Interview

Luka Modrić will neuen Vertrag nach Finale – und plant Ende in Madrid

Luka Modrićs Vertragsverlängerung bei Real Madrid ist nur noch eine Frage der Zeit. Der 38-jährige Kroate wünscht sich eine für die Öffentlichkeit schnelle Klarheit nach dem erhofften Champions-League-Titel. Seine Karriere möchte er grundsätzlich ebenso wie Toni Kroos als Königlicher beenden, bis dahin traut sich Modrić den Elite-Fußball trotz seines fortgeschrittenen Alters weiterhin zu.

897
luka modric real madrid cope
Luka Modrić beim Media Day am Montag im Interview mit dem Radiosender COPE

Verlängerung bei Real Madrid nur noch Formsache

MADRID. Er bleibt allem Anschein nach, im Prinzip fehlt auch nur noch die offizielle Klarheit. Luka Modrić hat sich mit Real Madrid auf eine erneute Verlängerung der Zusammenarbeit einigen können, wie durch Medienberichte unlängst durchsickerte. Der 38-Jährige würde sich demnach abermals für die nächste Saison binden, diesmal bis zum 30. Juni 2025.

Den Ausschlag soll aus Vereinssicht letztlich gegeben haben, dass Modrić ab der kommenden Spielzeit offenbar auf die Hälfte seines Gehalts verzichtet. Der Routinier bleibt den Königlichen im Grunde genommen unabhängig vom Karriereende von Toni Kroos treu. Die Tendenz ging nämlich schon vor der Verkündung des deutschen Taktgebers in diese Richtung. Seit dieser Gewissheit wirkt Modrićs Verbleib aber umso klarer, sodass Reals Mittelfeld in der Breite einen nicht noch höheren Qualitätsverlust erleidet.

„Ja, ich habe eine Entscheidung getroffen“, informierte er in einem Interview mit dem Radiosender COPE. „Ich kann aber noch nichts sagen. Was jetzt zählt, ist das Finale der Champions League“, schob der Kroate hinterher und machte dabei durchaus den Eindruck, dass er vom Klub angehalten wurde, öffentlich nichts vorwegzugreifen.

Schon 17 Finals | Alle Galerien

Reals bisherige 17 Finals

Real Madrid steht zum 18. Mal in seiner Vereinsgeschichte in einem großen europäischen Finale.... weiterlesen

Luka Modrić: „Ich hoffe, dass es so kommt“

Die Nummer 10 wünscht sich, dass die Angelegenheit nach dem anvisierten Champions-League-Triumph gegen Borussia Dortmund (Samstag, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und im TV) schriftlich rasch besiegelt wird. Diese aufgestellte These hat Modrić in dem Gespräch jedenfalls bejaht. „Das klingt sehr gut. Ich hoffe, dass es so kommt“, sagte er.

Luka Modrić: „Aufgeben werde ich mich nie“

MODRIĆ sprach zudem über…

…das für ihn nun etwas ungewöhnliche Endspiel, weil er erstmals nicht von Beginn an mitwirkt: „Für mich ist das Finale genauso wie jedes andere. Ich bereite mich vor, dass ich zum Einsatz komme. Und wenn nicht von Anfang an, dann später. Das habe ich diese Saison oft getan. Zunächst tat ich mich schwer, das zu verstehen und diese neue Rolle anzunehmen, wenn du deine ganze Karriere lang von Anfang an spielst. Manchmal muss man auch andere Situation annehmen und kämpfen, denn aufgeben werde ich mich nie. Ich werde nie sagen: ‚Ah, okay, die Situation ist so, ich kann nichts dagegen machen.‘ Nein, im Gegenteil. Ich bin sehr gut damit umgegangen und habe es sehr gut gemacht, wenn ich spielte. Der Trainer ist zufrieden, denke ich.“

…seine Reservistenrolle: „Verärgert war ich nicht. Ich glaube, ich habe im Training und im Spiel 100 Prozent gegeben, war für keinen ein Problem. Natürlich willst du immer spielen, aber es war für keinen ein Problem. Im Gegenteil: Ich war vorbildlich, was die Einstellung und die Trainingsarbeit angeht, wie ich finde. Aber da muss man auch andere fragen.“

„Beziehung war mehr oder weniger gut“

…sein Verhältnis zu Carlo Ancelotti nach dem Verlust des Stammplatzes: „Die Beziehung war mehr oder weniger gut, wie immer. Mit viel Respekt. Es hat sich nicht viel geändert. Wenn ein Spieler sagt, dass er glücklich ist, wenn er nicht spielt, lügt er. Daher kann ich nicht sagen, dass ich glücklich war. Wir unterhalten uns und er sagt mir, dass ich weiter arbeiten und kämpfen soll, zum Einsatz kommen und wichtig bleiben werde. Ich glaube, das war ich in vielen Spielen dieser Saison – ob von Beginn an oder nach meiner Einwechslung. Das ist eine andere Situation, an die ich mich etwas gewöhnen musste. Meine Einstellung war aber sehr positiv, ich habe um jede Minute gekämpft. Ich bin seit zwölf Jahren beim besten Klub der Welt und du musst immer dein Bestes geben. Egal, wie viel du spielst und welche Rolle du hast. Am Ende sind alle wichtig.“

