Vorbericht

Clásico im Kopf, Mini-Derby vor der Brust: Gelingt Generalprobe?

Drei Tage vor dem Final-Clásico in der Copa del Rey ist Real Madrid zu Gast im Mini-Derby beim FC Getafe! Der Madrider Vorstadtklub könnte den Königlichen dabei das nötige Selbstvertrauen geben, aber sich auch als Stolperstein in Richtung Meisterschaftsrennen herausstellen. Alle Infos zum 33. Spieltag (Mittwoch, 21:30 Uhr).

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Gelingt Real der Pflichtsieg im Mini-Derby oder wird Getafe zum Stolperstein im Meisterschaftsrennen? – Collage: Getty Images/REAL TOTAL

Die Ausgangslage

  • Die vorletzte englische Woche der Saison steht an! Vor dem richtungsweisenden Finale in der Copa del Rey gegen den FC Barcelona (Samstag, 22 Uhr) sind die Königlichen am 33. Spieltag in LaLiga zu Gast im Estadio Coliseum beim FC Getafe (Mittwoch, 21:30 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Dabei sind drei Punkte im Mini-Derby Pflicht, um den Anschluss im Meisterschaftsrennen auf Barça nicht zu verlieren. Weil Barça mit 1:0 gegen Mallorca vorlegte, liegen die Königlichen mit sieben Punkten hinter den Katalanen auf dem zweiten Platz, gefolgt von Stadtrivale Atlético. Mit nur noch 18 zu vergebenen Punkten in der laufenden Saison und mit Blick auf den Liga-Clásico am 11. Mai sind die bis dahin noch zu vergebenen sechs Punkte aus Sicht der Blancos enorm wichtig, um nicht die Meisterschaft schon vorzeitig zu entscheiden. Daher heißt es für die Madrilenen gegen Getafe noch einmal Selbstvertrauen tanken. Gegen die „Azulones“ weisen die Königlichen unterdessen eine äußerst beeindruckende Bilanz auf – Real hat 19 seiner letzten 22 LaLiga-Spiele gegen den FC Getafe gewonnen, nur zweimal unentschieden gespielt und nur einmal verloren. Dabei haben die Königlichen insgesamt 53 Tore erzielt und nur zehn Gegentreffer kassiert. In der Fremde beim Madrider Vorstadtklub hat Real unterdessen sieben der letzten zehn Duelle für sich entscheiden können, doch Vorsicht – in den letzten vier Aufeinandertreffen fielen dabei insgesamt nur vier Tore.

Der Gegner

  • Während Real Madrid im Meisterschaftsrennen die Tabellenführung anvisiert, befindet sich der FC Getafe im Tabellenmittelfeld. Die Mannschaft von Coach José Bordalás belegt derzeit den zwölften Rang. Grund dafür ist die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive – mit nur 31 Treffern belegen die „Azulones“ den drittletzten Platz in LaLiga, nur Leganés (29) und der quasi feststehende Absteiger Real Valladolid (23) haben weniger. Mit Blick auf die Defensive spielt Getafe jedoch ganz oben mit und besitzt mit nur 29 Gegentoren aus 32 Partien die drittbeste der Liga – nur Atlético (27) und Athletic (26) haben in dieser Saison noch weniger Treffer zugelassen. Das Team von Coach José Bordalás lässt im Schnitt nur 0,9 Gegentore pro Partie zu, erzielt jedoch selbst auch nur 0,96 Tore pro Partie. Besonders in den jüngsten fünf Heimspielen konnte Getafe lediglich einen Sieg gegen Atlético (2:1) einfahren, einmal gab es gegen den FC Sevilla ein 0:0-Unentschieden und dreimal ging man als Verlierer vom Platz. Gegen Real Madrid müssen die „Azulones“ daher wieder in die Spur finden, möchte man sechs Spieltage vor Schluss noch die geringe Chance auf einen Platz im internationalen Geschäft wahren – aktuell beträgt der Abstand dafür vier Punkte.

