Einzelkritik

Noten zum Achtelfinal-Hinspiel: Valverde heroisch, Camavinga schwach

Keine überragende, aber eine ordentliche Ausgangslage vor dem Rückspiel im Metropolitano - das Gleiche gilt auch für die Leistung Real Madrids im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League, die zu einem knappen, aber verdienten Sieg von 2:1 (1:1) gegen Atlético reichte. Mit Brahim Díaz, Federico Valverde oder Rodrygo Goes glänzten mehrere Blancos gegen den Stadtrivalen, Eduardo Camavinga und Kylian Mbappé hingegen enttäuschten ziemlich. Die REAL TOTAL-Einzelbewertung zum Hinspiel.

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Eduardo Camavinga Fede Valverde Real Madrid
Eduardo Camavinga erwischte einen schwachen Abend, während Federico Valverde einer der Helden beim Derby-Sieg war – Fotos: Getty Images

Startelf

Thibaut Courtois

Der Abend des Keepers ist schnell erzählt – bei Álvarez’ Traumtor komplett machtlos, musste der Belgier im ganzen Spiel einen einzigen Schuss halten, mehr kam nämlich nicht auf seinen Kasten. Bei Abschlägen ziemlich unsicher, von sechs langen Bällen, die er spielten musste, kam nur einer an. REAL TOTAL-Note: 3.

Federico Valverde (bis zur 82. Minute)

Nach drei verpassten Partien in Folge war die große Frage der letzten Tage, ob Reals Dauerbrenner, der schon gegen City fitgespritzt werden musste, auflaufen kann. Er konnte – und wie! Nominell als Rechtsverteidiger unterwegs, war der Uruguayer buchstäblich überall zu finden. Wahlweise konnte man ihn als Rechtsaußen, im defensiven Mittelfeld, und wenn es brannte, auch im Abwehrzentrum finden. Im ersten Abschnitt klärte er einige Male in äußerst brenzligen Situationen vor dem eigenen Tor (zwei Klärungen, vier abgefangene Bälle insgesamt), gleichzeitig gelangen ihm auch zwei Key-Pässe sowie die (Traum-)Vorlage zum 1:0. Fede gab buchstäblich alles und musste kurz vor Schluss völlig erschöpft vom Platz. Was für eine heldenhafte Vorstellung des Kapitäns! REAL TOTAL-Note: 1,5.

Raúl Asencio

Routiniert, konzentriert, aufmerksam, intelligent und beinahe fehlerfrei – der Canterano agierte auf der allergrößten Bühne so, als würde er seit Jahren nichts anderes tun, als große CL-Abende zu absolvieren. Nicht nur, dass der 22-Jährige alle Duelle am Boden (zwei) wie in der Luft (einer) für sich entscheiden konnte, er konnte auch zweimal erfolgreich klären, hatte zwei abgefangene Bälle und war extrem ballsicher (Passquote 95 Prozent). In der aktuellen Verfassung Reals Innenverteidiger Nummern eins! REAL TOTAL-Note: 1,5.

Antonio Rüdiger

Dem 32-Jährigen merkte man zu Beginn ein wenig an, dass er körperlich noch nicht ganz bei 100 Prozent ist, doch er steigerte sich von Minute zu Minute und lieferte ebenfalls eine fast fehlerfreie Performance ab. Rüdigers Zahlen sind überragend: sechs Klärungen, vier von vier Zweikämpfen gewonnen, Passquote 98 Prozent, vier von fünf langen Bällen angekommen. Viel mehr geht nicht, wenngleich Asencio einen Tick besser wirkte. REAL TOTAL-Note: 2.

Ferland Mendy

Gegen Atlético sah man endlich wieder den Mendy, den Carlo Ancelotti als den besten defensiven Außenverteidiger der Welt bezeichnete. Der Franzose war hinten beinahe perfekt, ließ über seine Seite nichts zu, doch im Derby kam noch eine weitere Komponente hinzu – er hatte endlich auch offensiven Impact, und wie! Immer wieder war er vorne links anspielbar, agierte dynamisch und klug, lieferte zwei Key-Pässe und sein überragender Laufweg ermöglichte Brahims Siegtreffer und brachte Mendy selbst eine direkte Torbeteiligung. REAL TOTAL-Note: 2.

