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CL Finale: Real Madrid vs. Atletico Madrid

Ich muss übrigens sagen:

Ich halte immer noch nichts von Casemiro, aber nachdem er anfangs noch gewankt hat, steigerte er sich zu nem sehr guten Spiel!

Wenn ich ihn schon sonst häufig kritisier, muss ich heute auch mal ein Lob für ihn erübrigen ;)
Meinst du den der sich körperlich für die Mannschaft aufopfert und der gefühlt die meisten Zweikämpfe gewinnt.
Sorry aber irgendwann mal sollte Schluss sein mit dem Thema Casemiro. Er mag kein Zauberer sein, so wie es sich viele hier wünschen. Mann kann aber nicht zugleich zaubern und als 6 er seine Aufgaben erfüllen, das passt nicht. Wenn selbst ein El Cholo einen Casemiro hervorhebt, weil er eben anders ist vom Spieltyp her und das gerade die Stärke Reals ausmacht in dieser Saison, dann hat das was zu heißen.
Der Junge hat uns in den Spielen seitdem Zidane Trainer ist sehr viel gebracht und auch endlich stabilität dort hinen gebracht. Die Kritik ist in meinen Augen unfair. Man kann sagen das man seine Spieltil nicht mag, aber das er bei uns fehl am Platz ist, ist nicht richtig.
 
Meinst du den der sich körperlich für die Mannschaft aufopfert und der gefühlt die meisten Zweikämpfe gewinnt.
Sorry aber irgendwann mal sollte Schluss sein mit dem Thema Casemiro. Er mag kein Zauberer sein, so wie es sich viele hier wünschen. Mann kann aber nicht zugleich zaubern und als 6 er seine Aufgaben erfüllen, das passt nicht. Wenn selbst ein El Cholo einen Casemiro hervorhebt, weil er eben anders ist vom Spieltyp her und das gerade die Stärke Reals ausmacht in dieser Saison, dann hat das was zu heißen.
Der Junge hat uns in den Spielen seitdem Zidane Trainer ist sehr viel gebracht und auch endlich stabilität dort hinen gebracht. Die Kritik ist in meinen Augen unfair. Man kann sagen das man seine Spieltil nicht mag, aber das er bei uns fehl am Platz ist, ist nicht richtig.

Iwie eine sehr seltsame Reaktion, nachdem ich Casemiro für sein Spiel gestern gelobt habe!
Ja, er ist kein Spielertyp den ich mag, aber er hat nachdem er ins Spiel gefunden hat gestern nahezu alle Fehler, für die ich ihn sonst kritisier vermieden. Nach der Anfangsphase hat er für sicher 90min ein sehr gutes Spiel gemacht, dass ich ihm so nicht zugetraut hätte.
Wenn er so spielt, ist er ein Spielertyp, den ich absolut respektieren kann.
Das hat er in der Vergangenheit aber nicht, daher hab ich ihn heute ausdrücklich gelobt und sonst kritisiert! :headbang:
 
Sie gingen aufs Feld, schauten auf den Henkelpott und sahen eine Wunderlampe. Sie gingen auf sie zu, nahmen sie in die Hand und ein Flaschengeist trat hervor. Er gestand ihnen drei Wünsche zu. Madrid wünschte sich zu gewinnen und der Geist antwortete, dass er diesen Wunsch nicht erfüllen konnte. Weder das, noch einen Toten wiederzubeleben, noch ewiges Leben zu gewähren. Real Madrid beschwerte sich über dessen Kräfte und kurz danach hatten sie eine Idee: "Wir wollen den Sechser, den wir benötigen!". Der Flaschengeist schnippte mit den Fingern und Casemiro glühten die Augen. Was für ein gut gewählter Wunsch. Und zwei waren noch übrig.

Der Beginn war die fruchtbarste Zeit von Zidanes Mannschaft. Atletico schien nicht die Mannschaft, die sie zuvor waren. Die Mannschaft, die mit ihrem Pressing Bayern das Leben schwer machte und Barcelona frustrierte, versuchte eben das gegen Real Madrid anzusetzen, aber es sah aus, als wäre das eine improvisierte Maßnahme, die sich nicht behaupten konnte. Dieses Gefühl hatte man, weil Madrid sich klar war, dass sie nicht zu viel forcieren durften und weil man jede Menge Talent in den eigenen Reihen hatte.

