Die 70er
In den 70ern dominierten dann Amancio, Pirri, Santillana und Co. ehe der nächste "Star" kam. Der dritte ausländische Star in fast 20 Jahren. Günter Netzer. War er der teuerste Spieler der Geschichte?
Nein er war Ablösefrei. Er war der erste Deutsche im Trikot der Blancos.
Ein Jahr später gesellte sich der nächste aufständische Rebell dazu: Paul Breitner (1,6 Mio. D-Mark)
Vor dem Wechsel von Bayern zu Real soll er legendär zu Protokoll gebracht haben:
"In diesem Scheißverein kann man nicht mal richtig feiern."
Die zwei sind dann immer zusammen abgehangen in Spanien und haben Party gemacht, zumindest Netzer
Den Kader voller Spanier komplettierten noch 3 Argentinier. Noch immer kein "Who ist who" des Planenten Erde zu sehen. Miguel Munoz war damals übrigens 14 Jahre lang durchgehend unser spanischer Trainer.
Del Bosque, Camacho und Co. waren damals ebenfalls im Kader (als Spieler xD) es gab also bis dato immer ein starkes spanisches Gerüst. 1977 kam für 800.000 € (umgerechnet) Uli Stieleke, da waren Netzer und Breitner schon wieder weg.
Der legendäre JUANITO wurde für umgerechnet 300.000 Euro (50 Mio. Peseten) geholt vom Aufsteiger Burgos. Danach war Laurie Cunningham der nächste echte Ausländische "Star"?? den man von West Brom für fast 1 Mio. Pounds geholt hat. Er blieb 3 Jahre und verlor ein HF der CL gegen den HSV 1:5 und gegen Liverpool ein Finale der CL. Er war neben Stieleke der einzige "Ausländer" anfang der 80er. Ich glaub sie nannten ihn schwarzen Wahl oder Fisch.
Die 80er
1983 wurde Alfredo Di Stefano Trainer der Blancos mit 57 Jahren alter (glaub aber nur 1 Jahr). Metgod (NED), Acosta (URU) und Stieleke waren die einzigen "Internationals Spieler". Alle anderen im Kader waren Spanier.
1984 kam ein gewisser Herr Jorge Valdano zum Klub. Er war bereits 29 Jahre alt. Er kam von Real Zaragoza aus der eigenen Liga.
Was wenige wissen. Er war ablösefrei. Damals waren die Rechte von Spielern noch ein wenig anders als vor dem Bosman Urteil. Real Madrid bezahlte aus "gut-will" 20 Mio. Peseten als Entschädigung für einen freien Spieler.
Valdano dazu: "Lo haría por cortesía, porque yo en 1984 quedé libre. Sería un acuerdo tácito entre presidentes porque entonces no se aceptaba aún que los jugadores empezaran a tener derechos. Se dio esa compensación mediante un acuerdo no escrito."
(Sinngemäß ca.: Es war ne Höflichkeit. Ich war 1984 frei. Es war ne Vereinbarung zwischen den Präsidenten. Wir hatten damals noch andere Rechte. Die Kompensation war ohne Vertrag...)
Was folgt ist die Quinta del buitre. Da es sich hier um die jüngere Vergangenheit handelt, erspare ich mir hier genauere Analyse. Von Butragueno über Michel, Manuel Sanchis, Vazquez und Pardeza prägten sie das Bild. Hinzu kommt der nächste "Pseudo-Galactico" (der keiner war!): Hugo Sanchez.
Er wechselte 1985 von Atletico als Torschützenkönig (19 Tore) zu Real Madrid und blieb dort 7 Jahre. Ein weitere Ausländer (Mexikaner) nach Valdano (ARG) der von einem Ligarivalen gekauft wurde und nicht aus dem "Who-is-who" Europas.
Sanchez kostet 100 Mio Peseten und dieses Angebot war doppelt so hoch wie das von Barcelona (50 Mio). Jenes Barcelona das für Maradona 12 Mio. Euro (ja richtig Eur) hingelegt hat (das müssten ca. 200 Mio. Peseten gewesen sein). DAS war ein Galactico und der Argentinier gilt heute noch als teuerster Spieler der Welt, wenn man alle Faktoren wie Inflation und Verhältnis zu anderen Transfers der Periode berücksichtigt - was niemand tut, leider.
1993 waren neben Ikonen wie Luis Enrique, Chende, Buyo oder Butrageno mit Ivan Zamorano und Prosinecki zwei internationale Stars im Kader. Hier begann es teuer zu werden in Madrid. Cruyff leitete bei Barcelona die "Dream Team" Ära ein und bei uns scheiterte man mehrmals an Tenerifa am letzten Spieltag.
Geld wurde in die Hand genommen. Redondo, Laudrup usw. später unter Capello, Carlos, Illgner, Seedorf, Panucci, Suker, Ze Roberto, Mijatovic. Auf einmal wurde fett investiert. Wer konnte das bezahlen? Richtig, keiner.
Der Verein gewann sportlich wieder an Bedeutung, weil die Transfers sinnvolle waren (großteils) und man es mit dem spanischen Kader nach der Quinta del Buitre aufbesserte. Die Kombo erreichte 3 CL Titel. Nur der dritte (damit der 9te) wurde mit Perez als Präsident geholt, der dem ganzen nochmal die Krone aufsetze indem er Figo und Zidane holte... für Unsummen...
Seit 2001 und der Ideologie von Perez es
würde "zur DNA" gehören das "Who is who" der galaktischen Fußballwelt in Madrid zu vereinen, wenn doch erst seit die 20 Jahren dieses System läuft, gibt es diesen MYTHOS! Zuerst noch wurden löcher im Kader auf pump gestopft. Später wurde angefangen spieler aus dem kader zu kegeln um den Star hineinzupressen.
Die Entwicklung war unter Sanz noch nicht so abzusehen wie es unter Perez vollendet wurde.
Ich komme also zu dem Schluss, dass Real Madrid nicht "schon immer" die teuersten Stars gekauft hat, sondern das man in der Vergangenheit wusste seinen Kader mit herausragenden Spielern zu verstärken (meist National was in der Liga etwas bewiesen hatte, Valdano, Juanito, Sanchez und co). Nicht immer waren sie teuer. Nicht immer waren es "Stars".
Aber noch nie gab es so eine Durststrecke im Verhältnis zur Investition wie sie unter Perez von 2001 bis 2014 statt gefunden hat (Den CL Titel 2002 mit dem Rumpfkader von Sanz und Del Bosque rausgerechnet). Man hat schon mal 32 Jahre auf nen Titel gewartet. Aber die Investitionen und der Aufwand waren dabei auch nicht mit heute zu vergleichen.
Ich hoffe ich konnte ein wenig ein gefühl dafür vermitteln, wie unser verein sich verhalten hat vor 1995 und damit 93 Jahre unserer Vereinsgeschichte.
Mein Quelle ist das Internet. Das beste Medium unserer Geschichte, bei dem sich jeder Madridista mit ein wenig willen alle Informationen über unseren fantastischen Verein besorgen kann - wenn er denn will.