Im altehrwürdigen Mestalla erwartet die Königlichen ein Valencia das seit zwei Jahren weit unter seinen Möglichkeiten spielt.
Ausgangslage
Aktuell stehen die Fledermäuse mit 23 Punkten (6S, 5U, 11N) auf Platz 15 der Tabelle.
In den letzten sechs Spielen konnten sie sich 10 Punkte erkämpfen. In den 16 Spielen davor waren es nur 13 Punkte, man kann daher von steigender Form bei den Fledermäusen aus Valencia sprechen.
In den letzten zwei Jahren drehte sich vermehrt das Trainerkarussel und Valencia wechselte oftmals die Formation. Diese Saison wechselte man hauptsächlich zwischen einem 4-3-3 und einem defensiveren 4-2-3-1. Witzigerweise traten sie im offensiven 4-3-3 gegen Barcelona und Atletico an und gingen entsprechend punktlos vom Feld. Die letzten beiden Spiele konnten sie im 4-2-3-1 vier Punkte holen, daher wäre diese Formation gegen Real Madrid naheliegend.
Defensive
Die Abwehr der Fledermäuse ist mit 40 Gegentreffern die viertschwächste der Liga, im Schnitt bedeutet das 1,8 Gegentore pro Spiel! Ein unglaublicher Wert, wenn man bedenkt das man in der Innenverteidigung Namen wie Garay, Mangala und Abdennour hat. Zudem namhafte Außenverteidiger wie Cancelo, Gaya und Montoya.
Dieses Abwehrdebakel ist der fehlenden Balance in der offensiven 4-3-3-Formation geschuldet, damit konnte Valencia in 11 Spielen kein einziges Mal ihre weiße Weste behalten. Im 4-2-3-1 mit zwei defensiven Mittelfeldspielern haben die Fledermäuse die letzten beiden Spiele keine Gegentreffer zugelassen und konnten sich vier Punkte erkämpfen.
Die Viererkette besteht aus den Innenverteidigern Garay und Mangala, die auf Aussenpositionen durch Gaya und Montoya ergänzt wird. Cancelo spielt dann üblicherweise in der offensiven 3er Reihe auf der rechten Seite, kommt in den letzten Spielen aber als Ersatz für Montoya.
Im defensiven Mittelfeld tummelt sich das Duo Pérez und Suárez. Wobei Suárez den defensiveren Part spielt, während Pérez das Bindeglied nach vorne übernimmt.
Mit Orellanas Verpflichtung hat sich hier alternativ ein Duo Suárez/Pérez und Parejo gebildet, da Orellana Parejos Position in der offensiven 3er Kette übernommen hat.
Offensive
Wie bereits in der Defensive tummeln sich in Valencias Kader auch in der Abteilung Angriff klangvolle Namen wie Nani, Youngstar Santi Mina, Ex-Madrilene Parejo, Tiago-Cousin Rodrigo und die Leihgabe aus Barcelona El Haddadi. Aufgrund der längeren Verletzung von Rodrigo wurden im Winter Zaza und Orellana verpflichtet.
Insgesamt klangvolle Namen und dennoch hat es in 23 Spielen nur zu 31 Treffern gereicht. Von diesen 31 Treffern resultierten 8 aus Standardsituationen dazu weitere 3 Elfmeter, ein Wert von 36% gemessen an den Gesamttreffern. Im Schnitt erspielt sich die Offensive 11 Abschlüsse pro Spiel und schließt gerne auch aus der zweiten Reihe ab. Das Angriffsspiel findet über die Flügel statt, wobei – trotz verletzungsbedingter Rotation – die rechte Seite die aktivere bleibt.
Im 4-2-3-1 bilden in der Regel Cancelo links, Parejo Mitte, Nani rechts die offensive 3er Reihe hinter Mittelstürmer Rodrigo.
Seit Rodrigos Verletzung übernahm Santi Mina im Wechsel mit Zaza das Sturmzentrum.
Unter Interimscoach Voro spielt in der offensiven 3er Reihe El Haddadi vermehrt auf rechts, Nani dann auf links und Orellana hat das Zentrum.
Parejo spielt das Bindeglied im defensiven Mittelfeld. Dadurch spielt Cancelo wieder den Rechtsverteidiger und kommt als offensivere Variante zu Montoya von der Bank. So zumindest sah es die letzten Spiele aus und es scheint als ob Voro seine Formation gefunden hat.
Mögliches Auftreten
Bis auf die Verletzten Rodrigo, Gaya und Santi Mina können die Fledermäuse ihre beste Formation gegen die Königlichen aufbieten. In aktuell guter Form zeigen sich dabei Nani und Orellana. El Haddadi und Zaza hatten gegen Bilbao ebenfalls einen guten Auftritt. Daher wird das Sturmzentrum wohl von Zaza besetzt, dahinter Orellana, flankiert von Nani und El Haddadi.
Gegen die Königlichen dürfte auch Parejo wieder motiviert und gefährlich auftreten. Besonders von ihm gab es in den letzten Wochen vermehrt Abwanderungswünsche und wenig berauschende Leistungen, es scheint das er somit seinen Abgang forcieren möchte so zumindest die Gerüchteküche.
Somit könnte das Defensive Mittelfeld von Parejo und Pérez gebildet werden. Obwohl Valencias Casemiro Suárez eine sinnvolle Alternative zu Pérez wäre. Dieser könnte den klassischen Abräumer geben und Valencias Offensive absichern.
Mit der Verletzung Gayas wird sicher Siquiera als Rechtsverteidiger spielen, diesem wird die fehlende Spielpraxis anzumerken sein. Das könnte für ihn in Ronaldos aktueller Form ein Tag zum Vergessen werden. Der amtierende Weltfussballer zeigt sich in bestechender Form und lässt die gegnerischen Verteidiger neuerdings gerne alt aussehen. Somit könnten Siquiera, Garay, Mangala und Montoya die Viererkette bilden.
Eingangs erwähnte ich bereits die fehlenden Balance im 4-3-3 bei den Fledermäusen, welche verdeutlicht das sie mit ihrer aggressiven und oft ungestümen Spielweise sehr anfällig für Konter sind. Ob das im 4-2-3-1 besser ist, hängt davon ab ob Suárez im defensiven Mittelfeld den Abräumer gibt. Valencia steht in der Tabelle weit unten, doch das Potential ist zu viel mehr in der Lage und es hat den Eindruck das sich langsam Konstanz einfindet. Das es ein Nachholspiel zu einem späteren Termin ist, spielt Valencia in die Karten, da sie mit jeder weiteren Woche die Automatismen im Zusammenspiel verbessern konnten. Es wird für die Königlichen kein leichtes Spiel gegen das jetzige Valencia wie es vor einigen Wochen der Fall gewesen wäre.