Ramos Pässe waren scharf, flach, lang und intelligent. Neben ihn agierte Xabi Casemiro Alonso und das war für das Zentrum genug, was Kroos und Modric ermöglichte mehr im Halbraum zu agieren. So waren die rojiblancos weiter von einander und vom Ball entfernt. Das war aber an sich kein großes Problem für Simeone, mehr eine verlorene Chance. Die große Stärke des Pressings der colchonerros war, dass selbst wenn diese umspielt wurde, daraufhin nichts passierte. Die defensive Stärke in der eigenen Hälfte blieb intakt.

Doch sie standen zwei Phänomenen gegenüber, wovon einer wie ein solcher agierte. Bale ist der schnellste Superstar der Erde, aber er spielt auch gerne die meiste Zeit in Schritttempo. Etwas, was sich die allerwenigsten erlauben dürfen. Bei ihm ist das aus zwei bestimmten Gründen so. Gerade seine Geschwindigkeit ist einer davon. Es schüchtert so ein, dass wenn nicht zu viele Kollegen in der Umgebung sind, sein Gegenspieler etwas von ihm entfernt, um den Meter Vorsprung in einem möglichen Laufduell zu haben. Der andere ist seine starke Technik, die zur Zeit vielleicht so gut wie nie ist. Seine Annahmen, Pässe und seine Ballführungen - saubere und umkämpfte - waren ein unkontrollierbarer Faktor für Atletico in Zonen, indem sie alles kontrollieren mussten. Die daraus entstandenen Chancen waren nicht direkt, es entsprangen daraus Ecken und Freistöße. Aber gut, diese Standards nötigen großen Respekt ab. Was man unter Zidane in diesen Situationen generieren konnte war 1A.

Aber all das traf nur solange zu, bis der Innenverteidiger, der Champions League Finaltore erzielt seinen Part erledigt hatte. Nach dem 1-0 von Sergio Ramos wollte Madrid so pragmatisch sein, dass sie Atletico in die Karten gespielt haben

Atletico reagierte stark und schickte beide AV in die Hälfte von Navas. Sie fanden auch die Schwachstelle des Gegners: Bale ließ sich nicht immer zurückfallen. Oftmals hatte Luis zu viel Platz, Koke näherte sich an und sie griffen Carvajal in Überzahl an und auch wenn sie den nicht überspielen konnten, war der Ball nun viel näher am Tor als es Zidane lieb war. Wenn Modric rausrückte um Dani zu unterstützen, nutze Griezmann den entstandenen Raum aus und kam in gefährliche Positionen. Das Szenario war vielversprechend, aber Sergio Ramos und Mauro Casemiro Silva waren nicht sonderlich beeindruckt. Es war kein Zufall, dass Keylor gerade mal eine Parade in 120 Minuten machen musste. Atletico kam nicht an den Verteidigern vorbei außer beim Elfmeter.

Halbzeit zwei war dann bestimmt von zwei Wechseln: Carrasco kam rein und Carvajal verletzte sich. Das heißt Carrasco kam rein, um gegen Danilo zu spielen. Nun hatte el Cholo das, was er gegen die großen immer sucht, der eine Spielzug, der vorteilhaft ist und den man immer wieder suchen kann. Der Belgier war ein Wirbelsturm für den Brasilianer und für das ganze Spiel. Der Ball musste ihn finden und sie konnten sich eine Torchance erhoffen. Er schaffte es, das Momentum auf Seiten seiner Mannschaft zu bringen.

Zidane glaubte nicht das defensive Problem lösen zu können und schloss, dass er es auf indirekter Weise angehen müsste, indem er den Ballbesitz mehr beanspruchen für sich würde. Diese Entscheidung personifizierte sich in Isco. Aber gut, dafür nahm er Kroos raus. Komisch. Er war bis dahin noch stärker als Modric und verliert weniger Bälle als der Kroate. Vielleicht blieb Luka drin, weil er der geeignetere Spieler war, um gegen Carrasco auszuhelfen. Doch selbst dann, immer noch komisch. In jedem Fall sollte man nicht vergessen, dass die CL für Madrid ein Märchen ist. Sie hatten ein Flaschengeist und immer noch zwei Wünsche frei.

