Offiziell

Wieder konkurrenzlos: Pérez bleibt bis 2029 Präsident von Real Madrid

Es ist offiziell: Florentino Pérez bleibt mindestens noch bis 2029 Präsident von Real Madrid. Der 77-Jährige geht in eine weitere Amtszeit, weil es erneut keinen Gegenkandidaten gibt. Es ist seine fünfte nacheinander.

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Florentino Pérez Real Madrid
Florentino Pérez ist seit 2009 Präsident von Real Madrid – Foto: Clive Brunskill/Getty Images

Real Madrid: Erneut kein Gegenkandidat

MADRID. Es geht in eine weitere Legislaturperiode: Florentino Pérez ist am Sonntag in seinem Amt als Präsident von Real Madrid bestätigt worden. Der 77-Jährige bleibt damit bis zum Oktober 2029 an der Spitze der Königlichen. Dort befindet sich Pérez nach einer ersten Amtszeit von 2000 bis 2006 ununterbrochen inzwischen seit Mitte 2009, womit er auch eine zweite Dekade voll machen wird.

Erneut ist es zu einem konkurrenzlosen Wahlsieg gekommen. Bis zum 18. Januar hatten mögliche Herausforderer die Möglichkeit gehabt, ihre Kandidatur einzureichen, doch getan das niemand. Wie schon 2017, wie schon 2021.

Fünfte Amtszeit in Folge

Dementsprechend finden nun keine Wahlen statt, bei denen die stimmberechtigten Mitglieder über das Oberhaupt des Klubs hätten bestimmen können. Pérez tritt seine fünfte Amtszeit in Folge an, auch seine Stellvertreter Eduardo Fernández de Blas und Pedro López Jiménez sowie sein Vorstand besetzen die wichtigsten Gremien weiterhin.

Zu den wichtigsten Voraussetzungen für eine Präsidentschaftskandidatur gehören: Man muss Spanier sein, eine mindestens 20-jährige Vereinsmitgliedschaft sowie 15 Prozent des Klub-Umsatzes als Eigenkapital vorweisen und darf keinen anderen Funktionärsposten im Fußball inne haben.

Auch wenn Pérez auf die 80 Jahre zugeht, ließ er bis dato nicht durchblicken, abtreten zu wollen. Gesundheitlich ist der gebürtige Madrilene nach wie vor in einem guten Zustand, wenngleich er sich seit geraumer Zeit nicht mehr so sehr in den Vordergrund drängt wie einst und nur noch selten Interviews gibt. Wie zu vernehmen ist, möchte der Real-Architekt die Suche nach einem aus seiner Sicht würdigen Nachfolger in nächster Zeit selbst in die Hand nehmen.

Als Oberhaupt des weißen Balletts kommt Pérez auf stolze 65 gewonnene Titel, von denen 37 in der Fußball- und 28 in der Basketballabteilung geholt wurden. Den legendären Santiago Bernabéu hat er mit der Fußball-Ausbeute mittlerweile überholt. Zudem ist es den Merengues unter Pérez als erstem Verein weltweit gelungen, die Marke von einer Milliarde Euro an Einnahmen zu knacken. Der Präsident hatte Real nach seiner erneuten Übernahme wirtschaftlich nach und nach saniert. Er war es bekanntlich auch, der den aufwendigen und so gut wie fertigen Umbau des Estadio Santiago Bernabéu auf den Weg brachte und umsetzen ließ.

Real Madrid: Pérez plant Umwandlung in eine AG

Pikant wiederum: Die jüngste Präsidentschaftswahl, die im Grunde genommen ja gar keine wahr, könnte die letzte in ihrer üblichen Form gewesen sein. Pérez hatte die Mitglieder im November bei der Jahreshauptversammlung nämlich über den Plan unterrichtet, über eine Veränderung der Vereinsmodells abstimmen lassen zu wollen. Konkret geht es darum, Real vom Verein in eine Aktiengesellschaft (AG, auf Spanisch SAD) umzuwandeln. Das stößt bei nicht wenigen Fans und Mitgliedern auf Kritik, wenngleich sie selbst auf Grundlage der Vereinsstatuten darüber entscheiden.

