Interview

„Verkleidete Madridistas? Diese Modelinie sagt mir nichts“

Einmal nicht im Outfit Real Madrids, sondern im feinen Anzug präsentierte sich heute Xabi Alonso auf der Präsentation einer Modelinie. In einem Interview sprach er über José Mourinhos „verkleidete Madridistas“, die Verletzungssorgen in der Abwehr und seine persönliche Zukunft – als Modedesigner?

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Statt königlichem Weiß gibt es diesmal edles Schwarz – Xabi Alonso steht scheinbar alles

[dataset id=45] MADRID. Zwar steht Xabi Alonso sein weißes Trikot gut, doch scheint sich der Spanier auch in schwarzem Nadelstreifenanzug wohl zu fühlen. Während der Präsentation der Modelinie „Black Black“ sprach der 30-Jährige jedoch weniger über Haute Couture als vielmehr über „Haute Fútbol“. „Ich weiß nicht, ob Mode eine Verkleidung ist. Das, was Madridistas wollen ist, dass die Spieler mit Herz spielen und deshalb ist das Stadion gefüllt“, besann sich Alonso auf die wahren Werte des Madridismo. Gleichzeitig muss man diese Aussage aber auch als Anspielung auf die Feststellung und den leisen Seitenhieb gegen die Kritiker seines Trainers José Mourinho verstehen, der behauptete, es gäbe „nun einmal auch verkleidete Madridistas”.

„FIFA-Virus reloaded“ – „Ich sehe schwarz“

Diplomatie scheint in diesem Fall aber das richtige Mittel für den Spanier, wandte er sich folglich den Thema zu, die in Madrid derzeit die Schlagzeilen beherrschen. Wie von den Medien inszeniert, wirkt der „FIFA-Virus“, der aktuell beinahe die komplette Defensivreihe der Blancos außer Gefecht setzt. Marcelo, Fábio Coentrão und Álvaro Arbeloa müssen aussetzen, was die Nummer 14 der Königlichen sichtlich beunruhigt: „Ich sehe schwarz, fast schon Black Black“, ist er sich trotzdem nicht für einen kleinen Scherz zu schade. „Es ist unglaublich, dass wir innerhalb von sieben Tagen ganze drei Spieler verlieren. Ich bin mir aber sicher, dass der Trainer schon jetzt Lösungen für die Probleme im Kopf hat, was das Spiel am Samstag (Anm. d. Red.: gegen Celta Vigo) und die Partie in der Champions League (Anm. d. Red.: gegen Borussia Dortmund) angeht.“

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Sicherlich brütet der Coach schon jetzt an einem neuen System, das für die anstehenden Duelle eine sichere Abwehrarbeit gewährleistet. Sergio Ramos auf Rechts, Raphaël Varane in die Innenverteidigung neben Pepe und einem Nachwuchs-Kicker die Chance geben, sich als Linksverteidiger zu beweisen? „Das ist nicht meine Entscheidung, aber wer auch immer, ob jemand aus dem Nachwuchs oder jemand anderes, wird uns helfen. Ich bin mir sicher, dass der Coach schon daran arbeitet“, so Alonso optimistisch. Als weniger schlimm haben sich glücklicherweise die Blessuren von Karim Benzema und Gonzalo Higuaín erwiesen. Inklusive der Auffassung des altbekannten Wortspiels fand Xabi Alonso bezüglich dessen ein positives Statement: „Dafür sehe ich nur Black. Ich hoffe, dass sie gut trainieren können und am Samstag in perfektem Zustand spielen können.“

„Ein neuer Spielplan wäre sinnvoll“

Trotz aller Verletzungssorgen, die den Verantwortlichen von Real Madrid derzeit Kopfzerbrechen bereiten, gab es auch noch andere Themen, die Alonso während seiner Stellungnahme beschäftigte. So ging es auch um den vollgepackten Kalender, mit dem sich ein Fußballprofi heutzutage arrangieren muss. Der spanische Nationalspieler: „Wenn du auf höchstem Niveau spielst, ist der Kalender tatsächlich ziemlich dicht. Wir spielen 60 oder 70 Spiele in der Saison. Deshalb wäre es für die Zukunft besser, wenn wir einen neuen Spielplan bekämen.“

Da es sich beim Gespräch der Modelinie von Emidio Tucci schließlich nicht um einen Sportartikelhersteller handelt, folgten noch einige persönliche Fragen an den überzeugten Bartträger. „Jeder hat seinen eigenen Stil und meiner unterscheidet sich zum Beispiel von Cristiano Ronaldos. Ich bin auch nicht David Beckham und will es auch nicht sein, wenngleich er ein fantastischer Kerl ist. Ich kann als Fußballer nicht sagen, wer mein Vorbild in der Mode ist. Ich habe noch einige Jahre als Fußballer vor mir und danach werde ich mit Ruhe entscheiden, was passiert. Es gibt einige Optionen, aber ich denke, dass die Modebranche nicht in Frage kommt“, beendete er mit einem breiten Grinsen das Interview im feinen Zwirn.

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von
Marcel Hildmann

Sportjournalismus-Student, der seit dem CL-Sieg 2002 im Bann der Königlichen steht und seit vielen Jahren im World Wide Web sein redaktionelles Unwesen treibt. Aus Leidenschaft wird nun Beruf – REALTOTAL ist dafür die perfekte Plattform.

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