Die folgenden Minuten waren gehetzter. Carrascos Impulse waren verstreuter, Isco kam motiviert rein und Bale hatte drei Aktionen. Das war nicht wenig, aber Atletico blieb am Leben, auch dank Oblak. Nach seinen Aktionen im eins gegen eins kam das Tor von Carrasco und nochmal eine Wendung der Partie.

Das Spiel verlor an Ordnung. Es schien, als wüssten beide Mannschaften nicht, was sie nun tun sollten. Es waren dann die Verletzungen Madrids die das Spiel bestimmten, oder hätten bestimmen müssen. Zidane hatte seine Wechsel in der 78sten verbraten und spielte über eine halbe Stunde mit Modric, Bale und Ronaldo bettelnd nach einer Auswechslung. Atletico war müde, aber die Blancos waren stehend KO. Es schien, als würde die Verlängerung Simeones Jungs gehören, der sich behutsam zwei Wechsel aufgesparrt hatte. Aber Madrid machte gebrauch von seinem zweiten Wunsch.

"Wir wollen frische!", flehte der Sieger. Und Iscos Augen glühten. Der junge Spanier war umrundet von untauglichen Spielern . Vor ihm Gareth und Cristiano und zu seiner rechten Luka, allesamt starr. Isco lief für vier, holte Bälle ab, spielte sie sich selber zu, trug sie vor und eroberte sie. Er war wie ein Mittelfeld. Er machte Druck auf Atletico und verlagerte nach rechts, wo Danilo und Vazquez ihre Physis nutzen konnten. So ließ sich erklären, dass Madrid 11 Mal und Atletico nur 3 Mal in der Verlängerung geschossen haben.
Vor einiger Zeit kaufte sich Madrid den Flügel von Tottenham und den OM von Malaga, damals kauften sie Champions League Titel. Es sind schon 2 von 3.

Was Atletico anging, hatten sie immer noch Carrasco, aber auch nur den. Die Verletzung Luis', der von Lucas ersetzt wurde, machte es noch schlimmer. Fast immer baute man das Spiel direkt auf über Saul oder Torres, was keine Probleme gegen Patrick Casemiro Viera darstellte. Aber selbst dann, war alles noch offen.

Es war die zweite Hälfte der Verlängerung und Madrid verlor ein Ball mit zu vielen Spielern vorne. Modric, gut positioniert, konnte im Konter dazwischenfunken, aber sein Körper hatte nicht die nötige Spannung und Atletico konnte mit Überzahl schalten. Das Madrider Herz blieb kurz stehen und so riefen sie wieder nach dem Geist aus der Flasche und es kam nicht viel mehr raus als "Gattuso!" und es waren Ronaldos Augen jetzt, die glühten. Unvergesslich. Cristiano, der eine halbe Stunde schon nicht gesprintet war, nicht mal um ein Tor zu erzielen, ging ins Laufduell gegen den schnellen Carrasco, was in einem Ballgewinn und ein Moralschub für Real Madrid endete. Das war eine Aktion eines Di Stefanos oder Rauls. Solche Details haben es möglich gemacht, dass man jetzt den 11ten Europapokal Sieg feiern kann.

11 Siege sind viele. Aber ist es so schwer sie zu verstehen? Die Champions League agiert wie der Gott des Alten Testaments. Sie ist rigoros, distanziert, tendiert zur Bestrafung. Ihren Siegern verlangt sie jahrelange Verdienste ab, dass sie ihre alten Wunden wieder öffnen, in ihren Entscheidungen richtig liegen, keine Fehler machen. Aber mit Real Madrid ist das anders. Ohne überhaupt lange in die Vergangenheit zurückgehen zu müssen, hat man gestern eigentlich schon genug Fehler getan, die bei anderen bestraft worden wären. Sie spielten nicht das Spiel, das ihnen am meisten favorisierte, schenkten einen Elfmeter her, der nicht zu rechtfertigen ist, verbrauchten ihre Wechsel in der 78. obwohl eine Verlängerung sich anbahnte und verpasste Großchancen gegen die beste Verteidigung des Turniers.
Trotzdem wurden sie mit einer herausragenden Leistung von Carlos Henrique Casemiro belohnt, ein Spieler der die Saison als Ergänzungsspieler begonnen hatte, mit einem einflussreichen Isco Alarcon, der die Saison stark kritisiert wurde, und mit dem Glück im Elfmeterschießen, wobei die Frage bleibt, inwieweit das wirklich nur Glück war, wenn man sich Oblak dort genauer anschaut.
Das ganze wird noch extremer, wenn man das mit Atletico vergleicht, die so viel getan haben, um sich diesen Titel zu verdienen.
Manchmal, wenn die CL das weiße Trikot sieht, dann verliert sie ihre Haltung. Vom Gott des Alten Testament wird man zum verknallten Teenie. Irgendwas hat Real Madrid, das die anderen Vereine der CL nicht geben können.
:king::flag:
 
