
Toni Kroos: Kylian Mbappé „hätte früher kommen können“
MADRID. Das Zusammenspiel mit Kylian Mbappé war für ihn kein Argument. Oder zumindest kein derart großes, dass seine Entscheidung anders ausfallen sollte: Toni Kroos hat sich während seiner zehn Jahre bei Real Madrid mit etlichen Superstars eine Kabine geteilt, im Falle des französischen Angreifers wird es das allerdings nicht geben.
Der 34-Jährige hatte die Öffentlichkeit am 21. Mai darüber unterrichtet, seine Karriere nach der Europameisterschaft im Sommer zu beenden. Von den Königlichen hat er sich inzwischen bereits verabschiedet, nahezu parallel verkündete der Klub am Montag die Verpflichtung von Mbappé.
„Er hätte früher kommen können“, sagte Kroos seinem Bruder Felix im gemeinsamen Podcast „Einfach mal Luppen“ und antwortete auf die Frage, ob es der 25-Jährige schade finden würde, dass sich ihre Wege nicht kreuzen: „Man müsste ihn selbst fragen, ob er jetzt traurig ist oder nicht. Ich bin es nicht, weil ich das bewusst entschieden habe – in dem Wissen, dass er kommt. Von daher brauche ich auf jeden Fall nicht rummeckern.“
„Einfach zu gut, als dass es nicht funktioniert“
Dass Real es an sich nun endlich gelungen ist, den Weltmeister von 2018 – obendrein auch noch ablösefrei – für sich zu gewinnen, dürfte auch Kroos freuen. Der Routinier rechnet damit, dass für Mbappé eine erfolgreiche Zeit in Madrid erlebt. Bis zum 30. Juni 2029 hat er zunächst unterschrieben. „Was lange währt, wird gut – hoffentlich. Ich denke, dass das funktionieren sollte. Dafür ist er am Ende einfach zu gut, als dass es nicht funktioniert. Wenn man das alles da vorne organisiert bekommt, denke ich, dass das funktionieren sollte. Dafür ist eigentlich das vorhandene Personal zu gut, als dass es nicht funktioniert. Aber trotzdem ist es natürlich eine Aufgabe für ‚Carletto‘“, so Kroos.
Sein Pflichtspiel-Debüt feiert Mbappé für das weiße Ballett wohl am 14. August beim UEFA Super Cup in Warschau gegen Atalanta. Qualifizieren konnte sich Real für das Endspiel gegen den Europa-League-Sieger dank des Triumphs in der Champions League am vergangenen Samstag im Wembley-Stadion gegen Borussia Dortmund (2:0).
Letztes Real-Spiel: Toni Kroos kam Gedanke „nicht einmal“
Kroos lief dabei zum 465. und zugleich letzten Mal für die Merengues auf – ohne dass ihm das offenbar so richtig bewusst war. „Auch während des Spiels habe ich nicht einmal daran gedacht, dass es mein letztes Spiel ist. Nicht einmal, wirklich. Ich habe nur daran gedacht, dieses Spiel zu gewinnen, sonst gar nichts. Es war emotional für mich wirklich kein Thema mehr, dass es das letzte Spiel ist. Nach Abpfiff und bei der Auswechslung vielleicht ein bisschen, aber während des Spiels und vorher nicht einmal mehr“, berichtete der Mittelfeldregisseur, der den 1:0-Führungstreffer durch Daniel Carvajal per Ecke vorbereitet hatte und nach 85 Minuten für Luka Modrić vom Platz gegangen war.
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