Negreira, um im Tausch für Geld den FC Barcelona bei der Entscheidungsfindung der Schiedsrichter zu bevorzugen.“ Deutlich genug, damit nun auch der spanische Rekordmeister erste Schritte diskutieren will.
Die Mitteilung der Blancos: „Angesichts der Schwere der von der Staatsanwaltschaft Barcelona erhobenen Anschuldigungen gegen den F.C. Barcelona und zwei seiner Präsidenten wegen des begründeten Verdachts der Korruption und ihrer Beziehungen zum ehemaligen Vizepräsidenten des Technischen Schiedsrichterausschusses, José María Enríquez Negreira, hat der Präsident für morgen, Sonntag, den 12. März 2023, um 12.00 Uhr eine Dringlichkeitssitzung des Vorstands einberufen, um zu entscheiden, welche Maßnahmen Real Madrid in dieser Angelegenheit für angemessen hält.“
Comunicado Oficial. #RealMadrid
— Real Madrid C.F. (@realmadrid) March 11, 2023
Hintergrund: Barça zahlte zwischen 2001 und 2018 für angebliche Beraterdienste fast sieben Millionen Euro an ein Unternehmen von Schiedsrichter-Funktionär Enríquez Negreira, der war bis 2018 Vizepräsident des Schiedsrichterkomitees CTA. Das besagte Unternehmen „DASNIL 95“ hatte nach 2018 keine Umsätze mehr generiert – eines von vielen Anzeichen, dass bei der jahrelangen Zusammenarbeit etwas faul war.
Dem nimmt sich nun auch Real Madrid an, nachdem der Verein sich bisher diplomatisch-neutral verhielt. Die genannte „Junta Directiva“, bestehend aus 17 Mitgliedern inklusive Pérez, wird nun entscheiden, wie die Königlichen weiter vorgehen und ob und wie sie in der Angelegenheit Druck ausüben – beispielsweise auf die Verbände LFP und RFEF.
Diese 17 gehören zur Junta Directiva,die morgen über Maßnahmen “gegen Barça” entscheidet.
So diplomatisch,geschäftsmännisch Pérez selbst ist,bei den anderen 16 gehe ich von eher emotionalen Ansätzen aus. Abteilung Attacke? Macht RM Druck,hält sich FCB nicht mehr lange auf Beinen. https://t.co/EVRLQ1Jm7M pic.twitter.com/6OE9ESaSCn— Nils Kern (@nilskern17) March 11, 2023
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