Wer war das von uns im Trainingsanzug, der links entlang der Tribüne gelauen ist wie von der Tarantel gestochen? :)
Soooo geil Roberto im Livekommentar, gibts leider nicht auf youtube.:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei mir läuft den ganzen Tag schon RMTV. Neben vielen schon gesehenen haben die auch viel Material das man bei Sky und co. Nicht sehen konnte.
 
Hoffentlich behalten sie alle Spieler und holen Morata zurück,zur Zeit freuen sich alle,aber bald kann es bei diesem Verein wieder düster aussehen.Diese Saison war einfach eine Achterbahnfahrt und hier weißt du nie,was als nächstes geschehen wird.Da hast du 22 Siege in Folge und am Ende stehst du trotzdem mit leeren Händen da,oder du verlierst 0:4 gegen Barca wirst von allen ins Kreuzfeuer genommen,scheidest wegen einer dummen Entscheidung aus der Copa aus und 6 Monate später gewinnst du LaUndecima.Sowas gibt es echt nur hier..
 
Sie gingen aufs Feld, schauten auf den Henkelpott und sahen eine Wunderlampe. Sie gingen auf sie zu, nahmen sie in die Hand und ein Flaschengeist trat hervor. Er gestand ihnen drei Wünsche zu. Madrid wünschte sich zu gewinnen und der Geist antwortete, dass er diesen Wunsch nicht erfüllen konnte. Weder das, noch einen Toten wiederzubeleben, noch ewiges Leben zu gewähren. Real Madrid beschwerte sich über dessen Kräfte und kurz danach hatten sie eine Idee: "Wir wollen den Sechser, den wir benötigen!". Der Flaschengeist schnippte mit den Fingern und Casemiro glühten die Augen. Was für ein gut gewählter Wunsch. Und zwei waren noch übrig.

Der Beginn war die fruchtbarste Zeit von Zidanes Mannschaft. Atletico schien nicht die Mannschaft, die sie zuvor waren. Die Mannschaft, die mit ihrem Pressing Bayern das Leben schwer machte und Barcelona frustrierte, versuchte eben das gegen Real Madrid anzusetzen, aber es sah aus, als wäre das eine improvisierte Maßnahme, die sich nicht behaupten konnte. Dieses Gefühl hatte man, weil Madrid sich klar war, dass sie nicht zu viel forcieren durften und weil man jede Menge Talent in den eigenen Reihen hatte.

Ramos Pässe waren scharf, flach, lang und intelligent. Neben ihn agierte Xabi Casemiro Alonso und das war für das Zentrum genug, was Kroos und Modric ermöglichte mehr im Halbraum zu agieren. So waren die rojiblancos weiter von einander und vom Ball entfernt. Das war aber an sich kein großes Problem für Simeone, mehr eine verlorene Chance. Die große Stärke des Pressings der colchonerros war, dass selbst wenn diese umspielt wurde, daraufhin nichts passierte. Die defensive Stärke in der eigenen Hälfte blieb intakt.