Wie Toni Kroos: Luka Modrić will in Madrid aufhören

…Gedanken in der Saison, dass es seine letzte sein könnte: „Aufgrund meines Alters kann ich nicht so weit vorausdenken. Man muss von Tag zu Tag, von Woche zu Woche schauen und gucken, wie ich mich körperlich und mental fühle. Daher habe ich nicht so weit vorausgedacht, was passieren wird. In meinem Alter kannst du das nicht. Du musst auf deinen Körper und deinen Kopf hören. Während der Saison hatte ich auch keine Zeit.“

…ein mögliches Karriereende in Madrid: „Ich habe immer gesagt, dass ich gerne bei Real Madrid aufhören würde. Ich sage Dinge nicht nur, um sie zu sagen. Meine Karriere bei Real Madrid zu beenden, ist wirklich das, was ich will und woran ich denke. Doch am Ende werden wir sehen, was passiert. Wie gesagt: Ich kann nicht daran denken, was in einem Jahr ist. Hoffentlich passiert das, was ich will, das ist mein Wunsch. Es wäre ein Traum für mich, meine Karriere beim Klub meines Lebens zu beenden.“

…Toni Kroos: „Wenn ein Spieler sich verabschiedet, ist das immer schade und traurig. Vor allem ein Spieler wie Toni, mit dem ich seit zehn Jahren bei Real Madrid zusammenspiele. Er ist einer der Spieler, mit dem ich das Zusammenspiel in meiner Karriere vielleicht am meisten genossen habe. Es ist traurig, aber seine Entscheidung. Er ist mit sich im Reinen, das muss man respektieren. Ich hätte auch gerne so einen Abschied, natürlich. Es ist unmöglich, dass jemand das ablehnt. Es war sehr, sehr schön, emotional und etwas, das Toni sich mit seiner Karriere verdient hatte. Ich freue mich, dass er so einen Abschied hatte.“

Kroos gefeiert | Alle Videos

Toni Kroos Real Madrid Abschied Bernabéu letztes Spiel

Video: Der Abschied von Kroos

Im Mittelpunkt stehen, das mag er eigentlich gar nicht. Diesmal musste er es – ein Abend nur... weiterlesen

„Niemand darf per Dekret spielen“

…einen möglichen Zusammenhang seines wahrscheinlichen Verbleibs mit dem Kroos-Abschied: „Ich wüsste nicht, in welcher Hinsicht. Nein, das hat nichts miteinander zu tun. Jeder entscheidet für sich selbst, was er mit seiner Karriere machen will.“

…die noch ungefähre Dauer seiner Karriere:Wie lange ich noch spielen werde, kann ich nicht sagen. Wie ich mich jetzt aber fühle, glaube ich, dass ich noch die Kraft, den Körper und die Form habe, um weiterhin am Elite-Fußball teilzunehmen. Das denke ich, daran habe ich keine Zweifel. Ich weiß, dass es viele gibt, die über das Alter reden. Natürlich stört dich das, weil für mich das Wichtigste ist, was du auf dem Platz leistest. Warum ist Real Madrid der beste Klub der Welt? Weil immer die Besten spielen. Nicht, weil du jung oder alt bist. Niemand darf per Dekret spielen. Auch ich nicht, nur weil ich das geleistet habe, was ich geleistet habe. Auch ein Junger nicht, nur weil er jung ist. Es müssen die Besten spielen. Deshalb ist Real Madrid der größte und beste Klub der Welt. Ich fühle mich sehr gut. Aber vielleicht ändert sich das auch in sechs Monaten. Dann wäre ich der Erste, der sagt: ‚Nein, ich bin dazu nicht mehr in der Lage.‘

…den Ballon d‘Or: „Dieses Jahr würde ich ihm jemanden von Real Madrid geben. Meiner Ansicht nach sind die Favoriten, wenn wir die Champions League gewinnen: Viní (Júnior), Jude (Bellingham) und Toni. Nicht in dieser Reihenfolge, aber ich nenne diese Drei. Aufgrund meiner Beziehung, Nähe, der gemeinsamen Zeit und Freundschaft sage ich: Toni. Wenn wir diesen Champions-League-Titel gewinnen, verdient sich einer von ihnen den Ballon d‘Or.“

REAL TOTAL supporten: Alle Infos oder direkt zu Steady

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes
von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
YAAAAA!!!!
MAESTRO MODRIC BLEIBT!!!!

Ich bin sooooo froh, er ist so soooo GENIAL!!!
Das ist ein Typ, man man, den gibt’s kein zweites mal.
So Spielintilligent….IDEMOOOO JAKOOOO MODRICUUUU!!!

