Aktuelles

EM 2020 - K.O-Phase

Stellvertretend zitiere ich dich für einige hier, die das so sehen... und widerspreche massiv!

Für mich ist es "unglaublich" wie du das als "stinknormale Klärungsaktion" sehen kannst. Ein hoher Ball kommt dahergeflogen, wird per Kopf nochmal weiterspediert, woraufhin ein Schwede und ein Ukrainer zum Ball schauen und ihn haben wollen. Ersterer "springt" mit dem gestreckten Fuß in Ballrichtung, weil er dessen Flugbahn falsch berechnet hat. Natürlich ist da keine Absicht zugegen, aber es handelt sich ganz klar um gefährliches Spiel! Außerdem ist mir auch klar, dass du nach 100 Minuten in den Beinen nicht mehr so flexibel bist, die Richtungsänderung des Balles mit deiner eigenen Körperbeherrschung so zu koordinieren, dass ein "normales" Stellungsspiel zum Ball möglich ist. Dann wären Danielson und Bessedin zumindest "stehend" oder Schulter an Schulter kollidiert und nicht via gestrecktem Bein. Hier jetzt mit "Täter-Opfer-Umkehr" oder "Schiri schmeißt Schweden aus dem Turnier" zu kommen, halte ich, bei allem Respekt dir gegenüber, für eine Fehleinschätzung und Deplatziertheit der Sonderklasse.

Es ändert auch nichts - @Los_Merengues -, dass für andere Fouls in anderen Partien etc. keine rote Karte gezückt wurde, weil übersehen oder was auch immer. So eine Aktion ist (m.E. und laut Regelwerk) rot, weil eine klare Gefährdung der Gesundheit eines Spielers in Kauf genommen wird. Dass es unglücklich gelaufen ist, ist eine andere (bzw. keine) Frage.
Danke für deine Sichtweise, aber auch hier muss ich vehement widersprechen. Mir wird hier zu sehr vorverurteilt und das finde ich höchst unangebracht und problematisch. Dieses typische Urteil, er hätte eine Verletzung seines Gegners in Kauf genommen, könnte man bei so vielen verschiedene Arten von Zweikämpfen behaupten, aber wenn dann mal was wirklich passiert, dann ist man natürlich in einer gemütlichen Position so etwas zu behaupten. Sorry, aber das ist mir zu billig.

Habe mir NOCHMAL diese Szene angeschaut und man kann klar sehen, dass der Schwede in dieser Szene nur die Augen auf den Ball hatte und er seinen Gegner erst dann gesehen hat, als er den Ball geklärt hat, da dieser sich nicht zuvor nicht in unmittelbarer Nähe befand. Der Verletzte war womöglich genauso auf den Ball fokussiert, nur der Unterschied war, dass der Ukrainer zum Ball hinlaufen musste, während der Schwede praktisch im Rückwärtsgang nur ne kleine Bewegung nach rechts machen musste, um den Ball zu bekommen. Heißt also es war schon rein von der Ballflugbahn her klar, dass der Schwede den Ball höchstwahrscheinlich vor dem Ukrainer bekommt. Das ist schon der erste Punkt, wo ich ganz klar sage, dass der Ukrainer viel ungestümer in diesen Zweikampf ging als der Schwede, da er schräg von der Seite angerast kam und zumindest eher die Möglichkeit hatte den Schweden im Blick zuhaben als andersherum. Ergo kann ich rein aus diesem Gesichtspunkt null nachvollziehen, warum beim Schweden behauptet wird, er agiere fahrlässig und nimmt irgendein Unglück im Kauf, aber der Ukrainer, der deutlich mehr Energie hineinstecken musste, auch nur in die Nähe des Balls zu gelangen und zudem auch einen besseren Überblick seiner Umgebung hatte, von jedem Vorwurf der Fahrlässigkeit freigesprochen wird.