Doch sie standen zwei Phänomenen gegenüber, wovon einer wie ein solcher agierte. Bale ist der schnellste Superstar der Erde, aber er spielt auch gerne die meiste Zeit in Schritttempo. Etwas, was sich die allerwenigsten erlauben dürfen. Bei ihm ist das aus zwei bestimmten Gründen so. Gerade seine Geschwindigkeit ist einer davon. Es schüchtert so ein, dass wenn nicht zu viele Kollegen in der Umgebung sind, sein Gegenspieler etwas von ihm entfernt, um den Meter Vorsprung in einem möglichen Laufduell zu haben. Der andere ist seine starke Technik, die zur Zeit vielleicht so gut wie nie ist. Seine Annahmen, Pässe und seine Ballführungen - saubere und umkämpfte - waren ein unkontrollierbarer Faktor für Atletico in Zonen, indem sie alles kontrollieren mussten. Die daraus entstandenen Chancen waren nicht direkt, es entsprangen daraus Ecken und Freistöße. Aber gut, diese Standards nötigen großen Respekt ab. Was man unter Zidane in diesen Situationen generieren konnte war 1A.

Aber all das traf nur solange zu, bis der Innenverteidiger, der Champions League Finaltore erzielt seinen Part erledigt hatte. Nach dem 1-0 von Sergio Ramos wollte Madrid so pragmatisch sein, dass sie Atletico in die Karten gespielt haben

Atletico reagierte stark und schickte beide AV in die Hälfte von Navas. Sie fanden auch die Schwachstelle des Gegners: Bale ließ sich nicht immer zurückfallen. Oftmals hatte Luis zu viel Platz, Koke näherte sich an und sie griffen Carvajal in Überzahl an und auch wenn sie den nicht überspielen konnten, war der Ball nun viel näher am Tor als es Zidane lieb war. Wenn Modric rausrückte um Dani zu unterstützen, nutze Griezmann den entstandenen Raum aus und kam in gefährliche Positionen. Das Szenario war vielversprechend, aber Sergio Ramos und Mauro Casemiro Silva waren nicht sonderlich beeindruckt. Es war kein Zufall, dass Keylor gerade mal eine Parade in 120 Minuten machen musste. Atletico kam nicht an den Verteidigern vorbei außer beim Elfmeter.

Halbzeit zwei war dann bestimmt von zwei Wechseln: Carrasco kam rein und Carvajal verletzte sich. Das heißt Carrasco kam rein, um gegen Danilo zu spielen. Nun hatte el Cholo das, was er gegen die großen immer sucht, der eine Spielzug, der vorteilhaft ist und den man immer wieder suchen kann. Der Belgier war ein Wirbelsturm für den Brasilianer und für das ganze Spiel. Der Ball musste ihn finden und sie konnten sich eine Torchance erhoffen. Er schaffte es, das Momentum auf Seiten seiner Mannschaft zu bringen.

Zidane glaubte nicht das defensive Problem lösen zu können und schloss, dass er es auf indirekter Weise angehen müsste, indem er den Ballbesitz mehr beanspruchen für sich würde. Diese Entscheidung personifizierte sich in Isco. Aber gut, dafür nahm er Kroos raus. Komisch. Er war bis dahin noch stärker als Modric und verliert weniger Bälle als der Kroate. Vielleicht blieb Luka drin, weil er der geeignetere Spieler war, um gegen Carrasco auszuhelfen. Doch selbst dann, immer noch komisch. In jedem Fall sollte man nicht vergessen, dass die CL für Madrid ein Märchen ist. Sie hatten ein Flaschengeist und immer noch zwei Wünsche frei.

Die folgenden Minuten waren gehetzter. Carrascos Impulse waren verstreuter, Isco kam motiviert rein und Bale hatte drei Aktionen. Das war nicht wenig, aber Atletico blieb am Leben, auch dank Oblak. Nach seinen Aktionen im eins gegen eins kam das Tor von Carrasco und nochmal eine Wendung der Partie.

Das Spiel verlor an Ordnung. Es schien, als wüssten beide Mannschaften nicht, was sie nun tun sollten. Es waren dann die Verletzungen Madrids die das Spiel bestimmten, oder hätten bestimmen müssen. Zidane hatte seine Wechsel in der 78sten verbraten und spielte über eine halbe Stunde mit Modric, Bale und Ronaldo bettelnd nach einer Auswechslung. Atletico war müde, aber die Blancos waren stehend KO. Es schien, als würde die Verlängerung Simeones Jungs gehören, der sich behutsam zwei Wechsel aufgesparrt hatte. Aber Madrid machte gebrauch von seinem zweiten Wunsch.

