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Carvajal rät Rodri zu Real Madrid: „Würde perfekt passen“

Daniel Carvajal bearbeitet Rodrigo Hernández nach eigener Aussage täglich mit der Empfehlung eines Wechsels von Manchester City zu Real Madrid. Der spanische Mittelfeldregisseur würde ihn diesbezüglich jedoch vertrösten. Dass die Königlichen einen Versuch unternehmen, erscheint auch eher unwahrscheinlich.

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Rodri Spanien EM 2024 Real Madrid
Rodri steht mit Spanien im Finale der EM 2024 – Foto: Dan Mullan/Getty Images

„Ich sage ihm täglich: ‚Verlasse Manchester‘“

DONAUESCHINGEN. Mittlerweile ist es offiziell: Federico Valverde tritt die Nachfolge von Toni Kroos an – wenn auch nur auf dem Trikot von Real Madrid. Nachdem der 34-Jährige am 21. Mai beschlossen hatte, seine Karriere im Juli zu beenden und die Königlichen damit zu verlassen, befindet sich die Rückennummer 8 ab sofort im Besitz des Uruguayers. Bleibt aber die Frage: Wie bewerkstelligt Real es in der neuen Saison, den Verlust des deutschen Strategen sportlich zu kompensieren? Valverde ist dafür voraussichtlich nicht vorgesehen.

Einer, der dafür wohl prädestiniert wäre: Rodrigo Hernández von Manchester City. Der 28 Jahre alte Spanier, ein gebürtiger Madrilene, zieht die Fäden in der Schaltzentrale auf eine ähnliche Art und Weise, wie es Kroos lange getan hatte. Interessant: Daniel Carvajal empfiehlt seinem Landsmann in der Nationalmannschaft nach eigener Aussage am laufenden Band, seine Bereitschaft für eine Unterschrift bei Real zu signalisieren.

Wenn es nach ihm ginge, würde er ihn umgehend holen. „Ja, ohne Zweifel“, antwortete der Rechtsverteidiger, selbst schon seit Mitte 2013 ununterbrochen im Profi-Kader der Blancos und inzwischen Vizekapitän, zunächst in einem Interview mit dem Radiosender COPE in Donaueschingen. „Ich sage ihm täglich: ‚Verlasse Manchester, da scheint die Sonne nicht, komme nach Madrid, wir brauchen dich. Du bist ja auch aus Madrid‘“, verriet Carvajal.

Und wie reagiert Rodri darauf? „‚Ich habe hier einen Vertrag (bis 30. Juni 2027; d. Red.), es gibt keine Klauseln‘“, zitierte der 32-Jährige seinen Teamkollegen in der „Selección“, mit der sie am Sonntag im Berliner Olympiastadion gegen England Europameister werden können. Carvajal: „Er vertröstet mich. Er würde perfekt passen.“ 

Rodri zu Real Madrid? Unwahrscheinlich

Dass Real die Initiative ergreift und eine Rodrigo-Verpflichtung anstrebt, ist nicht auszuschließen, erscheint allerdings unwahrscheinlich. 2021, 2022 und 2023 haben sich die Merengues im Mittelfeld – je nach taktischer Formation – mit Eduardo Camavinga, Aurélien Tchouaméni, Jude Bellingham und Arda Güler für die Zukunft bereits gerüstet.

Nach dem Kroos-Abgang und durch die Reservistenrolle von Luka Modrić (38) seit letzter Saison gehören die Positionen in der Anfangself jetzt ihnen und Valverde. Rodri, der seit 2019 bei den „Skyblues“ spielt und der Atlético-Jugend entstammt, würde Tchouaméni oder Camavinga den Stammplatz wohl zu sehr streitig machen, ihrer weiteren Entwicklung etwas im Wege stehen – und obendrein ja auch nicht ganz zur Transfer-Strategie passen.

Real Madrid holt für Kreativpositionen lieber Talente

Auf den Kreativpositionen setzt der Klub seit einiger Zeit lieber auf vielversprechende Youngster, mit David Alaba und Antonio Rüdiger waren die letzten festen Routinier-Verpflichtungen welche für die Defensive. Realistischer: Die Verantwortlichen stärken das Mittelfeld von Trainer Carlo Ancelotti nach dem Kroos-Verlust – wenn überhaupt – in der zweiten Reihe, der momentan Modrić, Daniel Ceballos und Güler angehören.

