Cesc bringt unheimlich viele Qualitäten mit, die - richtig eingesetzt- Gold wert sein könnten, allerdings hat er neben seinem aktuellen Formtief ein Problem bei Barcelona.
Dort sieht er sich in Positionen gedrängt, die von ihm Fähigkeiten abfordern, die er nicht in der Qualität beherrscht. So ist er beispielsweise weder eine falsche Neun, noch ist er ein zentraler Mittelfeldspieler. Zwar gelangt er durch das fluide System der ZMs sowie der f9 gelegentlich an seine Idealposition, aber das ist dann ein temporäres Erscheinungsbild. Er gehört in das offensive Mittelfeld mit einem Stürmer vor sich und ausreichend Abdeckung hinter sich. So kann er seine tödlichen Lochpässe spielen und sich in Position laufen, um selbst zum Abschluss zu kommen. Das sind seine Stärken, die auch erklären, warum er trotzdem Jahr für Jahr außergewöhnlich viele Scorerpunkte sammelt.
Aktuell wird er aber suboptional angesprochen. Zum einen muss er im zentralen Mittelfeld Zweikämpfe führen, Räume zulaufen und das Aufbauspiel ankurbeln und zum anderen als Speerspitze der Formation (f9) ins Dribbling gehen, den Ball abschirmen oder eine Schnelligkeiten ausspielen, die er nicht besitzt.
Tata hält viel von Cesc und weiß um seine Qualitäten und Schwächen, aber eine Änderung der Formation würde mehr schädigen als nutzen, da in diesem System die meisten Synergien für Barcelonas Spielsystem gehoben werden können. Um Cesc trotzdem gut integrieren zu können, versuchte Tata fluide Positionswechsel bzw. ein Mittelfeld bestehend aus Cesc/Song/Busquets, in dem Cesc alle offensiven Freiheiten genoss ohne die Pflichten eines Stürmers zu ausfüllen zu müssen. Alle Bemühungen waren aber entweder Kompromisse oder Experimente.
Cesc ist aber nicht Grund der schlechten Leistungen. Das ist typisches Verhalten naiver Menschen, die für alles einen Sündenbock brauchen/suchen. Dass er an seine Leistungen von Arsenal nicht rankommt ist aber wahr - und das ist systembedingt.