"Wir wollen frische!", flehte der Sieger. Und Iscos Augen glühten. Der junge Spanier war umrundet von untauglichen Spielern . Vor ihm Gareth und Cristiano und zu seiner rechten Luka, allesamt starr. Isco lief für vier, holte Bälle ab, spielte sie sich selber zu, trug sie vor und eroberte sie. Er war wie ein Mittelfeld. Er machte Druck auf Atletico und verlagerte nach rechts, wo Danilo und Vazquez ihre Physis nutzen konnten. So ließ sich erklären, dass Madrid 11 Mal und Atletico nur 3 Mal in der Verlängerung geschossen haben.
Vor einiger Zeit kaufte sich Madrid den Flügel von Tottenham und den OM von Malaga, damals kauften sie Champions League Titel. Es sind schon 2 von 3.

Was Atletico anging, hatten sie immer noch Carrasco, aber auch nur den. Die Verletzung Luis', der von Lucas ersetzt wurde, machte es noch schlimmer. Fast immer baute man das Spiel direkt auf über Saul oder Torres, was keine Probleme gegen Patrick Casemiro Viera darstellte. Aber selbst dann, war alles noch offen.

Es war die zweite Hälfte der Verlängerung und Madrid verlor ein Ball mit zu vielen Spielern vorne. Modric, gut positioniert, konnte im Konter dazwischenfunken, aber sein Körper hatte nicht die nötige Spannung und Atletico konnte mit Überzahl schalten. Das Madrider Herz blieb kurz stehen und so riefen sie wieder nach dem Geist aus der Flasche und es kam nicht viel mehr raus als "Gattuso!" und es waren Ronaldos Augen jetzt, die glühten. Unvergesslich. Cristiano, der eine halbe Stunde schon nicht gesprintet war, nicht mal um ein Tor zu erzielen, ging ins Laufduell gegen den schnellen Carrasco, was in einem Ballgewinn und ein Moralschub für Real Madrid endete. Das war eine Aktion eines Di Stefanos oder Rauls. Solche Details haben es möglich gemacht, dass man jetzt den 11ten Europapokal Sieg feiern kann.

11 Siege sind viele. Aber ist es so schwer sie zu verstehen? Die Champions League agiert wie der Gott des Alten Testaments. Sie ist rigoros, distanziert, tendiert zur Bestrafung. Ihren Siegern verlangt sie jahrelange Verdienste ab, dass sie ihre alten Wunden wieder öffnen, in ihren Entscheidungen richtig liegen, keine Fehler machen. Aber mit Real Madrid ist das anders. Ohne überhaupt lange in die Vergangenheit zurückgehen zu müssen, hat man gestern eigentlich schon genug Fehler getan, die bei anderen bestraft worden wären. Sie spielten nicht das Spiel, das ihnen am meisten favorisierte, schenkten einen Elfmeter her, der nicht zu rechtfertigen ist, verbrauchten ihre Wechsel in der 78. obwohl eine Verlängerung sich anbahnte und verpasste Großchancen gegen die beste Verteidigung des Turniers.
Trotzdem wurden sie mit einer herausragenden Leistung von Carlos Henrique Casemiro belohnt, ein Spieler der die Saison als Ergänzungsspieler begonnen hatte, mit einem einflussreichen Isco Alarcon, der die Saison stark kritisiert wurde, und mit dem Glück im Elfmeterschießen, wobei die Frage bleibt, inwieweit das wirklich nur Glück war, wenn man sich Oblak dort genauer anschaut.
Das ganze wird noch extremer, wenn man das mit Atletico vergleicht, die so viel getan haben, um sich diesen Titel zu verdienen.
Manchmal, wenn die CL das weiße Trikot sieht, dann verliert sie ihre Haltung. Vom Gott des Alten Testament wird man zum verknallten Teenie. Irgendwas hat Real Madrid, das die anderen Vereine der CL nicht geben können.
:king::flag:
Selten musste ich bei einem Post hier so dermaßen oft schmunzeln. Danke ;-)
Deine Vergleiche und vor allem deine Carlos Casemirosierungen sind verdammt gut.:smoke:
 
Freut ihr euch auch so auf die Klub-WM?
 
So, ich will jetzt auch noch mal was zum Spiel schreiben:

Ich glaube das Spiel als solches ist schwer als ganzes zu betrachten, mMn muss man es eindeutig in zwei Teile teilen: In die 1. Halbzeit und in die 2. Halbzeit plus Verlängerung.

