Pressekonferenz

„Offensiv kein Problem“: Ancelotti bereitet Abwehr-Arbeit Sorgen

Nach zwei Erfolgen setzt es für Real Madrid in den USA mit einem 1:3 gegen Juventus die zweite Testspiel-Niederlage in Folge – erneut mit drei Gegentoren. Carlo Ancelotti bereitet die Defensive momentan viel eher Sorgen als die Offensive, der wiederum das Zielwasser fehlt. Der Saisonvorbereitung gibt er sechs Punkte.

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Carlo Ancelotti Real Madrid
Ancelotti sieht bei Real noch viel Steigerungsbedarf – Foto: Frederic J. Brown/AFP via Getty Images

Real Madrid: CARLO ANCELOTTI über…

…sein Fazit zum nun beendeten Aufenthalt in den USA und die momentane defensive Anfälligkeit: „Es ist gut gelaufen. Die Spiele, die wir bestritten haben, haben zwei Facetten gezeigt. Die eine Seite war sehr gut und auf der anderen Seite müssen wir uns defensiv verbessern. Die Mannschaft ist es nicht gewohnt, mit einer Mittelfeld-Raute zu verteidigen. Wir haben viele Tore nach Kontern kassiert – die drei von heute, auch zwei gegen Barcelona. Da hat die Balance gefehlt, wir müssen das lösen.“

…die magere Torausbeute trotz der gegen Juventus 34 Abschlüsse, acht davon direkt aufs Tor: „In der Saisonvorbereitung kann es passieren, dass wir da nicht so erfolgreich sind. Die Mannschaft ist etwas müde, wir sind viel gereist. Die Frische, die ein Stürmer im Abschluss braucht, haben wir derzeit nicht. Es ist aber nicht das Problem, ich habe vorne viel Gutes gesehen. Offensiv gibt es kein Problem, wir müssen die Defensivprobleme lösen.“

…die Punkte auf einer Skala von eins bis zehn, die er dem Team für die Testspiele gibt: „Sechs. In dieser Zeit gibt es Dinge, die wir ausprobieren und es ist nun ziemlich klar, woran wir arbeiten müssen. Wir pausieren jetzt zwei Tage und bereiten die Woche dann gut vor. Dort arbeiten wir dann an der Defensive.“

…Fran García, der nach Ferland Mendys Ausfall in den Vordergrund rückt: „Mendy fehlt zwei Wochen. Fran García hat sehr gut gespielt. Er ist ein sehr energischer Spieler, der gut in die Tiefe geht, sehr gute Flanken schlägt. Er ist ein verlässlicher Spieler. Natürlich muss er sich noch verbessern. Im Kollektiv müssen wir uns defensiv besser postieren.“

…Vinícius Júnior, der gegen Juve auch in zentralerer Angriffsrolle überzeugt hat: „Das fällt ihm nicht schwer, er kann das sehr gut. Er hat für Gefahr gesorgt und steigert sich.“

…das 4-1-2-1-2, das vielleicht eher für Spielertypen wie Aurélien Tchouaméni und Eduardo Camavinga bestimmt ist: „Nein. (Toni) Kroos ist als Sechser nach wie vor ein Maestro, ebenso wie Luka (Modrić). Sie sind ein Dreier-Mittelfeld gewohnt und haben da kein Problem. Ebenso (Federico) Valverde oder Camavinga.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Dass die Offensive keine Probleme hat, lässt sich auch nur hoffnungsfroh sagen, wenn er davon ausgeht, dass Mbappe kommt. Es ist kein Desaster, in der Vorbereitung keine hervorragenden Ergebnisse zu erzielen. Gleichwohl waren alle vier Vorbereitungsspiele alarmierend, die einen mehr, die anderen weniger. Inzwischen sehe ich entgegen meinen Erwartungen Tchoua als den(!) Schlüsselakteur zu einer erfolgreichen Saison. Die Abwehr ist und war auch in der letzten Saison teilweise wackelig.
 
Die Raute kann man mMn nur mit nem klaren 6er spielen der vor allem im Defensivbereich sowohl zweikampftechnisch als auch taktisch weitestgehend alles abdeckt und das ist Tchouameni und ganz sicher nicht Kroos. Die Schlüsselspieler in diesem System sind Tchouameni und Bellingham. Die beiden 8er in der Raute müssen sich anpassen. Valverde und Camavinga sehe ich da ehrlich gesagt besser als Kroos und Modric. Die beiden Maestros sind diese schnellen Umschaltmomente sowohl defensiv als auch offensiv nicht gewohnt und man sieht vor allem welch intensive physische Leistungen auf diesen Positionen gefordert sind. Also meine Rückschlüsse aus der bisherigen Pre-Season sind folgende:

- Fran sehe ich als absolute Stammkraft
- Tchouameni in der Raute auf der 6 gesetzt
- Bellingham ist die 100 Mio. wert und kann die 10er Position bespielen wie es sich Ancelotti vorstellt
- die Raute funktioniert mit Valverde und Camavinga auf der 8 besser als mit den Maestros
- für ein 433 oder 4231 wie ich es mir wünschen würde fehlt im Angriff mindestens noch 1 Stürmer (Mbappé)
- die Defensive sieht schlecht aus weil das Mittelfeld aktuell seinen Job nicht gut macht
- Courtois macht das nicht lange mit jedes Mal 3 Dinger aus dem Kasten zu klauben und ich glaube ja der ist grundsätzlich ne ruhige Seele, aber wenn der dann Mal aufn Tisch haut möchte ich nicht im selben Raum sein ;)
 

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