Der nächste häufig genannte Punkt ist das gestreckte Bein auf Kniehöhe. Erstens war sein Bein nicht auf "Kniehöhe". Das sieht im ersten Blick nur so aus, weil der Ukrainer sein eigenes Bein schräg um 45 Grad nach vorne Richtung Ball neigt und so sein Knie sich deutlich niedriger zum Boden befindet als bei einer normalen Standposition. Am Ende trifft er ihn am Schienbein, knapp unterhalb der Patellasehne. So extrem hoch befand sich sein Bein also nicht. Und die Sache mit dem "gestreckten" Bein: Der Schwede hat quasi ne Zehntelsekunde sein Bein komplett ausgestreckt, da es in der Bewegung gar nicht anders geht, wenn man im Fallen einen Ball wegschießt. Bein erstmal angewinkelt, man macht sich lang und streckt KURZ das Bein zum Schuss (hier: Klärungsaktion) aus, danach das Bein wieder angewinkelt. Blöd war halt, dass in dem Moment, in dem der Schwede das Bein kurz in Schienbeinhöhe ausgestreckt hatte, der Ukrainer wie ein D-Zug angerast kam. Der Schwede hatte gar keine Chance den Ball anders zu klären oder irgendwie den anstürmenden Ukrainer auszuweichen. Da frage ich mich immer noch, wer hier wirklich ne Verletzung in Kauf genommen hat.

Ich empfinde es als höchst ungerecht ihm eine Fahrlässigkeit anzurechnen. Die Klärungstat an sich war für mich stinknormal, das hätte man nicht besser machen können. Das Ende ist natürlich unglücklich und es tut mir auch unglaublich Leid für den Ukrainer, aber für mich wird hier der Schwede zu einem aktuell passenden Sündenbock für eine naturgegebene potenzielle Härte des Fußballspiels gemacht und auf ihn wird die komplette Verantwortung für einen Vorfall abgeladen, für den er einfach nicht alleine verantwortlich gemacht werden kann.

Dass Der Schiri, der eine perfekte Sicht zum Geschehen hatte erst mal gelb zückt, kann ich verstehen. Aber seit wann bestimmt eine (harte) Verletzung, dass ein gelbwürdiges Foul plötzlich rot ist? VAR hat durch die Zeitlupensicht nämlich nur die Verletzung deutlicher gemacht und ein gut gewähltes Standbild (ich hasse diese Standbild-Polemik im Fußball) und Ultra-Zeitlupe haben es so wirken lassen, als wäre der Schwede mit 180 Sachen dermaßen brutal in das Knie des Ukrainers reingerammt, dass man mit nur mit Rot reagieren könnte. Der Aktionsverlauf war aber um ein Vielfaches harmloser und wenn man die anderen genannten Details betrachtet, finde ich es schwachsinnig zu behaupten er hätte eine Verletzung in Kauf genommen. Das könnte man bei einem Ramos in fast jedem Zweikampf behaupten: Ball getroffen aber zu hart rangegangen, andere Spieler haben sich schon so verletzt, ach dieses mal wurde keiner verletzt? Egal, hast es dennoch in Kauf genommen, also zack rot, ab mit dir.

Und dann tut man so, dass durch solche harte Entscheidungen die Spieler geschützt werden, was ich auch für ziemlich blauäugig halte. Challenges wie diese vom Schweden sieht man nach wie vor so oft im Spiel und keiner sagt was, weil selten was Schlimmes passiert. Das sind Situationen in der du innerhalb weniger als einer Sekunde entscheidest, ob du zum Ball gehst oder nicht und in 99 von 100 Fällen gehst du zum Ball und versuchst auch NUR zum Ball zugehen, um den zu gewinnen/zu klären. Keine Sau denkt in dem Moment darüber nach, ob man dann bei einer extrem unglücklichen Kollision ne rote Karte riskiert. Der Instinkt entscheidet und durch regelmäßiges Training hat man sich es natürlich angeeignet, dass man nicht wie ein wildes und unkontrolliertes Tier in den Zweikampf geht, sondern wie ein routinierter Profifußballer, der aber natürlich auch nicht grundlegende Bewegungsmechanismen komplett neu erfinden kann, nur damit der Gegenspieler, der so ungestüm attackieren kann wie er will, bloß nicht verletzt wird. Solche Entscheidungen wie gegen Schweden werden gar nichts im Fußball verbessern, genauso wenig wie immer dümmere Handspielregel, kleinliche Torwartregeln beim Elfer oder etliche andere Anpassungen der letzten 5 bis 10 Jahren, die den Fußball unnötig komplizierter und unentspannter machten. VAR ist praktisch der Gipfel davon und abgesehen von der Abseitserkennung, wird er in so vielen Fällen viel zu inkonsequent benutzt oder eben nicht benutzt oder einfach falsch benutzt. Gut gemeint ist halt nicht gleich gut gemacht.