Vamos!
Hala Madrid!
 
Man merkt schon raus das es Modric garnicht passt das er nicht immer in der Startelf steht, finde das sollte er schon selber begreifen das Real langsam aber sicher die neuen jüngeren Spieler aufbauen muss und er nicht spielen kann nur weil er lange im Verein ist. Er macht seine Sache immer gut wenn er eingewechselt wird und wenn er tatsächlich auf die Hälfte des Gehalts verzichtet, dann kann er gerne noch eine letzte Saison bleiben, natürlich als Einwechselspieler aber "nur".
 
Man merkt schon raus das es Modric garnicht passt das er nicht immer in der Startelf steht, finde das sollte er schon selber begreifen das Real langsam aber sicher die neuen jüngeren Spieler aufbauen muss und er nicht spielen kann nur weil er lange im Verein ist. Er macht seine Sache immer gut wenn er eingewechselt wird und wenn er tatsächlich auf die Hälfte des Gehalts verzichtet, dann kann er gerne noch eine letzte Saison bleiben, natürlich als Einwechselspieler aber "nur".

Bin ganz bei dir, wenn man es hält wie diese Saison, kann er gern noch ein Jahr dran hängen. Will er jetzt aber die Kroos-Rolle, dann sollte man darauf nicht eingehen. Als Joker ist er nach wie vor wertvoll aber ich seh ihn auch nicht mehr in der Stammelf. Das sieht hoffentlich der Verein genauso wie wir.
 
Die Kroos-Rolle wird er nicht bekommen, aber mit Sicherheit mehr spielen als vergangene Saison. Ich gehe davon aus, dass Ancelotti beim 4-4-2 bleiben wird mit Bellingham als offensiven Support der Doppelspitze Vincius-Mbappé. Die Spielmacherposition auf der 6 bleibt mit dem Abgang von Kroos unerfüllt und auch wenn ein Mittelfeldtrio Valverde-Tchouameni-Camavinga absolut spektatkulär wäre, braucht es da hinten jemanden der manchmal Ruhe und Ordnung reinbringt. Der Abgang von Kroos wird uns am Ende mehr schmerzen als jeder Abgang vorher...
Man merkt schon raus das es Modric garnicht passt das er nicht immer in der Startelf steht, finde das sollte er schon selber begreifen das Real langsam aber sicher die neuen jüngeren Spieler aufbauen muss und er nicht spielen kann nur weil er lange im Verein ist. Er macht seine Sache immer gut wenn er eingewechselt wird und wenn er tatsächlich auf die Hälfte des Gehalts verzichtet, dann kann er gerne noch eine letzte Saison bleiben, natürlich als Einwechselspieler aber "nur".

Bin ganz bei dir, wenn man es hält wie diese Saison, kann er gern noch ein Jahr dran hängen. Will er jetzt aber die Kroos-Rolle, dann sollte man darauf nicht eingehen. Als Joker ist er nach wie vor wertvoll aber ich seh ihn auch nicht mehr in der Stammelf. Das sieht hoffentlich der Verein genauso wie wir.
 
Es waren dann doch 45 Spiele und knapp 2300 Minuten. Bei Real Madrid als MF Spieler und mit 38 ist das schon bemerkenswert und so reflektiert muss Luka sein auch genau passend. Nächstes Jahr werden Kroos Einsatzminuten aufgeteilt auf Brahim, Güler, Cama und Modric. So viel mehr wird er nicht spielen aber sicher enorm wichtig sein als Mentor und wenns mal kritisch wird.
 
Ich finde es wäre sportlich für uns wesentlich besser gewesen wenn Kroos noch 1 oder 2 Jahre geblieben wäre aber dafür Modric gegangen wäre. Aber so ist es jetzt halt und man muss schauen das man einfach den jüngeren viel Spielzeit gibt und die ü30er Spieler "nur" noch Einwechselspieler werden. Ich finde man muss zwingend einen neuen jungen RV verpflichten der die erste Saison sich mit Carvajal noch 50/50 abwechselt und ab 2025 dann Stamm RV wäre. Fallss es so einen Spieler auf dem Markt gibt. In der Innenverteidigung wäre auch ein neuer junger Spieler sicher kein Fehler.
 

Verwandte Artikel

„Es ist nie zu spät!“ Pochettino weiß dank Mbappé: Träume werden Real

In seiner jüngsten Gastrolle bei El Chiringuito gewährte Mauricio Pochettino, ehemals Trainer...

Sergio Ramos bot sich Real Madrid an: „Tür immer aufgemacht“

Sergio Ramos habe Real Madrid nach eigener Aussage eine Rückkehr angeboten –...

Carvajal spricht offen: „Wechsel war notwendig“

Daniel Carvajal heißt den Wechsel auf der Trainerbank von Real Madrid gut...

Guardiola: „Bin der Trainer mit den meisten Spielen im Bernabéu“

Real Madrid gegen Manchester City - auch in der Champions-League-Saison 2025/26 soll...