
„Ein anderes Ergebnis, wenn er bei Adriano Hand pfeift“
BARCELONA. Kollektives Unverständnis bei Real Madrid! Zwei strittige Szenen im Strafraum des FC Barcelona brachten die Königlichen beim Clásico so richtig in Rage. Kurz vor dem Pausentee erwischte Sami Khedira eine von links geschlagene, harte Hereingabe Cristiano Ronaldos, hielt den Fuß zum Treffer hin. Víctor Valdés wehrte ab, der Ball rollte an den Unterarm von Linksverteidiger Adriano. Khedira, der die Situation aus nächster Nähe beobachtete, stürmte zu Schiedsrichter Undiano Mallenco, forderte einen Handelfmeter, den es aber nicht gab und der auch zu hart gewesen wäre. Ganz anders in Minute 70, als Cristiano Ronaldo von Barça-Innenverteidiger Javier Mascherano zu Boden gerammt wurde – doch erneut kein Pfiff.
Das brachte alle auf Seiten Real Madrids auf die Palme. Carlo Ancelotti an der Seitenlinie und im Anschluss an die 1:2-Niederlage inklusive. „Ich spreche dieses Mal über den Schiedsrichter, weil ich in einer guten Position war, um es zu sehen. Natürlich scheint mir der Elfmeter ein sehr klarer gewesen zu sein. Jeder hat das gesehen, außer der Schiedsrichter“, stellte der 54-Jährige hinsichtlich des Mascherano-Fouls klar und meinte über das Adriano-Handspiel: „Das will ich nicht kommentieren. Das war eine sehr schwierige Entscheidung. Klar war das ein sehr, sehr wichtiger Moment in der Partie. Wenn er den Elfmeter pfeift, hätte es eine Karte geben können (er meint eine zweite für den Spieler und somit die Gelb-Rote Karte; d. Red.) und das Ergebnis ein anderes.“
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„Ramos im Mittelfeld , weil ich mehr Balance wollte“
Hätte es auch ein andere Resultat als das 1:2 nach 90 Minuten geben können, wenn Ancelotti einen Sergio Ramos nicht als defensiven Mittelfeldspieler oder Gareth Bale zunächst einmal nicht im Zentrum als Spielmacher aufgeboten hätte? Unzufrieden mit der Partie war er zumindest nicht, auch wenn dieser Begegnung der Unparteiische wohl oder übel mit seinen Stempel aufdrückte. „Ich will nicht bestimmen, wie viel Anteil der Schiedsrichter an der Niederlage hatte, aber zum Spiel: Wir haben ohne große Sorgen in der ersten Hälfte Kontrolle über das Spiel gehabt. Im zweiten Durchgang haben wir dann zudem noch sehr guten Fußball gespielt und dann letztlich sehr große Kontrolle. Wir übten mehr Druck aus und hatten dazu die Möglichkeiten, um ein Tor zu erzielen.“ Blieb dazu noch die Frage, wie „Carletto“ auf die Idee mit Ramos als einen von drei „Sechsern“ kam. Er erklärte: „Wegen dem Gleichgewicht. Ich wollte Ramos dort hin stellen, um im Mittelfeld mehr Balance zu haben. Nach dem Spiel gegen Juve hatte Illarra eine Überbelastung, ich wollte da bei ihm nichts riskieren. Ich habe mit Sergio gesprochen. Ich bin zufrieden damit, wie er gespielt hat. Er war gut.“
Über Neuzugang Bale sagte Ancelotti, dass er noch immer dabei sei, seine ersten Spiele zu bestreiten und er das Zusammenspiel mit den Mitspielern suchen müsse. „Sein Spiel war gut“, lobte der Italiener. „Für ihn ändert sich nicht viel, ob er nun auf der rechten Seite spielt oder im Zentrum. Wir haben so begonnen, um Busquets im Zentrum unter Druck zu setzen. Nach 20 Minuten haben wir das geändert. Auf Außen hatte er schließlich mehr Räume suchen können.“
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„Barça hat auch nicht mit mehr Angreifern gespielt als wir“
Auch das hat am Ende des Tages jedoch nicht zum Erfolg der Mannschaft geführt. Vor fast genau vier Monaten wurde Ancelotti bei den Königlichen vorgestellt und schnell verdeutlichte der Mann aus Reggiolo, die klare Philosophie zu haben, offensiven und spektakulären Fußball spielen lassen zu wollen. Gesehen hat man davon in dieser Spielzeit noch nicht allzu viel – auch heute beim Clásico nicht, was die Anhänger natürlich zu gerne erwartet hätten. Statt einem Offensivspektakel setzte Ancelotti auf ein 4-3-3 mit drei zentralen Mittelfeldspielern vor der Abwehr. Warum auf einmal doch so zurückhaltend? „Mit drei Spielern auf der Sechserposition haben wir nicht gespielt“, betonte Ancelotti. „Modric ist kein purer Sechser. Khedira und Ramos haben gespielt, um Balance reinzubringen. Marcelo, Carvajal, Cristiano und Di María sind Angreifer. Barça hat auch nicht mit mehr Angreifern gespielt“, verteidigte sich der Cheftrainer der Merengues.
Niederlage im ersten Clásico, nun sechs Punkte Rückstand auf die katalanischen Spitzenreiter und sich rechtfertigen müssen – sein erstes Mal als Real-Chef gegen den FC Barcelona hat sich Ancelotti womöglich anders vorgestellt. Nichtsdestotrotz hatte er positive Worte für dieses Mega-Spektakel, bei dem alle Welt zusieht, übrig: „Das ist ein fantastisches Spiel, eine unglaubliche Atmosphäre. Eine Show mit gutem Fußball und fantastischen Mannschaften. Wir wollen gewinnen, aber in jedem Fall verbessern wir uns. Das hat diese Begegnung gezeigt.“
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