Naja, ist jetzt sowieso egal. Ich habe mich einfach mega geärgert, dass der Schiri aus meiner Sicht hier das Spiel kaputt gemacht hat, aber das kann man jetzt sowieso nicht mehr ändern. Zu dem Thema habe ich jetzt aber auch alles gesagt und es ist für mich abgeschlossen.
 
@Chris Never Miss Danke für den Beitrag. Spiegelt meine Ansicht 1 zu 1 wieder.

Einen letzten Punkt habe ich noch, weil ich es immer mal wieder lese (nicht nur hier). Dieses "er geht mit gestrecktem Bein rein". Da fragt ich mich, wie man einen Klärungsversuch mit Grätsche machen soll, ohne das Bein mal kurzzeitig zu strecken. Und was ich noch wichtig finde, der Schwede trifft den Ball nicht mit der Sohle und kurz danach mit der Sohle der Gegenspieler. Er trifft den Ball mit Spann und danach den Gegner. Damit meine ich auch, das seine Augen null beim Gegenspieler waren.
Und so leid es mir für den Ukrainer tut. Er muss da vllt auch erkennen, dass er deutlich zu spät dran ist.
 
Schön, dass gestern die englische Nationalmannschaft mit ihren sympathischen Fans gewonnen hat.[emoji173]
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Ja Kollege jetzt machst du aber genau das was Du mit Sicherheit verurteilen würdest wenn es anders rum wäre. Du suchst Dir jetzt 4 Tweets raus und schreibst dann ironisch von "sympathischen Fans" und implizierst damit dass ALLE so sind.
4 solcher Tweets würdest du genauso von Deutscher Seite finden wäre es anders ausgegangen oder von jeder anderen Nationalität auch.
Ziemlich durchschaubar was du hier versuchst.
 
Vielleicht sollte man mal davon wegkommen hier jegliche andere Sicht oder auch Wahrnehmung immer als Belehrend oder gar in Stein gemeißelt zu interpretieren.
Meinungen, als nichts anderes sehe ich das alles hier und davon ist das Forum zu mindestens 50% gefüllt und führt warum auch immer oft zu einem merkwürdigen Schlagabtausch.
Geht ja hier nicht um Ethnien oder Political correctness, wo wenig Spielraum herrscht sondern lediglich um den Austausch von Ansichten alltäglicher Situationen im Sport.
An alle die das für eine ungerechte rote Karte sehen. Es ist OK und es lag mir jedenfalls fern eure Ansichten auch nur im Ansatz zu ändern. Aber es gibt wie bei fast allen auch immer die sogenannten anderen Sichtweisen zu denen ich mich in diesem Fall zähle und somit auf der anderen Seite bewege. Da ich das Regelwerk nicht lebe, stellte sich für mich eh nie die Frage wer Recht oder Unrecht hat, ohnehin ohne Bedeutung.
Es erfüllt aber seinen Zweck und sei es nur dem Austausch dienlich oder eben wie in dieser Sache zu einer Diskussion ob gerecht oder ungerecht. Anmaßend wäre es für jede Seite hier das Recht für sich zu beanspruchen.

