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Verband bestätigt: Fehlentscheidung bei Atlético – aber nicht im Derby

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Der Verband zieht es durch: Zum vierten Mal in dieser Saison nehmen RFEF und CTA, das spanische Schiedsrichter-Komitee, Stellung zu strittigen Entscheidungen in Form eines Videos. Und nachdem bei Atlético schonmal eine Fehlentscheidung zugunsten der Rojiblancos zugegeben wurde – Giuliano Simeones Tor beim 1:1 gegen Alavés kam aus Abseits heraus – haben die Colchoneros dieses Mal erneut Glück gehabt mit einer Fehlentscheidung für sie. Aber das nicht im Derby!

Angefangen mit dem 6. Spieltag: Beim 3:2-Sieg gegen Rayo Vallecano hätte Koke weder den Schlusspfiff und folglich auch nicht den Derby-Anpfiff erleben dürfen. Denn was dem Schiedsrichter in einer Rudelbildung entgangen war: Koke packte den gegnerischen Torwart lange am Hals, hätte dafür Rot sehen müssen, wie der Verband nun bestätigt.

Koke sah so aber nur Gelb und stand gegen Real Madrid auf dem Platz. Und sah dabei unter anderem, wie Alexander Sørloth kurz vor dem Seitenwechsel das 2:0 erzielte. Weil der norwegische Angreifer in der 22. Minute aber schon Gelb sah, hätte er bei seinem Jubel bei den Fans erneut Gelb sehen und die Rojiblancos die zweite Halbzeit (beim Stand von 2:2) zu zehnt spielen können. Oder? Laut Verband sei durch den Fan-Jubel kein Sicherheitsproblem entstanden, sodass die Entscheidung von Javier Alberola Rojas angeblich doch richtig war. Gleiches beim von Arda Güler verschuldeten Elfmeter sowie bei dem Freistoß-Treffer von Julián Álvarez – hier hat Robin le Normand zwar nicht den ein-Meter-Abstand zur Mauer eingehalten, beeinflusste dabei aber angeblich weder die in der Mauer spielenden Gegenspieler noch sonst was. So zumindest erklärt es der Verband. Über das nur mit Gelb geahndete Einsteigen von Nico González gegen Dani Carvajal schweigen RFEF und CTA dagegen.

Hier hätte Sørloth zum zweiten Mal Gelb sehen können – Foto: Florencia Tan Jun/Getty Images

Summa summarum kann man nach sieben Spieltagen und vier Erklärungs-Videos festhalten: Atlético hat laut Verband (mindestens) zwei Mal von Fehlentscheidungen profitiert (kein mal gegen sich), Barça hatte einmal Glück (Ferran Torres‘ Tor gegen Mallorca hätte nicht zählen dürfen) und nie Pech, wohingegen es bei Real Madrid quasi 0:1 steht: keine Fehlentscheidung pro Real, dagegen eine gegen die Blancos – auch wenn damit nur der Huijsen-Platzverweis bei Real Sociedad gemeint ist, nicht etwa Sørloths Jubel oder Le Normands Nichteinhalten des Mindestabstands.

Bisherige Fehlentscheidungen laut RFEF/CTA für und gegen: 

  • Atlético Madrid: 2:0
  • FC Barcelona: 1:0
  • Real Madrid: 0:1

Zu den Erklärungs-Videos eins, zwei, drei und vier

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von
Nils Kern

Du hast Fragen über REAL TOTAL? Da bin ich bin der Richtige: Chefredakteur und erster Ansprechpartner für Medien, Leser, Fans. ¡Hala Madrid!

Kommentare
In meinen Augen macht sich der Verband damit nur noch lächerlicher. An jedem Spieltag gibt es immer wieder die gleichen Fehler und man sieht keinerlei Veränderung/Verbesserung. Wenn eine derartige Transparenz zu Korrekturen, Nachschulungen und ggf. auch mal temporären oder dauerhaften Suspendierungen von Schiedsrichtern führen würde, hätte ich ja nichts dagegen einzuwenden und es würde helfen diesen Sauhaufen mal in die Spur zu bringen. Aber so, bleibt es der gleiche Zirkus wie immer..........
 
Die La Liga macht alles, um nur nicht besser zu werden.. Ich meine und dann? Dürfen wir nach 5 Fehlentscheidung gegen uns mal mit 12 Männern starten oder erhalten wir Rabatte bei Negreira Nachkommen, um es auszugleichen? Einfach nur noch lächerlich..
 