Der gebürtige Madrilene erklärte hierzu: „Unser Verein muss eine Organisationsstruktur haben, die uns als Institution und auch uns alle als Eigentümer von Real Madrid schützt. Haben Sie keinen Zweifel daran, dass wir alles Notwendige tun werden, damit dieser Klub weiterhin seinen Mitgliedern gehört, so wie er es in unserer 122-jährigen Geschichte getan hat. Damit uns niemand unser wirtschaftliches Erbe wegnehmen kann. Zu diesem Zweck werden wir einen Vorschlag für die Reorganisation des Vereins vorlegen, der unsere Zukunft eindeutig sichert, uns vor den Bedrohungen schützt, denen wir ausgesetzt sind, und vor allem garantiert, dass die Mitglieder die wahren Eigentümer unseres Vereins sind, die wahren Eigentümer unseres wirtschaftlichen Erbes. Wir haben 1,1 Milliarden Euro für den Umbau des Stadions geliehen, weil wir mit zukünftigen Einnahmen rechnen. Aber wenn ein Gesetz auf dem Weg ist, das uns unsere kommerziellen Einnahmen wegnimmt, um sie LaLiga zu geben, dann wird das Stadion an die Banken gehen. Ich werde mich umbringen, um dafür zu sorgen, dass die wirtschaftlichen Einnahmen von Real Madrid an Real Madrid gehen.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Starke Worte
Wir haben 1,1 Milliarden Euro für den Umbau des Stadions geliehen, weil wir mit zukünftigen Einnahmen rechnen. Aber wenn ein Gesetz auf dem Weg ist, das uns unsere kommerziellen Einnahmen wegnimmt, um sie LaLiga zu geben, dann wird das Stadion an die Banken gehen. Ich werde mich umbringen, damit die wirtschaftlichen Einnahmen von Real Madrid an Real Madrid gehen.“
 
Starke Worte
Wir haben 1,1 Milliarden Euro für den Umbau des Stadions geliehen, weil wir mit zukünftigen Einnahmen rechnen. Aber wenn ein Gesetz auf dem Weg ist, das uns unsere kommerziellen Einnahmen wegnimmt, um sie LaLiga zu geben, dann wird das Stadion an die Banken gehen. Ich werde mich umbringen, damit die wirtschaftlichen Einnahmen von Real Madrid an Real Madrid gehen.“
Diese Passage wundert mich, welch Gesetz sollte dies sein, ist in Spanien der Sozialismus geplant? Erinnert mich an seine Panikmache bzgl. der SL, als er meinte Europas Ligen gingen pleite ohne SL. Hoffentlich bleiben die Mitglieder wach...
 
Ich glaube das Pérez in 2029 nach 20! Jahren als Präsi und Legende mit einer Ciudad Florention Pérez abdanken wird.
Und sollte Real eine AG werden, denke ich dass die meisten Shareholder die Mitglieder werden, mit einem Vorkaufsrechts. Also bleibt es somit innerhalb der Familie. Man muss irgendwann mit der Zeit gehen, sonst wird man angehängt. Und das kann Pérez wie kein anderer.
 
Bei der "Wahl" muss man sich nicht viel Hoffnung machen, dafür haben Pérez & Co in den letzten Jahren das Wahl-System immer mehr angepasst, bzw es kritischen Socios immer schwieriger gemacht, siehe: https://www.realtotal.de/real-madrid-leitet-umstrittenen-prozess-ein-die-letzten-wahlen-im-verein/

Sehe keine Notwendigkeit aus Real eine AG zu machen. Dazu mieft der neue Anzug des Investorenclubs ordentlich. Ich hoffe die Mitglieder stimmen dagegen.
 
Sehe keine Notwendigkeit aus Real eine AG zu machen. Dazu mieft der neue Anzug des Investorenclubs ordentlich. Ich hoffe die Mitglieder stimmen dagegen.
Ich glaube keiner von uns hat genug Informationen über die finanziellen Strukturen Real Madrids um entscheiden zu können ob eine AG notwendig ist oder nicht.
Viele waren ja auch der meinung das das bernabeu nicht umgebaut werden sollte.
 

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