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Eduardo Camavinga Real Madrid Atlético

Highlights Real Madrid 2:1 Atlético Madrid

Real Madrid gewinnt das Hinspiel gegen Atlético, doch entschieden ist noch längst nichts.... weiterlesen

Aurélien Tchouaméni

Bestätigte die starke Form der vergangenen Wochen – der Franzose sorgte für Balance im Mittelfeld, lieferte defensiv wie offensiv eine fast überragende Leistung ab. Neben drei abgefangenen Bällen und und zwei erfolgreichen Tacklings gewann der 25-Jährige alle seine Direktduelle, lieferte drei Key-Pässe und hatte eine Passquote von 95 Prozent. In dieser Verfassung absolut unverzichtbar. REAL TOTAL-Note: 1,5.

Eduardo Camavinga (bis zur 62. Minute)

Im Gegensatz dazu erlebte Tchouaménis Landsmann und Mittelfeldpartner einen ziemlich gebrauchten Abend. Vor allem in Hälfte eins agierte Camavinga mehrfach nachlässig, leistete sich fünf unnötige und gefährliche Ballverluste. Vor dem Gegentor ging er Julián Álvarez nur halbherzig hinterher und ermöglichte diesem den zugegebenermaßen unhaltbaren Schuss. Nach der Verletzung kommt der Mittelfeldmann einfach nicht richtig in Tritt und wurde völlig zu Recht als Erster ausgewechselt. REAL TOTAL-Note: 4.

Brahim Díaz (bis zur 89. Minute)

Gegenüber der Presse gab Diego Simeone am Vortag des Spiels zu Protokoll, dass er nicht damit rechnet, dass der marokkanische Nationalspieler starten wird. Doch sein italienischer Kollege tat genau das und die Aufstellung des gebürtigen Andalusiers war tatsächlich ein entscheidender Schachzug für den Sieg der Königlichen. Brahim glänzte nicht nur mit dem entscheidenden Tor, sondern war enorm viel unterwegs, versprühte viel Spielfreude und war für Atléticos Defensive zu keiner Zeit komplett zu kontrollieren, Dazu kommt ein enormer defensiver Beitrag – Brahim stürzte sich in zwölf Zweikämpfe, gewann sechs, hatte eine Klärung, vier abgefangene Bälle und zwei erfolgreiche Tacklings. Ohne Frage einer der Helden des Abends. REAL TOTAL-Note: 1,5.

Rodrygo Goes

Große Spiele, vorzugsweise in der Königsklasse, sind einfach Rodrygos liebste Bühne! Zum wiederholten Male glänzte der Brasilianer in einer entscheidenden Partie, vor allem in der ersten Halbzeit. Überragend, wie er Atléticos Javi Galán als Schwachstelle ausmachte und dies gnadenlos ausnutzte, nicht nur beim 1:0, beinahe hätte er noch einen ELfmeter bekommen. Nach der Pause wurde es zwar einen Tick ruhiger um ihn, doch Rodrygo war auch nach hinten ein Faktor, sicherte seine Seite regelmäßig ab und war sich nicht zu schade, auch zu tackeln. Big Game Player, wie er im Buche steht! REAL TOTAL-Note: 1,5.

Kylian Mbappé

Nach der Zahn-OP kommt der Superstar nicht in Tritt – wie schon am Samstag bei Betis gelang Mbappé auch im Derby beinahe nichts. Zwei Key-Pässe sind das einzig Erwähnenswerte, ansonsten kam noch ein Schüsschen zustande. Symptomatisch, wie er in der letzten Spielminute eine große Chance zunichte machte, in der er zu sehr zögerte, um am Ende eine unpräzise Hereingabe auf Vinícius zu versuchen. Es kann im Rückspiel eigentlich nur besser werden. REAL TOTAL-Note: 4.