Habe das jetzt bei diesem Thema zwar alles als sehr harmlos empfunden, aber es gab schon andere Themen, bei denen Gemüter schnell hoch kochten und die Vernunft auf der Strecke geblieben ist. Habe dies daher mal genutzt um wenigstens für mich zu sprechen.
Absolut keine andere Meinung wird von mir verurteilt oder als definitiv falsch gewertet, solang sie empathisch, sinnvoll und einer klaren persönlich nachvollziehbaren Ansicht entspringt. Bin weder Allwissend noch Heilig und ich akzeptiere Fehler und nur so macht ein Forum für mich Sinn.

Gruß, Gato
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja Kollege jetzt machst du aber genau das was Du mit Sicherheit verurteilen würdest wenn es anders rum wäre. Du suchst Dir jetzt 4 Tweets raus und schreibst dann ironisch von "sympathischen Fans" und implizierst damit dass ALLE so sind.
4 solcher Tweets würdest du genauso von Deutscher Seite finden wäre es anders ausgegangen oder von jeder anderen Nationalität auch.
Ziemlich durchschaubar was du hier versuchst.


Ist doch sowieso lächerlich da immer ausgerechnet von deutscher Seite zu jammern. Wie oft haben deutsche Fans denn schon die Gegner verhöhnt? 2006 der Pizza- boykott der vor dem Spiel gg Italien von den Medien hervorgerufen wurde. So gehen die Gauchos..., und noch viel mehr.

Typisch für viele deutsche Fans. Gerne austeilen aber wenn sie eine Retourkutsche bekommen, dann wird gejammert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sticheleien unter den Nationen und deren Fans gehören doch einfach dazu. Das ist doch nicht schlimm.

Und das viele neidisch und gegen die deutsche Nationalmannschaft sind, liegt ähnlich wie bei Real Madrid an derem unheimlichen Erfolg. Diesen Neid werden die besten immer auf sich ziehen, gerade von so Nationen die 0-1 Stern auf ihrer Vita haben und sich gerade im südländischen Bereich trotzdem für die geilsten halten (z.B. Türkei).

So ist das und so Lurche wie ManCity und PSG werden immer Lurche bleiben, da hilft auch ein einmaliger Cl-Titel nichts, so er denn mal kommen möge.
 
Seit ich auf RealTotal aktiv bin habe ich noch nie ein anderes Profil auf meine Ignorierliste setzen müssen aber Glückwunsch an "Titan" und "Ruben" die jetzt die ersten beiden sein werden.

Hab ich das gerade richtig verstanden und "Ruben" hat einen Pizza-boykott (den ich gerade eben erstmal noch selber googlen musste, weil ich nicht einmal wusste das es sowas gab) mit der öffentlichen Bloßstellung eines junges minderjährigen Mädchens, die sich aufgrund ihres Alters noch nicht einmal wehren kann und sich jetzt im Internet als "H*re" und "Schl*mpe" beschimpfen lassen muss und das sie doch in ihrem Leben "nie wieder Glücklich werden soll" verglichen ?

Wow...was hat das bitteschön noch mit einer Retourkutsche zu tun ? Eine Retourkutsche wärs gewesen wenn man sich über die Spielerleistungen oder die Einstellung der deutschen Mannschaft oder deren Fans lustig gemacht hätte..oder wenn man einen walk über die deutschen gemacht hätte oder einen Sauerkraut verzicht :D oder sonst was aber seinen Frust an einem kleinen Kind auslassen das sich nicht wehren kann und diese Aktion wird dann hier noch verteidigt..ernsthaft ?

Wie hätte Ruben wohl reagiert wenn es sein Kind gewesen wäre das jetzt im Internet fertig gemacht wird ? Obs immer noch so lustig gewesen wäre und doch nur eine "Retourkutsche" ? Ich wage es zu bezweifeln..