Personelles und voraussichtliche Aufstellung

  • In Real Madrids Kader für das Duell gegen Getafe gibt es gleich vier Ausfälle. Denn neben den Langzeitpatienten Daniel Carvajal und Éder Militão sind auch Ferland Mendy und Kylian Mbappé (noch) nicht im Aufgebot der Königlichen vertreten. Während beide zwar das Abschlusstraining absolvierten – Mendy nur teilweise und Mbappé auch in den Spielformen – dürfte das Mini-Derby noch etwas zu früh kommen. Für das anstehende Pokalfinale am Samstag verriet Carlo Ancelotti auf der Pressekonferenz bereits, dass sowohl Mendy als auch Mbappé wieder zum Einsatz kommen könnten. Daher dürfte, drei Tage vor dem Final-Clásico auch etwas rotiert werden und somit könnten etwa Luka Modrić und Brahim Díaz diesmal wieder den Vorzug bekommen. Der Altmeister würde Federico Valverde im Mittelfeld ersetzten und der Marokkaner könnte anstelle von Rodrygo mit Vinícius Júnior das Offensiv-Duo bilden. Auch in der Innenverteidigung dürfte Antonio Rüdiger geschont werden, wodurch Aurélien Tchouaméni wieder in die Abwehr rotieren könnte. Weitere Überraschungen sind trotzdem nicht auszuschließen – beispielsweise haben etwa Arda Güler, Endrick, aber auch Castilla-Gast Gonzalo García berechtigte Hoffnungen auf einen Einsatz, wenn auch nicht von Anfang an.
So könnte Real Madrid gegen Getafe auflaufen – Grafik: REAL TOTAL

Die Stimmen zum Spiel

Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Die Titel, um die wir spielen, führen darüber, Barcelona zu schlagen. Das ist der einzige Zweifel, den wir nicht haben. Wenn wir die beiden Wettbewerbe gewinnen wollen, müssen wir diese beiden Spiele gewinnen. Jetzt müssen wir gut aus dem nächsten Spiel herauskommen und uns auf das Finale der Copa fokussieren. Wir haben die Zuversicht, dass wir es schaffen können. Natürlich muss man etwas verändern, das werden wir auch tun.“

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José Bordalás  (Cheftrainer FC Getafe): „Es ist nie ein guter Zeitpunkt, gegen so große Mannschaften wie Real Madrid anzutreten. Wir haben in dieser Saison bereits gute Ergebnisse gegen große Rivalen wie den morgigen erzielt. Ich glaube nicht, dass er in Frage gestellt wird, denn was Carlo an der Spitze von Real Madrid erreicht hat, wird nur sehr, sehr schwer von jemandem wieder erreicht werden können

Statistiken und Besonderes

  • GESAMTBILANZ: Real Madrid und der FC Getafe sind sich bislang in 39 Pflichtspielen gegenübergestanden. Dabei haben sich die Königlichen in 29 Spielen durchgesetzt, Getafe in nur sechs, vier Duelle endeten unentschieden. Torbilanz 83 zu 29 aus Sicht der Blancos.
  • SCHIEDSRICHTER: Das Duell zwischen Real Madrid und Getafe wird vom Spanier José María Sánchez Martínez geleitet. Der 41-Jährige zählt zu einen der erfahrensten spanischen Schiedsrichtern und auch die Königlichen hatten – zumindest statistisch gesehen – bereits mehr oder weniger gute Erfahrungen gemacht: Von den bisher 32 Spielen unter seiner Leitung gewannen die Königlichen 20 davon, bei sieben gab es ein Remis und nur fünf gingen verloren. Jedoch Vorsicht: In der laufenden Spielzeit pfiff der Unparteiische drei Spiele mit Real-Beteiligung und zwei davon verloren die Blancos, nämlich die Liga-Duelle gegen den FC Barcelona (0:4) und beim Athletic Club (1:2).
  • WIEDERSEHEN: Im Duell gegen Getafe wird es insgesamt zu vier Wiedersehen kommen. Mit David Soria steht ein ehemaliger Canterano, der bei den Profis des spanischen Rekordmeisters aber nie zum Zug kam, als unangefochtene Nummer eins in Getafes Tor – er ist einer der besten Torhürer in 2024/25! Peter Federico González spielte unterdessen nur dreimal für Reals Profis und wechselte im vergangenen Sommer zu den „Azulones“. Álvaro Rodríguez, der zehnmal für die erste Mannschaft der Königlichen spielte, ist noch bis Saisonende in die Vorstadt verliehen. Borja Mayoral, der es auf 33 Profieinsätze im weißen Dress brachte, wechselte über Leih-Umwege im Sommer 2022 fest zu Getafe.