Vinícius Júnior

Auch Vini gelang nicht viel, doch er steckte nie auf, versuchte es immer und immer wieder und verdiente sich mit dem Pre-Assist zum Siegtor doch eine bessere Note als Mbappé. Auffällig war, wie viel ruhiger und konzentrierter der Brasilianer zu Werke ging als zuletzt in LaLiga, was sicherlich auch daran lag, dass Fouls an ihm auch als Fouls geahndet wurden – im Gegensatz zu ähnlichen Situationen in der Primera División. Mit Vini ist im Metropolitano sicherlich zu rechnen. REAL TOTAL-Note: 3.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Einleitung
  2. Seite 2 Noten: Einwechselspieler und Trainer
Kommentare
Mbappe und Vini waren nicht gut aber das lag fande ich nicht primär an ihnen sondern an Atleti die, haben die mitte so dicht gemacht beide waren da Quasi dauerhaft gedoppelt und ohne Räume , Mbappe hat sich häufig ja auch mal nach außen fallen lassen es war halt sehr schwer durch die mitte zu kommen , kein Wunder das dann ja auch beide tore über die Außen eingeleitet wurden , würde vielleicht im Rückspiel auf ein Klares 433 setzen das die außen mehr bespielt werden... im Großen und ganz fand ich haben wir es aber gut gemacht wir haben atleti mit spielen lassen (ob das gewollt war oder nicht) das war aber gut dadurch hatten wir häufiger mal mehr räume ....
 
Wie kann man Vini eine 3 und Mbappe eine 4 geben? Hahahahaha

Vini und Mbappe waren die schlechtesten und Brahim der Bestr. Trotzdem wird einer von den Dreien im Rückspiel auf der Bank sitzen und 2 nicht. Wir wissen alle wer :)
 
Wie kann man Vini eine 3 und Mbappe eine 4 geben? Hahahahaha

Vini und Mbappe waren die schlechtesten und Brahim der Bestr. Trotzdem wird einer von den Dreien im Rückspiel auf der Bank sitzen und 2 nicht. Wir wissen alle wer :)

Ist immer einfach solche Sprüche zu machen. Würdest du wirklich Vini oder Mbappe für Brahim auf die Bank setzen im nächsten Spiel? Wirklich wirklich?
 
Atletico ist auf keiner Position besser besetzt als Real und trotzdem sind sie in jedem Spiel mind. ebenbürtig oder sogar überlegen. Und der Grund dafür ist ganz einfach: GUTES COACHING! Das selbe gilt für Barca. Mit einem jungen, innovativen Coach wäre aus diesem Team so viel mehr rauszuholen!
Alles läuft auf individuelle Klasse raus und wenn diese mal versagt, haben wir Spiele wie vergangenes Wochenende oder 2x gegen Barca. Ich mag Ancelotti sehr, aber irgendwann muss man einsehen, dass das Freestyle-System gegen taktisch gut eingestellte und organisierte Teams nicht das Beste ist.
 
Es ist einfach geil einen Spieler wie Brahim in den eigenen Reihen zu haben! Vollblut Madridista, der bei so vielen anderen Clubs Stammspieler wäre, sich aber als Kaderspieler voll und ganz in die Zweikämpfe wirft, wirbelt, trifft, auch von der Bank aus sehr wichtige Impulse setzen kann. Ein sehr wichtiger und fast schon unterschätzter Transfer, den Real da mit ihm gemacht hat.
 
Atletico ist auf keiner Position besser besetzt als Real und trotzdem sind sie in jedem Spiel mind. ebenbürtig oder sogar überlegen. Und der Grund dafür ist ganz einfach: GUTES COACHING! Das selbe gilt für Barca. Mit einem jungen, innovativen Coach wäre aus diesem Team so viel mehr rauszuholen!
Alles läuft auf individuelle Klasse raus und wenn diese mal versagt, haben wir Spiele wie vergangenes Wochenende oder 2x gegen Barca. Ich mag Ancelotti sehr, aber irgendwann muss man einsehen, dass das Freestyle-System gegen taktisch gut eingestellte und organisierte Teams nicht das Beste ist.
vielmehr als das große Double
 

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