Die erste Halbzeit war sehr, sehr, sehr gut wie Guardiola sagen würde. Ich würde sogar sagen die beste Leistung unter Zidane. Ich fand die Strukturen im Ballbesitz um einiges besser, auch weil Casemiro mehr Verantwortung übernehmen durfte und folglich Modric und Kroos sich höher positionieren konnten.

Einen großen Anteil daran hatte aber auch Atletico, die Casemiro mit ihrem Pressing verschonten und eher halbherzig seine Anspielstationen zustellten. Generell fand ich Atletis Pressing in der 1. Halbzeit wirklich schwach, sie verloren dabei oft ihre Komapktheit und hatten dann wieder Probleme gute Strukturen herzustellen.

Auch ihre Strukturen in BB waren nicht gut; oft sind sie nicht gut um mit dem Ball konstruktiv etwas anstellen zu können, gestern waren sie aber auch schlecht um gegenzupressen, weshalb BBC und Co. in der 1. Halbzeit oft sehr viel Gefahr ausstrahlten.

Bis zur 30. war Real am Drücker, danach zog man sich stärker zurück und ließ Atletico machen; für mich ein durchaus annehmbarer Schachzug. Das Pressing im 4-1-4-1 war sehr gut, Atletico kam kaum an der ersten Pressinglinie vorbei, und wenn, dann wartete ein Casemiro im Zwischenlinienraum.

In der 2. Halbzeit stellte Simeone um von einem 4-4-2 auf ein 4-3-3 indem er Augusto für Carraso rausnahm und Saúl ins Zentrum zog. Zidane reagierte kaum, ließ Modric und Kroos nicht hoch genug pressen, ließ die Achter walten und das machte große Probleme. Dazu verhielten sich Bale und noch viel mehr Ronaldo nicht mehr so aktiv gegen den Ball, zockten höher; das Pressing wurde eher zu einem 4-3-3.

Zwar konnte Atletico trotzdem kaum Chancen erarbeiten - das 1:1 war eigentlich ihre einzige herausgespielte Torchance - aber sie erhöhten zumindest die Chance Chancen herauszuspielen (wenn das irgendwie Sinn ergibt :crazy:)

Danilo für Carvajal zu bringen war logisch, die zwei anderen Wechsel waren für mich schlicht und ergreifend ein großer Mist. Ich weiß wirklich nicht, was Zidane sich dabei gedacht hat, denn viel kann es nicht gewesen sein. Zum Zeitpunkt des Wechsels musste man einfach damit rechnen, dass Atletico das Spiel noch ausgleichen könnte; in der 73. Minute bei drohender Verlängerung alle Wechsel aufzubrauchen, das darf einem Coach nicht mal in der 4. Landesliga passieren, in dem größten Clubspiel der Welt schon gar nicht.

Aber nicht nur der Zeitpunkt war da mMn völlig unpassend, sondern auch die Spieler. Zidane sagte später in der PK, dass er mehr Kontrolle wollte, er nahm aber jeweils den Spieler in der zweiten und in der dritten Reihe heraus, der am ehesten für Kontrolle sorgen kann. Kroos und Benzema waren für mich 2 der 3 besten Spieler am gestrigen Abend.

Für mich war das ein unfassbar großer Fehler, mit den beiden hätte man es schon in der Verlängerung entscheiden können, ohne ihnen bettelte man ja fast um eine Niederlage. Vazquez für Ronaldo wäre annehmbar gewesen, für mich war CR gestern unser schwächster Spieler. Wenn er physisch nicht mehr konnte, dann gehört er genau so runter wie jeder andere Spieler.

Zu Zidane und der Trainersituation muss ich aber auch noch einiges schreiben, das werde ich die nächsten Tage dann machen (SPOILER: wenn die Euphorie ein bisschen abgeklungen ist)

Sie gingen aufs Feld, schauten auf den Henkelpott und sahen eine Wunderlampe. Sie gingen auf sie zu, nahmen sie in die Hand und ein Flaschengeist trat hervor. Er gestand ihnen drei Wünsche zu.
Pah, also doch alles Schwindel, dass das berühren des Pokals vor dem Spiel Pech bringt? Wird nur so behauptet, damit niemand den Flaschengeist findet?

