
Fünfter Einsatz in Folge: Lunin endgültig die Eins
LEIPZIG. Gegen die UD Las Palmas (1:0), gegen den FC Getafe (2:0), gegen Atlético (1:1), gegen den FC Girona (4:0) – und nun gegen RB Leipzig: Andriy Lunin hat das Tor von Real Madrid am Dienstag beim 1:0 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League zum fünften Mal nacheinander gehütet. Abermals erhielt der Ukrainer den Vorzug vor Kepa Arrizabalaga, dem damit wieder einmal nur die Rolle des Zuschauers von der Ersatzbank aus blieb.
Dass Lunin auch dieses dritte Top-Spiel in Serie bestreiten durfte, ist wohl das endgültige Zeichen: In der bis dato offenen Torwartfrage bei den Königlichen herrscht jetzt Klarheit, solange Thibaut Courtois noch fehlt. Mitte August hatte der Belgier einen Riss des vorderen Kreuzbands im linken Knie erlitten, er steckt derzeit im individuellen Aufbautraining.
Dabei hatten beim Gastspiel in der Red Bull Arena bestimmt nicht wenige den Eindruck, dass das da im Kasten des weißen Balletts doch schon wieder dieser spektakuläre Courtois sein muss. Aber nein, es war Lunin. Der 25-Jährige zahlte das in ihn gesteckte Vertrauen einmal mehr zurück, zeigte in seinem 33. Pflichtspiel-Einsatz mit mehreren starken Taten sogar seine beste Leistung im Real-Trikot. Von REAL TOTAL erhielt er die Note 1.
Real Madrid: Lunin macht den Courtois
Erstaunlich: Die Nummer 13 avancierte zum zweiten Keeper der Merengues, der seit mindestens der Saison 2003/04 in einem Auswärtsspiel der Königsklassen-K.o.-Phase mit neun Paraden glänzte. Vor ihm hatte nur Thibaut Courtois (2022 beim Finale in Saint-Denis gegen Liverpool) derart viele Rettungsaktionen verbucht. Ein würdiger Vertreter.
Carlo Ancelotti sieht das offenbar genauso, wenngleich er das sich seit Wochen hinziehende Torwartthema selbst nach dieser starken Performance in Leipzig diplomatisch moderiert. „Er hat es gut gemacht, ist sehr motiviert, hat viel Selbstvertrauen. Es war von ihm ein hervorragendes Spiel, denn er hat es in allen Situationen sehr gut gemacht“, umschiffte der Italiener die Frage eines Reporters, ob Lunin denn nun definitiv der Stammtorhüter in Abwesenheit von Courtois sei. Ancelottis Entschluss im Kasten ist in dem Fall aber Aussage genug, sodass es für eine Bestätigung keiner klaren Worte mehr bedarf.
Bitter für Arrizabalaga, den bloß eine dreiwöchige Verletzungspause im vergangenen November aus der Bahn warf, was ihn letztlich den Stammplatz kostete. Womit nun zu rechnen ist: Der vom FC Chelsea ohne Kaufoption bis zum 30. Juni ausgeliehene Baske wirkt nur noch manchmal in kleineren LaLiga-Partien gegen weniger namhafte Klubs mit, während Lunin in den großen Duellen auf nationaler wie internationaler Bühne gesetzt ist.
Real Madrid liegt Deutschland mittlerweile
Vielleicht wird der Osteuropäer seinem Klub dann ja wieder entscheidend helfen, den Deutschland-Trend nach dem inzwischen gekillten Fluch weiter umzukehren. Mit dem knappen Erfolgserlebnis in Leipzig ist der erste Schritt Richtung Weiterkommen getätigt, potentielle Kontrahenten in den nächsten Runden wären aus der Bundesliga der FC Bayern (Achtelfinale gegen Lazio) und Borussia Dortmund (gegen PSV Eindhoven).
Reals Europapokal-Bilanz in der Bundesrepublik: 37 Auftritte, neun Siege, acht Unentschieden, 20 Niederlagen. Unter dem Strich keine prickelnde Ausbeute, doch angst und bange wird den Madrilenen bei einer Reise in das Land der Dichter und Denker nicht mehr. Sie fuhren nunmehr gleich acht jener neun Erfolge seit der Spielzeit 2013/14 ein. Der deutsche Boden wird für Real peu à peu zu einem guten Pflaster. Auf eine Teilnahme am Champions-League-Finale nicht nur in diesem, sondern auch im nächsten Jahr wird daher keineswegs allein Bayern ganz besonders hoffen. Schauplatz des Endspiels 2025: München.
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