Ich fand diesen gaucho walk jetzt auch nie besonders witzig, aber kleine Kinder beleidigen ist für mich nochmal eine andere Liga.

hat auch nie jemand gesagt dass das toll ist Kinder zu beleidigen. Aber leider fehlt dir die notwendige Hirnkapazität um kapieren worum es ging nämlich dass der DFBler hier jetzt ALLE Engländer mit diesen 4 Tweets gleichsetzt.
 
jo erstmal beleidigen sagt auch viel über deine Intelligenz aus...warst du nicht der erste der hier alle Deutschen verallgemeinert und beleidigt hat mit seinem Churchill Zitat ? Also über irgendwelche Verallgemeinerungen solltest du besser nicht sprechen.

Immerhin bin ich intelligent genug die Welt nicht nur in schwarz oder weiss zu sehen. Eine Fähigkeit die dir anscheinend abgeht. Ja verschiedene Völker sind halt unterschiedlich drauf, wäre auch langweilig wenn wir alle gleich wären aber es sind niemals ALLE eines Landes oder einer Ethnie positiv oder negativ.
Und dann zitier jetzt mal wo ich alle Deutschen beleidigt habe...bin gespannt.
 
Danke für deine Sichtweise, aber auch hier muss ich vehement widersprechen. Mir wird hier zu sehr vorverurteilt und das finde ich höchst unangebracht und problematisch. Dieses typische Urteil, er hätte eine Verletzung seines Gegners in Kauf genommen, könnte man bei so vielen verschiedene Arten von Zweikämpfen behaupten, aber wenn dann mal was wirklich passiert, dann ist man natürlich in einer gemütlichen Position so etwas zu behaupten. Sorry, aber das ist mir zu billig.

Habe mir NOCHMAL diese Szene angeschaut und man kann klar sehen, dass der Schwede in dieser Szene nur die Augen auf den Ball hatte und er seinen Gegner erst dann gesehen hat, als er den Ball geklärt hat, da dieser sich nicht zuvor nicht in unmittelbarer Nähe befand. Der Verletzte war womöglich genauso auf den Ball fokussiert, nur der Unterschied war, dass der Ukrainer zum Ball hinlaufen musste, während der Schwede praktisch im Rückwärtsgang nur ne kleine Bewegung nach rechts machen musste, um den Ball zu bekommen. Heißt also es war schon rein von der Ballflugbahn her klar, dass der Schwede den Ball höchstwahrscheinlich vor dem Ukrainer bekommt. Das ist schon der erste Punkt, wo ich ganz klar sage, dass der Ukrainer viel ungestümer in diesen Zweikampf ging als der Schwede, da er schräg von der Seite angerast kam und zumindest eher die Möglichkeit hatte den Schweden im Blick zuhaben als andersherum. Ergo kann ich rein aus diesem Gesichtspunkt null nachvollziehen, warum beim Schweden behauptet wird, er agiere fahrlässig und nimmt irgendein Unglück im Kauf, aber der Ukrainer, der deutlich mehr Energie hineinstecken musste, auch nur in die Nähe des Balls zu gelangen und zudem auch einen besseren Überblick seiner Umgebung hatte, von jedem Vorwurf der Fahrlässigkeit freigesprochen wird.

Der nächste häufig genannte Punkt ist das gestreckte Bein auf Kniehöhe. Erstens war sein Bein nicht auf "Kniehöhe". Das sieht im ersten Blick nur so aus, weil der Ukrainer sein eigenes Bein schräg um 45 Grad nach vorne Richtung Ball neigt und so sein Knie sich deutlich niedriger zum Boden befindet als bei einer normalen Standposition. Am Ende trifft er ihn am Schienbein, knapp unterhalb der Patellasehne. So extrem hoch befand sich sein Bein also nicht. Und die Sache mit dem "gestreckten" Bein: Der Schwede hat quasi ne Zehntelsekunde sein Bein komplett ausgestreckt, da es in der Bewegung gar nicht anders geht, wenn man im Fallen einen Ball wegschießt. Bein erstmal angewinkelt, man macht sich lang und streckt KURZ das Bein zum Schuss (hier: Klärungsaktion) aus, danach das Bein wieder angewinkelt. Blöd war halt, dass in dem Moment, in dem der Schwede das Bein kurz in Schienbeinhöhe ausgestreckt hatte, der Ukrainer wie ein D-Zug angerast kam. Der Schwede hatte gar keine Chance den Ball anders zu klären oder irgendwie den anstürmenden Ukrainer auszuweichen. Da frage ich mich immer noch, wer hier wirklich ne Verletzung in Kauf genommen hat.

