
„Apathisch wegen Umständen, die ich irgendwann erzähle“
Neun Jahre bei Real Madrid waren doch ein, eher zwei oder drei Jahre zu viel für Isco Alarcón. Schon im September gestand er, hätte „in der letzten Phase vielleicht früher gehen sollen“, und im Radioprogramm „El Pelotazo“ bei CANAL SUR legte der Andalusier nun nach: „Ich hätte Real Madrid verlassen sollen, aber es ist nicht leicht, den besten Verein der Welt zu verlassen.“ Mehr noch: Der 31-Jährige gibt mittlerweile zu, nicht immer vollen Einsatz gegeben zu haben, zumindest in den schwierigen Momenten. „Ich war mental nicht immer vorbereitet, es gab Zeiten, in denen ich eher zusammenbrach, anstatt etwas mehr zu geben.“
Isco redet sogar von einer Art Teilnahmslosigkeit, so stumpfte er in Madrid regelrecht ab: „In den letzten Jahren war ich eher apathisch aufgrund von Umständen, die ich eines Tages erzählen werde.“
Dazu lässt sich wohl nicht nur die Saison 2018/19 zählen, als er unter Santiago Solari erstmals aussortiert wurde. Auch im Anschluss unter Zinédine Zidane und Carlo Ancelotti sollte nur noch ganz selten der „alte Isco“ aufblitzen und er über seine Joker-Rolle nicht mehr hinaus kommen. Isco: „Ich war viele Jahre dort, ich war sehr glücklich und zufrieden. Es sind Sachen mit Trainern passiert, die dazu führten, dass ich, egal was ich tat, nicht mehr spielen konnte. Man ließ mich wissen, dass ich, egal was passierte, nur wenig spielen würde.“
Isco Alarcón, jugador del Real Betis en @elpelotazocsr
“Sentí que debí irme del Real Madrid, pero dejar al mejor club del mundo no es fácil”
“El ruido que se genera desde fuera viene de los medios. Cuando haces una mala temporada, te etiquetan como acabado”
#PelotazoIsco pic.twitter.com/iggxhpbTmZ
— El Pelotazo (@elpelotazocsr) October 17, 2023
Trotzdem verbleibt Isco mit dem Positiven. Zum Beispiel mit den 19 Titeln, die er von 2013 bis 2022 bejubeln konnte, dazu die 353 Einsätze im weißen Trikot (53 Tore, 57 Vorlagen). Nach dem Missverständnis mit dem FC Sevilla und dem geplatzten Deal mit Union Berlin blüht er mittlerweile wieder auf – erneut in Sevilla, aber diesmal bei Real Betis. Unter Manuel Pellegrini, der Isco schon in Málaga trainiert hatte, lässt der Andalusier wieder seine Klasse aufblitzen und kann sich wieder Hoffnungen auf die Nationalmannschaft machen, und möglicherweise seine erste EM-Teilnahme. „Ich habe noch nie an einer Europameisterschaft teilgenommen. Ich habe an der Weltmeisterschaft teilgenommen, aber ich würde gerne an einer Europameisterschaft teilnehmen“, so Isco, der weiß, worauf es ankommt: „Das kommt, wenn man bei Betis großartige Arbeit geleistet und alle Ziele erreicht hat. Wenn ich es verdiene, hoffe ich, dass ich dabei bin.“
„Viel Boulevard und Clickbait im Fußball“
Zumindest ist das Umfeld in Andalusien wieder etwas angenehmer. So hat Isco aus seiner Zeit in Madrid auch viel Negatives über die Presse und öffentliche Wahrnehmung gelernt: „Die Medien loben dich, aber sagen dir auch, dass du am Ende bist oder aufgehört hast. Das sind Etiketten, die einem die Medien aufdrücken, und die Leute nehmen sie auf. Es gibt viel Boulevardpresse im Fußball, viel Clickbait und Dinge, die Fußballern nicht helfen.“ So macht er für seinen Abstieg bei den Blancos auch die Medien verantwortlich: „Der Lärm von außen kommt von den Medien. Wenn man eine schlechte Saison hat, wird man als erledigt abgestempelt.“
Nach schwierigen Monaten und Jahren kann Isco jetzt aber wieder voraus blicken. Und das nicht nur auf die Wiedersehen mit seinen alten Kollegen aus Madrid (9./10. Dezember in Sevilla, 25./26. Mai im Bernabéu), sondern auch mit einem besonderen Ex-Kollegen. Denn zum Wiedersehen mit Sergio Ramos kommt es schon bald: „El Gran Derbi“ findet am 12. November statt. Zwar haben Isco und Ramos „nicht viel geredet, das letzte Mal vor sechs oder sieben Monaten“, aber Isco ist sich sicher: „Er wird mir bestimmt ein paar Tritte verpassen.“
Isco Alarcón, jugador del Real Betis en @elpelotazocsr
“Nunca he jugado una Eurocopa. He jugado Mundial pero me gustaría disputar una Eurocopa”
“Eso viene de hacer un gran trabajo en el Betis, cumplir todos los objetivos. Si me lo merezco, ojalá estar”
#PelotazoIsco pic.twitter.com/f53KBNOVSb
— El Pelotazo (@elpelotazocsr) October 17, 2023
Community-Beiträge