
Ceballos: Vor Osasuna zuletzt vor fast genau drei Jahren in der Startelf
PAMPLONA. Der 28. April 2019 war es: Real Madrid verlor auswärts bei Rayo Vallecano enttäuschend mit 0:1. An einem gebrauchten Tag der Königlichen in Vallecas setzte Zinédine Zidane Daniel Ceballos zwar in der Startelf ein, nahm ihn aber schon wieder nach 61 Minuten vom Feld. Der Mittelfeldmann, der unter „Zizou“ einen schweren Stand hatte, ließ sich nur wenige Monate später an den FC Arsenal verleihen. Gleich zwei Spielzeiten verbrachte der frühere spanische Juniorennationalspieler in London, ehe er im Vorsommer nach Madrid zurückkehrte.
Zidane war plötzlich weg, Carlo Ancelotti nun da. Doch weil Ceballos erst einmal an einer langwierigen Sprunggelenksverletzung laborierte, konnte er sich unter dem neuen Coach gar nicht in den Fokus spielen. Das Vorhaben, bei Real Madrid den Durchbruch zu schaffen, wurde massiv beeinträchtigt. Bis zum 5. Januar 2022 dauerte es, ehe dem 25-Jährigen beim 3:1 gegen CD Alcoyano in der Copa del Rey vier Minuten vergönnt wurden. Seither brachte er es in der laufenden Saison auf zwölf Pflichtspieleinsätze, das aber nur 175 Minuten.
Ancelotti verteilt Sonderlob
Allein 71 davon konnte Ceballos am 33. Spieltag LaLigas gegen CA Osasuna verbuchen. Fehlte er zuvor in Sevilla noch aufgrund einer Corona-Infektion, kam er in Pamplona auch ob der Ausfälle auf seiner Position unverhofft zu seinem ersten Startelfeinsatz in 2021/22. „Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht, war vielleicht sogar der beste heute“, lobte ein sichtlich stolzer Ancelotti hernach.
Der Italiener, der schon zuvor andeutete, dass Cabellos mehr Spielzeit verdient hätte, ging sogar so weit und betonte: „Ich würde ihn gerne hervorheben, er hat sehr viel gelitten. Er hat ein Verletzung von Olympia mitgebracht, aber heute hat der Ceballos gespielt, den jeder kennt. Er hat ein großartiges Spiel gemacht, er hat sich mehr Minuten verdient.“ Seine Chance hat der Andalusier bravourös zu nutzen gewusst (REAL TOTAL-Note 2): Äußerst engagiert forderte er im Estadio El Sadar immer wieder die Bälle und verteilte diese wohl bedacht. So sorgte er dafür, dass die Merengues den Gegner im Offensivbereich immer wieder unter Druck setzten – und am Ende 3:1 siegten.
Ceballos weiß um seine Rolle als Ergänzungsspieler Bescheid, gibt sich aber löblicherweise kämpferisch, zu mehr Spielminuten zu gelangen. So sagte er bereits vor seinem Startelfeinsatz gegen Osasuna: „Der Trainer hat Vertrauen in mich. Nun ist der Moment, dass er auf mich setzen kann – vor allem in dieser finalen Phase der Saison, in der wir die wahren Spiele haben. Es verbleiben noch Spiele und ich hoffe, Minuten zu bekommen.“
Tendenz Richtung Abschied von Real Madrid
Der Vorteil des Mittelfeldmanns könnte darin liegen, dass sich Real Madrid in Kürze vorzeitig zum spanischen Meister krönen könnte – und in den danach verbleibenden Ligaspielen durchaus Spieler zum Zug kommen könnten, dies zuvor weniger Beachtung fanden. Für Ceballos wäre dies zugleich eine erneute Chance, sich in den Fokus zu spielen. Sein Vertrag läuft indes noch bis 2023, doch dürfte er sich im Sommer intensiv Gedanken um einen Wechsel machen. Die Tendenz dürfte eher Richtung Abschied aus Madrid gehen.
Sein Ex-Klub Betis dürfte locken. „Irgendwann werden sich unsere Wege kreuzen. Für den Winter-Transfermarkt haben wir nicht einmal genug Plätze im Kader. Ich glaube, dass der Sommer ein guter Moment sein wird, um wieder zu sprechen“, sagte der dortige Präsident Ángel Haro im vergangenen November. Bei den Königlichen scheint für Ceballos die Konkurrenz im Mittelfeld derweil zu stark zu sein, um ein weiteres Jahr damit zu vergeuden, auf Spielzeit zu hoffen. Auszuschließen ist ein Verbleib zwar nicht, doch wird eine Rückkehr nach Sevilla – oder der Wechsel zu einem anderen Klub – mehr als nur ein loses Gedankenspiel sein.
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