Interview

Real-Abgang der Karriere-Killer? Asensio: „Nein, ich bereue es nicht“

Marco Asensio bereut seinen Abschied von Real Madrid nach eigener Aussage nicht - obwohl er nach Paris Saint-Germain und Aston Villa schon beim dritten Klub in Folge des Spanien-Fortgangs ist. Fenerbahçe sagt der 29-Jährige Ähnlichkeiten mit den Königlichen nach.

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Marco Asensio Real Madrid
Marco Asensio spielte von 2016 bis 2023 für Real Madrid – Foto: Florencia Tan Jun/Getty Images

Marco Asensio kickt jetzt in der Türkei

ISTANBUL. Er hätte beim großen Real Madrid verlängern, im erneuerten Estadio Santiago Bernabéu spielen können. Die wohl ruhmreichste Stätte der Fußballwelt. Stattdessen ist er jetzt, zwei Jahre später, schon beim dritten Klub nach seinem Abschied – in Istanbul, wo wahrlich kein europäischer Spitzenfußball gespielt wird.

Paris Saint-Germain, Aston Villa, Fenerbahçe: Man könnte meinen, Marco Asensio wandelt orientierungslos umher. Oder aber: Der inzwischen 29 Jahre alte Spanier ist abenteuerlustig geworden. Dass er mal am Bosporus landen würde, hätte man vor einem knappen Jahrzehnt zu seinen Anfängen als Königlicher aber nicht wirklich geglaubt, schon eher nach dem im Sommer 2019 erlittenen Kreuzbandriss.

„Ich konnte die Erwartungen und das, was gesagt wird, nicht kontrollieren. Ich musste damit leben, denn wenn man für Real Madrid spielt, lasten immer höchste Erwartungen auf einem. In der Karriere gibt es immer gute und schlechte Jahre – und das kann man nicht beeinflussen. Ich habe auf einem sehr hohen Niveau gespielt, war sehr glücklich bei meinem Traumverein. Dann kam eine Verletzung, die meine Entwicklung etwas bremste. Aber ich sah sie als Motivation, als Chance, nach einem sehr schwierigen Jahr zurückzukommen“, ließ Asensio in einem Interview mit der Sportzeitung MARCA die vergangenen Jahre Revue passieren.

„Fenerbahçe hat einige Ähnlichkeiten mit Real Madrid“

Immerhin: Mit sechs Toren und zwei Vorlagen in 14 Einsätzen ist ihm in der Türkei ein Start gelungen, mit dem er seine Aufenthalte bei PSG (sieben Tore, elf Vorlagen) und in Birmingham (acht Tore, eine Vorlage) beinahe schon egalisiert. „Es gab vieles zu bedenken und für mich war es eine ambitionierte Herausforderung und eine Chance, mich erneut zu beweisen. Seit meinem Abschied von Real Madrid war es meine größte Motivation, mich selbst herauszufordern und mir Ziele zu setzen. Aufgrund bestimmter Umstände zog sich der Wechsel bis zum Ende des Transferfensters hin, aber ich denke, ich habe die richtige Entscheidung getroffen. Ich bin hochmotiviert. Dieser Klub hat in Bezug auf den Erfolgsdruck einige Ähnlichkeiten mit Real Madrid“, meinte der Linksfuß, der bei Fener im zentral-offensiven Mittelfeld agiert und dort einen bis zum 30. Juni 2028 datierten Vertrag besitzt.

Marco Asensio über Real-Abgang: „Bereue es nicht“

Frankreich verließ er gegen eine Ablösesumme in Höhe von 7,5 Millionen Euro. Bei den Parisern setzte man ab der zweiten Saison nicht mehr großartig auf ihn. Ärgerte er sich im Nachhinein über seinen Entschluss, das Real-Angebot zur Verlängerung des damals ausgelaufenen Vertrag auszuschlagen und an die Seine zu wechseln?

„Nein, ich bereue es nicht, denn in meinem letzten Jahr habe ich den Titel gewonnen, der mir noch fehlte: die Copa del Rey. Man muss wissen, wann man einen Ort verlassen sollte. Ich habe die große Zuneigung der Fans, von Florentino (Pérez) und des Trainers gespürt, hatte aber das Gefühl, es war der richtige Zeitpunkt. Es war keine sportliche oder finanzielle Entscheidung, sondern eine persönliche. Ich wollte mir neue Ziele setzen, weil ich eine Veränderung in meinem Leben und meiner Karriere brauchte. Real Madrid wird immer mein Zuhause bleiben, denn ich bin seit meiner Kindheit Madridista, aber ich spürte, es war Zeit, etwas Neues auszuprobieren“, erklärte der gebürtige Mallorquiner, der sich neulich im Rahmen der NFL übrigens wieder im Bernabéu blicken ließ.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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