Im Raum steht offenbar ein häufigeres Hinzuziehen von Nico Paz (19) oder Mario Martín (20), bisher beide in der zweiten Mannschaft. Zudem wird Franco Mastantuono von River Plate als Real-Neuling gehandelt, angesichts seiner demnächst erst 17 Jahre (14. August 2007) wäre der Argentinier aber keine kurzfristige Option.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Man würde mit dem Transfer nur ein schlechtes Zeichen an Tchouameni oder Camavinga abgeben, dass man einen erfahrenen Rodri holt und dennen mindestens 4-5Jahre vor die Nase setzt.
Qualität würde vom Team in die Höhe gehen, aber Teamspirit würde darunter leiden.
 
Die Nummer 16 wäre noch frei
 
Mit Rodri könnte man einen Spieler aufstellen, der die Fähigkeiten von Kroos und Tchouameni vereint.

Dann müsste man aber ganz sicher Tchouameni auf die Bank setzen. Wenn man dann noch mit Mbappé 4-3-3 spielt, weil man Rodrygo nicht auf die Bank setzen möchte, dann bleiben für zwei Positionen Valverde, Bellingham, Camavinga, Tchouameni UND Modric. Ich mag zwar Camavingas Spielstil mehr, aber Valverde und Bellingham wären dann zurecht gesetzt neben Rodri. Und dann Camavinga und Tchoua auf die Bank verdonnern? Unvorstellbar.

Alternativ, und das wäre wahrscheinlich das kleinere Übel, müsste man Rodrygo rausnehmen und spielt wieder die Raute der bisherigen Saison, die entgegen der hier allgemein geläufigen Meinung, nie abgeschafft worden ist. Nur war sie im Verlauf weniger statisch. Dann würde man eine Doppelspitze bestehend aus Vini und Mbappé aufstellen und hätte ein MF bestehend aus Tchoua und Rodri auf der Doppel-6 und quasi auf LOM (links-offensives Mittelfeld) Bellingham und auf ROM Valverde. Was meiner Meinung nach eine defensivere Aufstellung wäre, aber weil die Qualität der Startelf unglaublich hoch wäre, würde man dennoch mit dieser Elf viel Druck ausüben und dominieren können. Dann leiden aber ganz klar viele Offensivspieler drunter, sprich Rodrygo, Brahim, Arda, Endrick, Nico. Zudem wird man auf den Stürmer Positionen noch weniger rotieren als im Mittelfeld beim 4-3-3. Allerdings könnte man flexibler wechseln und für die LOM und ROM Positionen auch Offensivspieler einwechseln.

Das wäre ein übertrieben großes Luxusproblem und könnte durchaus die Stimmung im Kader ruinieren. Wenn das Trainerteam aber eine Variante findet, in der man möglichst viele Spieler unterbringen kann, so dass es durch Rotation quasi 15 Stammspieler mit je 70-80% Spielzeit gibt, dann wäre das fabelhaft und auf jeden Fall realisierbar. Aber ich traue es Ancelotti nicht zu. Weil er, wenn es keine Verletzten oder Gesperrten gibt, in der Regel – wenn auch mehr als früher – wenig rotiert.

Wenn man bedenkt, dass einige junge Spieler sich noch weiter entwickeln werden und man ein Auge auf Davies und Wirtz geworfen hat, wird es noch schwieriger diesen Kader in Zukunft bei Laune zu halten, weil nicht viele Spieler zu finden wären, die sich mit einer klaren Rolle als Ersatzspieler zufrieden geben würden. Darunter wird das Gleichgewicht leiden. Wenn man jedoch einen moderneren Trainer installiert, der gerne rotiert und eine neue Spielidee implementiert, dann wäre auch das lösbar.
Aber aktuell gibt es wirklich niemanden, der Ancelotti auch nur ansatzweise den Platz streitig machen könnte. Sein dritter CL Titel mit Real, sein zweiter in drei Jahren. Auch wenn ich für Xabi Alonso bin. Klar abzusehen, wann dieser kommt, ist es zu diesem Zeitpunkt nicht.
 
Einfach peinlich wie hier Leute an Rodris Eiern hängen obwohl man Tchouameni und Camavinga hat!
 
Bitte kein Rodri, wir haben genug Mittelfeldspieler, lieber sollte Modrić 2025 seine Karriere beenden und dann Wirtz holen, wenn noch jemand geht
 
Mit Brahim, Güler und Bellingham hat sich unser Spiel geändert und soll sich auch ändern. Kroos muss nicht 1:1 ersetzt werden. Rodi ist ein unglaublicher Spieler und wäre endlich mal wieder ein Spanier aber im MF hat man mMn am wenigsten Bedarf was zu ändern. AV rechts der auch IV spielen kann der in 2 Jahren Dani ersetzt wäre perfekt. Arnau Martínez z.B. trotz Barca Jugend.
 

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