Jetzt hat sich doch noch einer geäußert. Zwar war es bei Real Madrid nach der Derby-Schlappe gegen Atlético (1:3) beträchtlich still, da sich kein Spieler äußern wollte oder durfte, aber das hat sich jetzt geändert. In Person eines der Hauptschuldigen: David Alaba machte sowohl beim ersten als auch beim dritten Gegentor keine gute Figur, weiß sich aber zu entschuldigen. „Madridistas, wir alle erwarten mehr“, beginnt er seinen kurzen Text auf den sozialen Netzwerken und weiter: „Das war nicht unser Spiel, das war nicht mein Spiel. Wir haben euch gestern enttäuscht, aber wir werden uns zurück kämpfen und wieder das sein, was Real Madrid ist!“
Madridistas we all expect more! This was not our game, this was not my game! We let you down yesterday but we will fight back and we will come back to what Real Madrid is!
— David Alaba (@David_Alaba) September 25, 2023
Das klingt zwar schon früh nach Krise, immerhin war das für Real Madrid nach sechs Siegen die erste Saisonniederlage, aber zumindest scheint der 31-jährige Österreicher reflektiert zu haben. Und den Ernst der Lage erkannt zu haben, denn trotz spielerisch hoher Anteil hatten sich die Blancos eigentlich keinen Punkt im Derby verdient, Atlético den Sieg dagegen schon. Im neuen System von Carlo Ancelotti, dem 4-1-2-1-2, gibt es speziell defensiv noch einige Stellschrauben zu verstellen, so wusste auch der Italiener auf der anschließenden Pressekonferenz: „Die drei Gegentore liefen alle gleich ab. Sie haben das Zentrum geöffnet und hinten standen wir nicht gut. Normalerweise rückt in so einem Moment der linke Verteidiger oder ein Innenverteidiger nach vorn, um den Raum zu schließen und kompakter zu stehen. Aber wir standen heute nicht kompakt bei den drei Gegentoren.“

Alaba als Abwehrchef ist nun besonders gefordert. Im Derby haben seine Stärken – Kommunikation und Menschenführung – nicht funktioniert, so hatte er noch vor dem 1:3 vergeblich um Unterstützung von Fran García und Eduardo Camavinga gebeten, trotzdem war er es schlussendlich, der Álvaro Morata zwei Mal frei ins Tor köpfen ließ. Die richtigen Worte hat er gefunden, jetzt können er und seine Teamkollegen es gegen Las Palmas (Mittwoch, 19 Uhr) auch auf dem Platz wieder besser machen. Denn eine Derby-Niederlage, noch dazu eine verdiente, schmerzt in Madrid nochmal mehr als jede andere Niederlage.
Community-Beiträge