Wenn man es saldiert, hat Atlético aktuell einen Vorsprung von fünf Fehlentscheidungen zu ihren Gunsten gegenüber Real Madrid. Barcelona immerhin drei. Und das schon nach dem 7. Spieltag.

@Simon
Natürlich hätte man sich nicht so abschlachten lassen dürfen – darum geht es aber nicht. Koke hätte nach den Regeln der Liga nicht spielen dürfen, und Sörloth hätte nach dem 2:2 vom Platz fliegen müssen. Ohne die beiden wäre es vermutlich nicht zu dieser Klatsche gekommen und wir hätten das Spiel wohl eher mit 3:2 oder 4:2 für uns entschieden. Dann hätte auch niemand mehr über die schwachen ersten 20 Minuten gesprochen. Darum geht es: Fehler werden unterschiedlich bewertet, teilweise mit spielentscheidenden Folgen.

Auch das 3:2 von Atlético war nicht wirklich „herausgespielt“. Sie hatten einfach nur Glück, dass Güler diesen Fehler macht und im Sechzehner den Roundhouse-Kick auspackt. Nach den Regeln ist das ein Elfmeter, egal wie gut oder schlecht Atlético vorher gespielt hat und ob die Führung zu diesem Zeitpunkt verdient gewesen wäre. Wir machen einen Fehler und der wird bestraft. Und nach den Regeln hätte Sörloth eben auch einen Platzverweis bekommen müssen – was nicht passiert ist. Am Ende wird unser Fehler, der massiven Einfluss auf den Spielverlauf hatte, geahndet, während bei Atlético weggeschaut wird. Das ist eine klare Benachteiligung.

Das Peinlichste ist ohnehin, dass das gesamte Schiedsrichtergespann die Regeln offenbar nicht kannte. Es war ja nicht nur ein kleiner, schwer zu erkennender Kontakt mit den Fans – Sörloth ist regelrecht in die Menge eingetaucht.

Bei uns hingegen gab es gegen Sociedad eine rote Karte, die es nach dem Regelwerk nicht hätte geben dürfen. Und wieder steht das gesamte Schiedsrichterteam blank da, ohne dass jemand korrigierend eingreift. Und der größte Witz ist ja dann noch, dass der Fehler nicht korrigiert wurde und die Sperre aufrechterhalten wurde. @Nils und @Edin Soso haben es letztens schon in einem ihrer Videobeiträge erwähnt: Letzte Saison wurde bei Antony von Real Betis eine Sperre aufgehoben, weil er in einem Spiel zu Unrecht eine rote Karte sah. Da ging es komischerweise. Pikant dabei war, dass der nächste Gegner Real Madrid war.

Man kann von der Causa Negreira halten, was man will, aber die Schiedsrichter machen es einem einfach so leicht, den Eindruck einer Benachteiligung von Real Madrid zu bekommen. So viel Dilettantismus auf diesem Niveau ist schlicht nicht normal.

Dazu kommt, dass das, was RFEF und CTA treiben, wie eine nachträgliche Verhöhnung von Real Madrid wirkt. Frei nach dem Motto: „Wir stellen zwar fest, dass es zahlreiche Bevorzugungen eurer Konkurrenten gibt, aber ihr könnt nichts dagegen tun…“.

Kroos hatte recht, als er damals das UEFA-Statement zu Cucurellas Handspiel bei der EM kritisierte. Was bringen einem solche Feststellungen, wenn am Ende keine Konsequenzen folgen? Stattdessen sollten sie lieber ihre Schiedsrichter vernünftig ausbilden. Jeder weiß, dass Sörloth vom Platz hätte fliegen müssen. Das müssen uns die Funktionäre von RFEF und CTA nicht im Nachhinein erklären – solange es ohne Folgen bleibt, ist das nur leeres Gerede.
 
In meinen Augen macht sich der Verband damit nur noch lächerlicher. An jedem Spieltag gibt es immer wieder die gleichen Fehler und man sieht keinerlei Veränderung/Verbesserung. Wenn eine derartige Transparenz zu Korrekturen, Nachschulungen und ggf. auch mal temporären oder dauerhaften Suspendierungen von Schiedsrichtern führen würde, hätte ich ja nichts dagegen einzuwenden und es würde helfen diesen Sauhaufen mal in die Spur zu bringen. Aber so, bleibt es der gleiche Zirkus wie immer..........
Zumindest scheint schon mal die Einsicht eingesickert zu sein, dass Sie Fehler machen. Vielleicht fließen diese Analysen ja auch demnächst in die Verbesserung der Leistungen, der gegenwärtigen und vor allem zukünftigen Rasenpolizei...
 
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