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Real Madrids Abwehr: die beste der Historie, die drittbeste in Europa

Trotz etlicher Ausfälle hat Real Madrid aktuell die beste Abwehr nicht nur in LaLiga, sondern auch seiner eigenen LaLiga-Historie! Schuld daran haben nicht nur Antonio Rüdiger und Co., sondern auch Andriy Lunin, der einige Ranglisten in der Primera División anführt.

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Rüdiger und Lunin stellen die mit Abstand beste Abwehr der Liga – Foto: Angel Martinez/Getty Images

Erst 16 Gegentore aus 26 Spieltagen

Widersprüchlicher geht es eigentlich nicht. Und beeindruckender. Da fallen bei Real Madrid seit Saisonbeginn zwei Defensiv-Spezialisten komplett aus, kurz vor Ende der Hinrunde folgte ein weiterer Verteidiger-Ausfall mit Kreuzbandriss. Und trotzdem hat Real Madrid die beste Abwehr seiner Geschichte. Und die ist immerhin bald 122 Jahre alt!

Denn erst 16 Gegentore aus den ersten 26 Spieltagen – das gab es beim spanischen Rekordmeister noch nie! Und das eben, obwohl nach Éder Militão und Thibaut Courtois auch noch David Alaba mit der schlimmstmöglichen Verletzung ausfällt – allesamt Stammspieler. Aber so wachsen eben andere über sich hinaus: Antonio Rüdiger spielt eine herausragende Saison, ist sportlich wie charakterlich nicht mehr wegzudenken und kommt so auf die zweitmeisten Minuten im Team (nach Federico Valverde). Auch Daniel Carvajal hat längst an alte Zeiten angeknüpft und wenn Aurélien Tchouaméni mal in der Innenverteidigung aushelfen musste, wurden von sechs Partien fünf siegreich gestaltet – nur in einem Spiel gab’s ein Gegentor, beim 1:1 gegen Rayo.

Ohne Courtois, Militão, Alaba und Abwehr-Transfers

In der Abwehr muss Carlo Ancelotti entsprechend immer wieder kreativ werden, so hat neben Tchouaméni auch schon Carvajal innen ausgeholfen, wenn Nacho Fernández mal wieder fehlte. Doch selbst wenn die eine der über 19 Viererketten-Varianten mal überspielt wird, gibt es immer noch einen Mann dahinter. Und auch der ist längst über sich hinaus gewachsen.

Denn die 16 Gegentore – der drittbeste Wert in Europas fünf Top-Ligen, nur Nizza (15) und Inter (zwölf) kassierten weniger Gegentore) – sind auch ein Verdienst von Andriy Lunin. Der musste in seinen 14 Liga-Einsätzen nur sieben Mal hinter sich greifen (ein Elfmeter), jedoch nie mehr als ein Mal, hielt seinen Kasten entsprechend sieben Mal sauber. Dabei hätten es viel mehr Gegentore sein können, wenn nicht sogar „müssen“. Denn von den 37 Abschlüssen auf seinen Kasten hielt er starke 30 – diese Quote von 81 Prozent bedeutet den besten Wert in LaLiga!

Lunin mit bester Quote in LaLiga

Dabei musste sich der 25-jährige Ukrainer seinen Stammplatz mehr als erkämpfen. Denn nach Courtois‘ Verletzung wurde ihm erst Kepa Arrizabalaga vor die Nase gesetzt (Lunin: „Ich habe das total verstanden. Das war für mich gar keine Überraschung. Ich habe mit Thibaut konkurriert und daher war es nicht verwunderlich, dass dann ein anderer Torwart kommt.“), sodass sich nach Kepas Verletzung um den Jahreswechsel noch abgewechselt wurde, aber Lunin die letzten acht Partien in Folge bestritt. So kommt Lunin „nur“ auf 14 Spieltage, weswegen Torhüter wie Unai Simón oder Álex Remiro zwar mehr weiße Westen, aber trotzdem die schwächeren zu-Null-Quoten: Simóns zwölf bedeuten nur 46 Prozent, Remiros elf nur 44 Prozent – Lunin steht eben bei 50 Prozent, wie übrigens Kepa auch (sechs aus zwölf).

Real Madrids geplagte Abwehr mag überperformen (der erwartete-Gegentor-Wert liegt bei 24,6), sie wächst aber vielleicht auch gerade wegen der Personalsituation regelmäßig über sich hinaus. Und ist daher aktuell die beste in Real Madrids Historie – auch eine meisterliche? Zwölf Spieltage müssen die Blancos noch aushalten, auch mit der Prognose, dass Ende März Courtois und Militão zurückkehren könnten für einen heißen Schlusssprint zur 36. Meisterschaft. Helfen dürfte dabei auch die Offensive, denn die stellt mit 54 Treffern die drittbeste der Liga dar – Real schafft die Balance aus verteidigen und angreifen. Auch das ist meisterlich.

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von
Nils Kern

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Kommentare
Bei dieser Verletztenmisere, mit Matches OHNE einen gesunden IV, mir der Transferstrategie auf 2 von 4 IV-Kreuzbandrissen mit KEINER Nachverpflichtung zu reagieren und mit einem weiteren Kreuzbandriss des wahrscheinlich Weltbesten Torwarts, die beste Abwehrbilanz der Historie zu haben - das ist doch irgendwie absurd.
 
Zeigt einfach die enorme Qualität dieses Kaders, über die ich wirklich überrascht bin! Im Sommer dachte ich noch: Sche*sse, Benzema mit (bei allem Respekt) Joselu ausgetauscht. Dann die vielen Verletzungen und trotzdem schafft es Real sowohl den Abgang Benzemas und die Abwesenheit der Defensivkünstler zu kompensieren! Tchou, kann ohne Bedenken auch in die IV zurückgezogen werden. Camavinga spielt auf LV einfach besser als viele gelernte LVs. Dani kann auf IV überzeugen und das sogar gegen Atletico. Der fast schon abgeschriebene Vazquez kommt ohne Rhythmus rein und überzeugt plötzlich mit teilweise sehr guten Leistungen. Rodrygo kann im Zentrum, Links und auf Rechts spielen. Brahim kannst du auch auf der 10 spielen lassen... Diese Vielseitigkeit, welche dieses Team mit sich bringt, ist einfach einzigartig! Hala Madrid!
 

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