
Real Madrid „sieht, dass eine gute Atmosphäre herrscht“
MADRID. Im Mai 2015 hatte ihm nicht einmal ein öffentliches Plädoyer von Weltstar Cristiano Ronaldo geholfen. „Großartiger Mensch und unglaublicher Mensch. Hoffe, wir arbeiten nächste Saison zusammen“, war der Portugiese damals bemüht, sich für einen Verbleib von Carlo Ancelotti als Trainer von Real Madrid einzusetzen – und nicht nur er. Letztlich vergebens. Florentino Pérez beurlaubte den Italiener nach einer titellosen Spielzeit.
Great coach and amazing person. Hope we work together next season. pic.twitter.com/HqHHGjGGUH
— Cristiano Ronaldo (@Cristiano) May 23, 2015
Eine Entscheidung, für die der Präsident auch einiges an Kritik einstecken musste, immerhin pflegten „Carletto“ und die Mannschaft ein menschlich hervorragendes Verhältnis zueinander. Jetzt, siebeneinhalb Jahre später, gab genau das auch einen Ausschlag dafür, dass Ancelotti vorzeitig einen neuen Vertrag unterschreiben durfte. Pérez hat offensichtlich aus dem damaligen Rausschmiss gelernt, stattete den 64-Jährigen nun bereits vor dem Anbruch der Rückrunde mit einem neuen Kontrakt bis 30. Juni 2026 aus – ohne zu wissen, wie die laufende Saison mit Blick auf die Titelambitionen überhaupt ausgehen wird.
Ancelotti freut das. „Ich habe verlängert, weil die Mannschaft in den vergangenen Jahren erfolgreich war und auch diese Saison wieder Erfolg hat. Der Klub sieht, dass eine gute Atmosphäre zwischen uns herrscht und das ist sehr wichtig, denn ohne eine gute Beziehung zwischen dem Trainer und den Spielern kann der Klub keinen Erfolg haben. Ich danke dem Klub natürlich für die Verlängerung, aber auch den Spielern, die eine ausgezeichnete Einstellung an den Tag legen“, sagte er in einem Interview mit Realmadrid TV.
„Pérez hält den Klub ganz oben“
ANCELOTTI sprach außerdem über…
…Real: „Real Madrid ist für mich vor allem eine Familie. Das Ambiente, das dieser Klub in seinem Umfeld schafft, ist sehr familiär – angefangen beim Präsidenten. Jeder von uns holt das Beste aus sicher heraus, weil wir in einem familiären Ambiente arbeiten.“
…Präsident Pérez: „Ich betrachte ihn wie einen Familienvater und einen Mann, der im Fußball das erreicht hat, wozu kein anderer fähig war. Er ist nach wie vor sehr motiviert, weil er der erste Fan dieses Klubs ist. Er war es von kleinauf und das erlaubt es ihm, eine besondere Liebe für dieses Trikot zu entwickeln. Er hält den Klub ganz oben. Was er in den vergangenen 20 Jahren geleistet hat, ist sehr wichtig für Real Madrid – wie es Santiago Bernabéu in den 50er Jahren war.“
…die Zukunft des Vereins: „Dieser Klub hat Zukunft. Die Vergangenheit ist schon geschrieben und die Gegenwart schreiben wir gerade. Vor allem hat der Klub mit einem sehr jungen Kader und sehr talentierten Spielern eine Zukunft. Die Zukunft des Klubs wird sehr erfolgreich sein, wie es die Vergangenheit war und wie es die Gegenwart ist.“
Trainer von Real Madrid im neuen Bernabéu: Ancelotti froh
…die Möglichkeit, der erste Real-Trainer im umgebauten Estadio Santiago Bernabéu zu sein: „Ich würde die Mannschaft gerne trainieren, wenn das neue Bernabéu eingeweiht wird. Mit dieser Verlängerung kann ich nun daran denken, dass ich auf der Bank sitze, wenn diese Mannschaft ihr erstes Spiel im neuen Bernabéu absolviert. Das ist gut für mich.“
…sich im Vergleich zur ersten Amtszeit: „Ich glaube nicht, dass ich mich oder meine Art, wie ich trainiere, verändert habe. Vielleicht habe ich ein bisschen mehr Wissen, weil ich mehr Erfahrung besitze.“
…seine bisher besten Real-Momente: „Da gibt es viele. Beginnen wir mit (Gareth) Bales Solo-Lauf im Pokalfinale in Valencia, das Tor von (Sergio) Ramos 2014 oder die Momente auf dem Weg zum 14. Champions-League-Titel: das Halbfinale oder die Aufholjagd gegen PSG. Ich vergesse keinen Moment. Den Sieg in La Liga, den Super Cup oder die Copa del Rey im letzten Jahr. Alle Titel sind wichtig und können nicht vergessen werden.“
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