
Die Geschichte des GARETH BALE
MADRID. Der walisische Neuzugang von Tottenham Hotspur schrieb die Einleitung der gestrigen Spektakel-Geschichte gegen den FC Sevilla (7:3)! Nach den Startelf-Einsätzen beim FC Villarreal Mitte September und am Samstag beim Clásico im Camp Nou schickte Trainer Carlo Ancelotti den Mann mit der 11 auf dem Rücken nun auch zum ersten Mal im heimischen Estadio Santiago Bernabéu von Beginn an auf den Rasen – und Gareth Bale tobte sich aus, schoss das 1:0 und 2:0, bereitete die zwischenzeitlichen 4:2 durch Karim Benzema und 5:2 durch Cristiano Ronaldo mustergültig vor. Ein Doppelpack in Sachen eigene Tore, ein Doppelpack in Sachen Vorlagen – stark!
Und das, nachdem in den letzten Wochen immer mehr Kritik auf den 24-Jährigen einprasselte. Einem gelungenen Debüt mit dem ersten Treffer in Villarreal folgte eine Muskel-Überbelastung im linken Oberschenkel, wegen der er einige Tage pausieren musste und so sowohl seine Heim-Premiere gegen Getafe als auch die Teilnahme am Auswärtsspiel gegen den FC Elche absagen musste. Im Stadtderby gegen Atlético dann das Comeback! Zur zweiten Halbzeit wurde Bale eingewechselt, konnte den an diesem Tag erschrecken schwachen Madrilenen aber keine entscheidenden Impulse verleihen. Stattdessen verletzte sich der Offensiv-Allrounder zu allem Überfluss erneut am linken Oberschenkel. Die Stimmen, Bale sei ein Fehleinkauf oder aufgrund seiner Verletzungsanfälligkeit ein zweiter Arjen Robben oder Kaká, wurden immens laut. Dann auch noch der von der MARCA erfundene Bandscheibenvorfall, von dem Bales Rücken aber nichts weiß – viel Trubel und unnötiger Wirbel um den 91/100-Millionen-Euro-Neuzugang. Medien und Teile der Fans betrachteten den Waliser mit immer skeptischeren Augen. Und negativ behaftete Aussagen wie die von Wales-Coach Chris Coleman, dies werde nicht die letzte Bale-Verletzung der Saison sein, waren ebenso nicht gerade Mangelware.
In der Öffentlichkeit verbreitete sich so mehr und mehr das Bild des Fehleinkaufs Gareth Bale. „Was über mich berichtet wurde, machte mich ein bisschen traurig. Ein kleineres Problem wurde maßlos aufgeblasen“, sagte der Ex-Spurs-Star. Wie sehr ihn der Hype um seine Person gestört hat, zeigte er gestern mit seiner Antwort auf dem Platz! Seinen Kritikern hat der Linksfuß fürs Erste das Maul gestopft!

Die Geschichte des KARIM BENZEMA
Selbiges trifft auch auf den Franzosen in Real Madrids Angriff zu, um den es in den zurückliegenden Wochen sogar noch schlimmer bestellt war als um Bale oder einen anderen Akteur im Team. Karim Benzema musste massenweise Pfiffe einstecken – Pfiffe von den eigenen Fans! Allem Anschein nach wollen diese lieber einen Treffer der Nummer 9 sehen, als dass sie drei vorbereitet. Von allen Seiten hagelte es Kritik. Carlo Ancelotti wurde dazu aufgefordert, Benzema draußen und stattdessen den jungen und für viele erkennbar motivierteren und engagierteren Álvaro Morata auf den Platz zu lassen. Versiebte Benzema eine Chance auf ein Tor, waren ein ums andere Mal „Morata, Morata“-Rufe von Teilen der Tribünen zu vernehmen. Klar, dass das am Selbstvertrauen nagt. Ancelotti und Co-Trainer Zinédine Zidane schenkten dem 25-Jährigen bis dato jedoch ihr Vertrauen – und er zahlte es mit einem Doppelpack und zwei Vorlagen für Bale und Ronaldo gegen die Andalusier zurück!

Benzema legte den schweren Rucksack gefüllt mit Druck und Erwartungshaltungen ab, vom Publikum gab es höflichen Applaus. „Er ist der Spieler, der sich das alles verdient“, findet der spanische Sportjournalist Enrique Ortego. „Ein Benzema auf diesem Niveau steht nicht zur Debatte“, stellte Ex-Madrilene Álvaro Benito gestern Abend bei PUNTO PELOTA klar. „Was Benzema dir gibt, gibt dir kein anderer Stürmer“, lobte Ikone Guti. Damit es auch künftig mehr Lob als Tadel gibt, ist der Torjäger jedoch dazu gezwungen, Leistungen wie die gestrige zu bestätigen!
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Die Geschichte des CRISTIANO RONALDO
Die brisanteste Geschichte schrieb gestern der Superstar mit der Rückennummer 7! Erst stand Cristiano Ronaldo am Wochenende wie kein zweiter im Mittelpunkt, weil er sich wild gestikulierend und nicht arm an Worten über den nicht gegebenen Elfmeter beim Clásico von Schiedsrichter Alberto Undiano Mallenco echauffierte, dann am Dienstag die für den 28 Jahre alten Portugiesen nicht gerade erfreulichen Aussagen seitens des FIFA-Präsidenten Joseph Blatter. Der Schweizer alberte rum: „Leo Messi ist ein guter Junge. Jeder Vater oder Mutter würde ihn gerne Zuhause haben. Er ist ein guter Mann, sehr schnell und nicht überschwänglich. Er ist ein freundlicher Mann, ein wirklich guter Junge. Er spielt sehr gut, als würde er tanzen. Der andere (damit meint Blatter Cristiano Ronaldo; d. Red.) ist auf dem Platz ein Kommandant. Einer verbringt mehr Zeit beim Friseur, als der andere (lacht). Mir gefallen beide, aber ich bevorzuge Messi.“
DAS konnte CR7 so nicht auf sich sitzen lassen, die Blicke richteten sich an diesem elften Spieltag besonders auf ihn! Wie würde er auf dem Platz antworten? MIT DREI TOREN! Portugals Nationalkapitän bewies abermals, was für ein Vollprofi er ist und vor allem, was für ein guter Profi er ist! Allem Gesprochenen zum Trotz blieb er seiner Linie treu, er zog sein Ding durch und begeisterte das Bernabéu. Er antwortete nicht mit beleidigenden, provokanten Worten, sondern mit Toren auf dem Grün. Dass der Weltfußballer von 2008 nicht nur Fußballspieler, sondern zugleich auch Unterhalter ist, demonstrierte er nach seinem ersten Tor in der 31. Minute mit seinem Kommandanten-Jubel. Wie ein Kommandant soll er laut Blatter ja wirken. Fragt sich nur noch, ob sich der FIFA-Boss das Real- und Ronaldo-Spektakel angesehen und dem Weltstar vor dem Fernseher heimlich salutiert hat…

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