Ich empfinde es als höchst ungerecht ihm eine Fahrlässigkeit anzurechnen. Die Klärungstat an sich war für mich stinknormal, das hätte man nicht besser machen können. Das Ende ist natürlich unglücklich und es tut mir auch unglaublich Leid für den Ukrainer, aber für mich wird hier der Schwede zu einem aktuell passenden Sündenbock für eine naturgegebene potenzielle Härte des Fußballspiels gemacht und auf ihn wird die komplette Verantwortung für einen Vorfall abgeladen, für den er einfach nicht alleine verantwortlich gemacht werden kann.

Dass Der Schiri, der eine perfekte Sicht zum Geschehen hatte erst mal gelb zückt, kann ich verstehen. Aber seit wann bestimmt eine (harte) Verletzung, dass ein gelbwürdiges Foul plötzlich rot ist? VAR hat durch die Zeitlupensicht nämlich nur die Verletzung deutlicher gemacht und ein gut gewähltes Standbild (ich hasse diese Standbild-Polemik im Fußball) und Ultra-Zeitlupe haben es so wirken lassen, als wäre der Schwede mit 180 Sachen dermaßen brutal in das Knie des Ukrainers reingerammt, dass man mit nur mit Rot reagieren könnte. Der Aktionsverlauf war aber um ein Vielfaches harmloser und wenn man die anderen genannten Details betrachtet, finde ich es schwachsinnig zu behaupten er hätte eine Verletzung in Kauf genommen. Das könnte man bei einem Ramos in fast jedem Zweikampf behaupten: Ball getroffen aber zu hart rangegangen, andere Spieler haben sich schon so verletzt, ach dieses mal wurde keiner verletzt? Egal, hast es dennoch in Kauf genommen, also zack rot, ab mit dir.

Und dann tut man so, dass durch solche harte Entscheidungen die Spieler geschützt werden, was ich auch für ziemlich blauäugig halte. Challenges wie diese vom Schweden sieht man nach wie vor so oft im Spiel und keiner sagt was, weil selten was Schlimmes passiert. Das sind Situationen in der du innerhalb weniger als einer Sekunde entscheidest, ob du zum Ball gehst oder nicht und in 99 von 100 Fällen gehst du zum Ball und versuchst auch NUR zum Ball zugehen, um den zu gewinnen/zu klären. Keine Sau denkt in dem Moment darüber nach, ob man dann bei einer extrem unglücklichen Kollision ne rote Karte riskiert. Der Instinkt entscheidet und durch regelmäßiges Training hat man sich es natürlich angeeignet, dass man nicht wie ein wildes und unkontrolliertes Tier in den Zweikampf geht, sondern wie ein routinierter Profifußballer, der aber natürlich auch nicht grundlegende Bewegungsmechanismen komplett neu erfinden kann, nur damit der Gegenspieler, der so ungestüm attackieren kann wie er will, bloß nicht verletzt wird. Solche Entscheidungen wie gegen Schweden werden gar nichts im Fußball verbessern, genauso wenig wie immer dümmere Handspielregel, kleinliche Torwartregeln beim Elfer oder etliche andere Anpassungen der letzten 5 bis 10 Jahren, die den Fußball unnötig komplizierter und unentspannter machten. VAR ist praktisch der Gipfel davon und abgesehen von der Abseitserkennung, wird er in so vielen Fällen viel zu inkonsequent benutzt oder eben nicht benutzt oder einfach falsch benutzt. Gut gemeint ist halt nicht gleich gut gemacht.