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Kommentare
Wer gestern das Spiel City vs. Villa gesehen hat, hat genau gesehen wie wir gegen Barca spielen müssten. Emery wusste genau wie er sich dem hohen Druck und pressing von City entziehen konnte. Barca spielt ja genauso, teilweise mit den IVs an der Mittellinie.

Villa spielte im 4-2-3-1 mit klassischem 10er und stand tief und hatte die 4er Kette am Strafraum mit der Doppel 6 davor. Der 10er jedoch war am Mittelkreis und der 9er an der Mittellinie zwischen den IVs. Dadurch gabs praktisch kein Mittelfeld. Bei Ballgewinn wurde schnell umgeschaltet und vertikal, direkt auf die 10 gespielt. Der hat sich dem Druck entzogen indem er mit dem 1 bzw 2 Kontakt direkt auf die AV gespielt hat. Dadurch sind die AVs direkt nach vorne gegangen und teilweise eingerückt. Deren Position hat bei einem evtl Ballverlust und gegen Konter die 6er übernommen. Die gegnerischen IVs wurden vom 9er und 10er gebunden, so dass die Außenstürmer entweder überlaufen oder ins 1 gegen 1 konnten. Ein Beispiel wie das für uns aussähe:

Wir holen uns den Ball am 16er. Fede und Dani Ceballos auf der 6. Bellingham auf der 10. ein vertikaler Ball auf Jude. In dem Moment muss Fran Garcia schnell nach vorne und bekommt den Ball. Jude und Mbappe machen den Lauf in die Box. Vini läuft auf außen mit und bekommt den Ball und kann entweder überlaufen oder ins 1v1 und hätte nur 1-2 Gegenspieler. Beim überlaufen und einer Flanke muss die rechte Seite einrücken. Rodrygo müsste dann auf den 2 Pfosten. Mbappe auf den 1 Pfosten und Jude im rückraum warten. LV17 müsste vor und auf Rodrygos Position rücken und den Raum decken und Fede und Dani Ceballos würden bis zur rückwärts Bewegung die RV bzw LV Position decken. Man könnte auch Camavinga statt Dani einsetzen. Diese beiden 6er haben schon öfters als AVs gespielt und könnten das gut abdecken. So entgeht man der Abseitsfalle von Flick, da man keine langen Bälle hinter die Abwehr schlägt und spielt sogar unsere Stärken mit Geschwindigkeit und 1v1 aus.

Emery hat mich gestern sehr beeindruckt mit der Leistung. Leider hat man durch eine Aktion in der 93min verloren, als die Luft bei den Spielern raus war. Da hat die Zuordnung im Strafraum nicht gepasst und der 2 Pfosten war frei, so dass Nunes einfach einschieben konnte. Citys Treffer entstand übrigens genau wie ich oben beschrieben habe. Doku mit dem Sprint nachdem er sich im 1v1 durchgesetzt hat und einen Außenrist pass auf den 2 Pfosten. Wo in unserem Fall Rodrygo eingelaufen wäre.

Was meint ihr RT Team? Kriegen wir eine Analyse wie wir vorgehen müssten, um den Classico zu gewinnen? Als Trainer bin ich ein Fan solcher Artikel. Gerne mehr davon.
 
