
Capello hat Ramos bei seiner Entwicklung „sehr geholfen“
MADRID/MAILAND. Fabio Capello kann durchaus als Förderer von Sergio Ramos betrachtet werden. Der Italiener, der von 1996 bis 1997 und 2006 bis 2007 Cheftrainer von Real Madrid war, coachte den Innenverteidiger während seiner zweiten Amtszeit bei den Königlichen. 14 Jahre sind seither vergangen und einiges hat sich getan: Capello ist seit seiner letzten Station in China bei Jiangsu FC, die 2018 endete, ohne Trainerjob. Sergio Ramos’ Abgang von Real Madrid ist mittlerweile bestätigt.
„Ich spreche von einem Spieler, der sehr wichtig für mich war“, sagte Capello über Ramos in einem AS-Interview. Der heute 75-Jährige habe dem jungen Andalusier damals „sehr geholfen“. Stieg der Defensivspieler zum Kapitän und einer der größten Legenden der Königlichen auf, steht für den Ex-Trainer der Madrilenen außer Frage, dass Ramos „grundlegend an den Triumphen der Mannschaft beteiligt war“.
Dass sich Real Madrid und der 35-Jährige nicht auf eine Verlängerung des zum 30. Juni auslaufenden Vertrages einigten, könnte laut Capello mitunter an den Forderungen liegen, die die Spieler-Seite gestellt hat. So empfahl der Italiener seinem früheren Schützling bei seiner nun laufenden Suche nach einem neuen Arbeitgeber: „Vielleicht sollte er mit 35 Jahren seine Ansprüche etwas herunterschrauben?“
„Ancelotti der beste Trainer, den Madrid wählen konnte“
Doch Ramos ist nicht Reals einziger Abgänger. Neben dem Kapitän ist auch Zinédine Zidane kommende Saison nicht mehr Cheftrainer des weißen Balletts. Der Franzose, so befand Capello, „hat unglaubliche Dinge in Madrid geleistet. Er hat alles gewonnen. Er hat die Mannschaft sehr gut spielen lassen. Aber es ist klar, wenn man das Vertrauen der Leute nicht spürt, mitunter des Präsidenten, dass die Arbeitsatmosphäre darunter leidet“. Er habe dasselbe „auch in Mailand erlebt, nach den Ereignissen habe ich mich nicht gut gefühlt und bin zurückgetreten und so bin ich zum ersten Mal nach Madrid gekommen“, erinnerte er sich.
Dass Real Capellos Landmann Carlo Ancelotti als Zidane-Nachfolger zurückgeholt hat, kann der frühere Blanco-Coach indessen nur gutheißen: „Er weiß eine Menge, er kennt die Umgebung, die Sprache, er spricht ruhig mit den Spielern. Er ist ein großartiger Trainer, er hat Erfahrung. Ich denke, dass er nach einem großen Trainer wie Zidane der beste Trainer ist, den Madrid wählen konnte.“
Außerdem zeigte sich Capello schwärmerisch vom Aufgebot der Madrilenen, das trotz der Abgänge noch auf hohem Niveau sei. „Derzeit hat Madrid das schönste Mittelfeld in Europa. Und das Mittelfeld ist der Motor der Mannschaft. Sicherlich werden die drei (Luka Modrić, Toni Kroos und Casemiro; Anm. d. Red.) nicht jedes Spiel in Bestform spielen können, sie werden Pausen brauchen, aber ich denke, dass Madrid eine gute Mannschaft hat, ja“, urteilte die Trainer-Ikone, die mit Real insgesamt zweimal spanischer Meister wurde.
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