
18. Dezember: Einigkeit zwischen RFEF, Barça und Real
BARCELONA/MADRID. Die Tore des Camp Nou bleiben geschlossen, die Sitzplätze leer. Eigentlich hätte am bevorstehenden Samstag das in dieser Saison erste Duell zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid stattfinden sollen. Tut es aber nicht, weil nach den bislang bereits schweren Krawallen auch am Wochenende Demonstrationen nach der Verurteilung von Vertretern der katalanischen Separatisten stattfinden. Die damit verbundenen Sicherheitsbedenken machen eine Austragung des Clásicos unmöglich – zumindest in diesen Tagen.
Nachgeholt werden soll das Aufeinandertreffen der Erzrivalen in Barças Heimstätte noch in diesem Jahr. Wirklich in Stein gemeißelt ist der neue Termin aber selbst knapp eine Woche nach der Absage des Oktober-Clásicos nicht. Der spanische Fußballverband RFEF hielt eine Entscheidung zwar allmählich für überfällig und bestätigte am Mittwoch den zuvor von beiden Vereinen vorgeschlagenen 18. Dezember, jedoch ließ ein erneuter Protest des Liga-Verbands LFP nicht lange auf sich warten. Zum wiederholten Male stellt sie sich quer.
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Drei Aspekte: Liga-Verband erklärt Standpunkt
Aber warum eigentlich? Warum bleibt die Liga stur und nimmt zur Klärung der Angelegenheit nicht einfach das Angebot der beteiligten Parteien an? In einem Schreiben vom Donnerstag erklärte der Verband seinen Standpunkt anhand von drei Aspekten.
- Erstens: Muss ein Spiel verschoben werden, muss es in der Folge so früh wie möglich nachgeholt werden. Das erste Datum, an dem beide Mannschaften spielen können, sei der 4. und nicht der 18. Dezember, stellt die Liga klar. Es gebe ein spezifisches Verfahren für den Fall einer Spielverschiebung. Sie bezieht sich dabei auf Artikel 4.2.3 der RFEF-Wettbewerbsregeln für die Primera División und die Segunda División. In der Tat könnten beide Teams den Clásico problemlos auch schon am 4. Dezember bestreiten. Die LFP zeigt sich außerdem überrascht, dass die RFEF mit einem Barça-Real am 18. Dezember offensichtlich kein Problem hat. An jenem Tag finden nämlich Spiele in der Copa del Rey statt – ein Wettbewerb der RFEF.
- Zweitens: Barça und Real hatten sich auf die Forderung der RFEF hin auf den 18. Dezember als Ausweichtermin geeinigt. Die LFP macht aber deutlich, dass Vereine überhaupt nicht dazu befugt seien, über Spieltermine zu entscheiden. Die Haltung der RFEF, die das Gegenteil offenbar für rechtmäßig hält, sei absurd.
- Drittens: Wenn ein Clásico steigt, schauen weltweit rund 500 Millionen Menschen im Fernsehen zu. Und verkauft werden die TV-Rechte von LaLiga. Sie allein ist für die Vermarktung des Wettbewerbs zuständig und entscheidet deshalb stets auch über die genauen Spieltermine. Die Liga klagt, es sei weder vernünftig noch rechtmäßig, dass ihr diese Entscheidung ohne Zustimmung abgenommen werden – allen voran, wenn es um einen Clásico geht. Das sei zudem auch ein Verstoß gegen die Koordinierungsvereinbarung zwischen der Liga und der RFEF.
Die LFP hat entschlossen, vor Spaniens oberstem Sportgericht in Berufung zu gehen. Wann sich alle Beteiligten wohl endlich einig sein werden?
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