Interview

Thibaut Courtois: „Viele dachten, meine Saison sei vorbei“

Der mehrere Monate verletzte Thibaut Courtois kämpft sich bei Real Madrid trotz eines zwischenzeitlichen Rückschlags noch vor dem Saisonende wieder zurück. „Viele dachten, meine Saison sei vorbei“, erinnert sich der Torwart, der von Tränen im August berichtet und nun wohl auch im Champions-League-Finale zum Zug kommt.

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Thibaut Courtois Real Madrid
Courtois ist bei Real Madrid wieder im Einsatz – Foto: Kirill Kudryavtsev/AFP via Getty Images

Courtois winkt bei Real Madrid Einsatz im CL-Finale

MADRID. Da hechtet er erneut: Thibaut Courtois ist bei Real Madrid wieder mittendrin, nachdem er sowohl seinen Mitte August erlittenen Riss des vorderen Kreuzbands im linken Knie als auch seinen Mitte März erlittenen Innenmeniskus im rechten Knie auskuriert hat. Anfang Mai feierte der Belgier gegen den FC Cádiz (3:0) sein Comeback, woraufhin er sein Tor auch gegen den FC Granada (4:0) und Deportivo Alavés (5:0) sauber halten konnte.

Seine bis dato stabilen Leistungen bewegen Trainer Carlo Ancelotti offenbar dazu, ihn nicht nur beim LaLiga-Abschluss am Samstag gegen Real Betis auflaufen zu lassen, sondern auch beim Champions-League-Finale am 1. Juni gegen Borussia Dortmund.

Dass Courtois im Saison-Endspurt noch derart präsent werden würde, hatten so einige bezweifelt – spätestens nach dem Rückschlag im März, von dem er sich aber schneller erholen konnte als angenommen. Da wog die Horror-Verletzung unmittelbar vor dem Startschuss der Spielzeit im vergangenen Sommer schon um einiges schwerer.

Courtois: „Im August weinte ich“

„Man muss vor allem positiv sein. Im August weinte ich, weil ein Kreuzbandriss das Schlimmste ist, das dir im Fußball passieren kann“, sagte der 32-Jährige bei einer Veranstaltung der Escuela Universitaria Real Madrid Universidad Europea. „Als ich nach Hause kam, sagte ich, ich würde hart arbeiten und stark zurückkehren. Das war von Anfang an mein Plan: positiv sein, kämpfen und mich nie hängen lassen, an die Grenzen gehen. Viele dachten, meine Saison sei vorbei, aber ich wusste, dass es nicht so ist“, so Courtois.

Sein Comeback vergolden möchte der zwei Meter große Schlussmann nach der Meisterschaft nun mit dem erneuten Gewinn des Henkelpokals. Mit seinem ersten Königsklassen-Triumph im Mai 2022 erfüllte sich für ihn sein großer Karriere-Traum – weil er auch selbst mit mehreren Paraden beim 1:0 gegen den FC Liverpool dazu beitrug. Es ist eine der beiden Partien, an die sich die Nummer 1 besonders gerne zurückerinnert: „Das eine ist das Spiel gegen Galatasaray (auswärts in der Champions-League-Gruppenphase 2019/20; d. Red.), als ich ungefähr drei Paraden hatte und dadurch Selbstvertrauen tankte. Seitdem ging alles aufwärts. Der zweite Moment war der Sieg im Champions-League-Finale gegen Liverpool. Dieses Finale mit so vielen Paraden gewinnen zu können und als Mann des Spiels gewählt zu werden, ist fußballerisch einer der besten Momente meines Lebens.“

„Solange spürst du die Wucht von Real Madrid nicht“

Und das auch noch beim prestigeträchtigsten Verein des Fußballs. Courtois: „Von außen siehst du immer die Größe, aber solange du selbst nicht mittendrin bist, spürst du die Wucht nicht, die Real Madrid im Weltfußball hat. Jedes Jahr wird um die Champions-League-Sieg gekämpft, der Klub ist der beste der Welt und wenn du mittendrin bist, sieht du wirklich alles. Wenn du dich durch die Welt bewegst, erkennst du das Ausmaß.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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