
Toni Kroos: „Sehr guter und schlauer Transfer“
LOS ANGELES. Es ist noch Geduld angesagt. Anders als in seinen ersten rund anderthalb Wochen im Training von Real Madrid kann Arda Güler seine Klasse vorerst nicht auch in Testspielen unter Beweis stellen. Nach seinem Ausfall beim 3:2 gegen Milan wird er auch die Vorbereitungspartie gegen Manchester United in der Nacht zu Donnerstag (2:30 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und Livestream) angeschlagen verpassen. In den USA stehen für die Königlichen danach noch Duelle mit dem FC Barcelona und Juventus an.
So wie Güler startete auch Toni Kroos am 10. Juli in die Vorbereitung auf die Saison 2023/24. In dieser Zeit hat der 33 Jahre alte Deutsche von dem 18 Jahre alten Türken einen absolut positiven ersten Eindruck gewonnen.
„Man muss wirklich sagen, dass er für sein Alter ein großes Talent ist. Er hat ein sehr, sehr feines linkes Füßchen. Das wird man noch häufig sehen. Er hat einen super Linksschuss, ist technisch gerade auf engem Raum wirklich herausragend gut. Ich glaube, dass das ein sehr guter und schlauer Transfer ist – vor allem natürlich für die Zukunft“, sagte Kroos im wöchentlichen Podcast „Einfach mal Luppen“, den er zusammen mit Bruder Felix betreibt.
Toni Kroos warnt bei Arda Güler zugleich auch
Der Taktgeber machte aber ebenso darauf aufmerksam, dass bei Weltverein Real eine Stärke allein nicht reicht. „Er bringt auf jeden Fall einiges mit, um hier erfolgreich zu werden. Das schon. Auf der anderen Seite muss man ein bisschen vorsichtig mit großen Ankündigungen sein, die gab es schon oft und wurden von anderen weniger erfüllt. Gerade bei dem Verein hier entscheiden noch ganz andere Fragen, ob jemand erfolgreich ist. Das ist dann nicht nur ein Talent, eine Technik oder ein Schuss“, so Kroos.
Demnach würde es darauf ankommen: „Wie stark ist man physisch? Wie gehe ich mit Rückschlägen um? Wie verletzungsanfällig bin ich? Wie komme ich mit dem Druck klar, der bei so einem Verein hier herrscht? Wie durchsetzungsfähig bin ich von der Persönlichkeit her, sich in so einer Mannschaft wie hier durchzusetzen? Das sind alles Fragen, die man überhaupt noch nicht ansatzweise beantworten kann. Deswegen bin ich vorsichtig mit Superlativen, aber ich glaube, dass er ein fußballerisch besonderes Talent hat.“
Der Routinier lobt Güler dafür, dass er ein junger Spieler sei, „der sehr offen für Tipps ist, hinguckt, der auch viel fragt. Das ist immer ein sehr positives Zeichen. Es gibt auch oft schon 17-, 18-Jährige, die denken, wie gut sie sind und gar keine Tipps mehr brauchen. Das ist in dem Fall nicht so, das ist eine richtig gute Eigenschaft. Es sind gute Voraussetzungen da“.
4-1-2-1-2 bei Real Madrid: „Trainieren es nicht aus Spaß“
Unter Carlo Ancelotti könnte Güler hin und wieder in zentraler Rolle einige Meter vor Kroos agieren. Der italienische Trainer testet momentan nach Jahren des 4-3-3 mit dem 4-1-2-1-2 ein leicht verändertes System. Ein 4-4-2 mit einer Mittelfeld-Raute also.
Wird es als taktische Formation für die neue Pflichtspiel-Saison tatsächlich etabliert? „Das weiß ich nicht genau, aber ich denke mal, aus Spaß trainieren wir es nicht. Es ist logischerweise ein Plan dahinter“, so Kroos. Es sei gut, abgesehen vom 4-3-3 „eine Option zu haben. Das ist das System, das wir seit Trainingsstart so ein bisschen trainiert haben und jetzt versuchen, das auf Wettkampfebene auf den Platz zu bringen. Und dann gucken wir mal, wie es funktioniert. Ob das dann das System ist, womit wir die Saison beginnen oder es hier und da mal anwenden, wird man sehen. Ich glaube, das weiß jetzt keiner so richtig“.
Abhängen dürfte das insbesondere davon, ob Kylian Mbappé womöglich zeitnah verpflichtet wird oder nicht. Mit dem Franzosen im Angriff zwischen Vinícius Júnior und Rodrygo Goes wäre das 4-3-3 oder ein 4-2-3-1 wieder wahrscheinlicher.
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