Wer gestern das Spiel City vs. Villa gesehen hat, hat genau gesehen wie wir gegen Barca spielen müssten. Emery wusste genau wie er sich dem hohen Druck und pressing von City entziehen konnte. Barca spielt ja genauso, teilweise mit den IVs an der Mittellinie.

Villa spielte im 4-2-3-1 mit klassischem 10er und stand tief und hatte die 4er Kette am Strafraum mit der Doppel 6 davor. Der 10er jedoch war am Mittelkreis und der 9er an der Mittellinie zwischen den IVs. Dadurch gabs praktisch kein Mittelfeld. Bei Ballgewinn wurde schnell umgeschaltet und vertikal, direkt auf die 10 gespielt. Der hat sich dem Druck entzogen indem er mit dem 1 bzw 2 Kontakt direkt auf die AV gespielt hat. Dadurch sind die AVs direkt nach vorne gegangen und teilweise eingerückt. Deren Position hat bei einem evtl Ballverlust und gegen Konter die 6er übernommen. Die gegnerischen IVs wurden vom 9er und 10er gebunden, so dass die Außenstürmer entweder überlaufen oder ins 1 gegen 1 konnten. Ein Beispiel wie das für uns aussähe:

Wir holen uns den Ball am 16er. Fede und Dani Ceballos auf der 6. Bellingham auf der 10. ein vertikaler Ball auf Jude. In dem Moment muss Fran Garcia schnell nach vorne und bekommt den Ball. Jude und Mbappe machen den Lauf in die Box. Vini läuft auf außen mit und bekommt den Ball und kann entweder überlaufen oder ins 1v1 und hätte nur 1-2 Gegenspieler. Beim überlaufen und einer Flanke muss die rechte Seite einrücken. Rodrygo müsste dann auf den 2 Pfosten. Mbappe auf den 1 Pfosten und Jude im rückraum warten. LV17 müsste vor und auf Rodrygos Position rücken und den Raum decken und Fede und Dani Ceballos würden bis zur rückwärts Bewegung die RV bzw LV Position decken. Man könnte auch Camavinga statt Dani einsetzen. Diese beiden 6er haben schon öfters als AVs gespielt und könnten das gut abdecken. So entgeht man der Abseitsfalle von Flick, da man keine langen Bälle hinter die Abwehr schlägt und spielt sogar unsere Stärken mit Geschwindigkeit und 1v1 aus.

Emery hat mich gestern sehr beeindruckt mit der Leistung. Leider hat man durch eine Aktion in der 93min verloren, als die Luft bei den Spielern raus war. Da hat die Zuordnung im Strafraum nicht gepasst und der 2 Pfosten war frei, so dass Nunes einfach einschieben konnte. Citys Treffer entstand übrigens genau wie ich oben beschrieben habe. Doku mit dem Sprint nachdem er sich im 1v1 durchgesetzt hat und einen Außenrist pass auf den 2 Pfosten. Wo in unserem Fall Rodrygo eingelaufen wäre.

Was meint ihr RT Team? Kriegen wir eine Analyse wie wir vorgehen müssten, um den Classico zu gewinnen? Als Trainer bin ich ein Fan solcher Artikel. Gerne mehr davon.
Ich hab zwar wenig Ahnung von Taktik aber das klingt sehr vernünftig. Falls jemand die Nummer/EMail-Adresse von Anchelottis hat, gerne weiterleiten :).
Was ich sagen kann, es sieht bei uns immer so aus als wären wir in jeder Situation unterbesetzt, bei anderen funktionierenden Teams überbesetzt (Barca, Arsenal, P$G & Co.). Unsere Spieler müssen immer gegen 2-3 Spieler durchsetzen, Eins-zu-Eins Situationen sind auch ein Seltenfall geschweige von Freilaufen, es sei denn Rüdi schlägt einen langen Ball und Vini hat plötzlich 30m Freiraum vor ihm.
 

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