Warum war denn deiner Meinung nach Reals Pressing in der 2. Hz. so viel schlechter, als in der ersten? Carrasco vs. Danilo war sicher ein Teil davon, aber sie kamen ja auch viel häufiger im Zentrum durch. Mir fällt da irgendwie kaum was ein :S
 
Manche User schreiben selten, aber dann mit einer Klasse, die hier selten zu finden ist.

Ein Text raffiniert, bunt und doch flockig leicht wie ein exquisites Dessert von einem Sternekoch. Gracias @Fenomeno


P. S. : Andere schreiben wiederum immer dasselbe....

Da ist solch ein Kunstwerk nochmal zehnfach hervorzuheben, Chapeau.
 
das es leute gibt die nach dem Triumph immer noch meckern müssen, werde ich nie verstehen.
di Maria wurde mit James qualitativ klasse ersetzt, in James steckt letztendlich mehr Potenzial als in Angelito. Angelito ist ein feiner Kerl und klasse Kicker und ich mochte Ihn immer.

außerdem sind deine Aussagen totaler Käse! di Maria ist ein Jahr zu vor gegangen und nicht dieses Jahr. Mit Carlo sehe ich es zwiespältig , ich hätte Ihn behalten, aber wahrscheinlich war die Mannschaft eingerostet und Carlo hat Fehler gemacht, das er nie rotiert. Ich fand die Wahl Benitez nie schlecht, weil Madridista und so, das es so werden würde, bei den Egos wie Ronaldo, Ramos und co.
Er hatte die Mannschaft nie hinter sich, wie noch zu Liverpool Zeiten mit Xabi und Torres, das konnte nichts werden.



Ich habe gar nicht gemeckert, wenn mein Satz meckern ist dann kann ich ab jetzt gar nichts mehr schreiben. Danke dass du meinen Beitrag als käse bezeichnest :) Ich freue mich natürlich für den Sieg. Der rest dieser Saison hat bei mir einfach zu viele spuren hinterlassen.. deswegen hoffe ich dass diesen sommer an den richtigen baustellen Verstärkung geholt wird, und nicht noch ein mittelfeld spieler (pogba) und das habe ich mit meinem käse satz sagen wollen.


@Blockrebell93


Falsch verstanden, meinte dass er navas wegschicken wollte...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe gar nicht gemerkt, wenn mein Satz meckern ist dann kann ich ab jetzt gar nichts mehr schreiben. Danke dass du meinen Beitrag als käse bezeichnest :) Ich freue mich natürlich für den Sieg. Der rest dieser Saison hat bei mir einfach zu viele spuren hinterlassen.. deswegen hoffe ich dass diesen sommer an den richtigen baustellen Verstärkung geholt wird, und nicht noch ein mittelfeld spieler (pogba) und das habe ich mit meinem käse satz sagen wollen.


@Blockrebell93


Falsch verstanden, meinte dass er navas wegschicken wollte...
Danke für die Klarstellung. Wenn Navas geht, geht ein Teil von mir mit ihm. Was viel wichtiger ist, mein Puls würde wohl wieder nach oben gehen. Aber ich denke Navas wird nirgendwohin weggegeht.
 
Ich möchte hier noch an einen anderen Gladiator erinnern, der in der 51sten Minute unter Tränen den Platz verlassen musste:

Danke Dani Carvajal, du hast ein großartiges Spiel geliefert und wir alle haben mit dir gelitten!
Ich wünsch dir gute Besserung und hoff du schaffst es zur EM wieder fit zu werden!
:flag::flag::flag:
 
Muss dir vor allem bezüglich den Elfern zustimmen,bei denen ist er echt alles andere als schlecht,hatte gestern immer ein gutes Gefühl,als Atletico geschossen hat.Nun gut gehalten hat er keinen,aber auf Griezmann hat er mit sicherheit Einfluss genommen am Anfang der 2.Hz durch seine Beweglichkeit

Den Elfer von Juanfran hätte er so oder so gehalten, da Nava fast dran war. Am Ende ging der Ball schon fast ans Außenpfosten. Oblak dagegen stand wie ne Laterne bei fast jedem Elfmeter :D
 

Heutige Geburtstage

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