Naja, ist jetzt sowieso egal. Ich habe mich einfach mega geärgert, dass der Schiri aus meiner Sicht hier das Spiel kaputt gemacht hat, aber das kann man jetzt sowieso nicht mehr ändern. Zu dem Thema habe ich jetzt aber auch alles gesagt und es ist für mich abgeschlossen.

Das klingt zwar alles ganz plausibel, was du schreibst, aber ich muss da doch massiv widersprechen. Warum man im Sport plötzlich rücksichtslos agieren darf, obwohl dort ein höheres Risiko für Verletzungen besteht, erschließt sich mir nicht. Wenn ich im normalen Alltag die Tür hinter mir zuknalle, wenn ich einen Raum betrete, aber sich hinter mir noch jemand angeschlichen hat, den ich nicht gehört habe, dann kann ich eigentlich auch nichts dafür, wenn der sich die Nase bricht. Ich konnte ihn ja nicht sehen oder hören.
Trotzdem würde ich völlig zurecht dafür hart kritisiert werden (und wahrscheinlich bestraft), dass ich die Tür so zugeknallt habe. Dafür gab es ja keinen Grund.
Im Sport muss man da sogar noch restriktiver sein, weil da Verletzungen noch wahrscheinlicher sind. Die von dir implizierte Aussage: "Ist halt Sport, da kann das passieren", halte ich für völlig daneben.
 
Also um mal dem Thema langsam ein Ende zu setzen. Natürlich sind nicht alle England Fans böse. Ich hab mich halt nur "euren Mitteln" bedient. In dem Fall war das durchaus ein Extrembeispiel aber ich denke schon, dass viele England Fans genau das sind was man den Deutschen vorwirft. Nämlich ziemlich arrogant. Das kann man auch gut an den englischen Expertenmeinungen hören, die die Premier League für die einzig wahre Liga der Welt halten. Als Beispiel kann man sich die Aussagen vor dem EL Finale von einigen Legenden auf Sky anschauen.
Genauso gibt es aber natürlich den Doppelpass und sonstige Runden, in denen man zwei Stunden die super Bayern gegenüber der Ausländischen Konkurrenz in den Himmel lobt. Es ist also kein reindeutsches Phänomen.

Ich hab damit aber nicht mal ein Problem. Im Gegenteil. Gerade gibt diesen Duellen doch eine gewisse Brisanz wenn es eine gewisse (sportliche) Antipathie gibt. Es wäre doch langweilig, wenn alle immer super Bescheiden und freundlich wären. Wenn die eigene Mannschaft dann aber verliert ist es natürlich immer blöd und man muss sich einiges anhören.
Wenn ich nicht so frustriert nach der Niederlage gegen England gewesen wäre, hätte ich hier auch nichts gepostet. Also alles cool.

Diese Sprüche gegen das Mädchen gehen aber eindeutig zu weit. Ich glaube auch wenn sich einige hier komisch ausgedrückt haben, dass das jeder hier so sieht. Ist aber halt leider Social Media. Da trauen sich viele Menschen Dinge zu sagen, die sie niemals im realen Leben sagen würden.

Ach ja vielleicht erkenne ich da eine gewisse Ironie dabei nicht aber ich finde das Churchill Zitat ziemlich daneben. Ich kann verstehen, warum er es damals so kurz nach der Nazizeit gesagt hat, aber für das 21.Jahrhundert finde ich solche Aussagen doch sehr hart und ich bin nicht mal "Biodeutscher"



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@Chris Never Miss Danke für den Beitrag. Spiegelt meine Ansicht 1 zu 1 wieder.

Einen letzten Punkt habe ich noch, weil ich es immer mal wieder lese (nicht nur hier). Dieses "er geht mit gestrecktem Bein rein". Da fragt ich mich, wie man einen Klärungsversuch mit Grätsche machen soll, ohne das Bein mal kurzzeitig zu strecken. Und was ich noch wichtig finde, der Schwede trifft den Ball nicht mit der Sohle und kurz danach mit der Sohle der Gegenspieler. Er trifft den Ball mit Spann und danach den Gegner. Damit meine ich auch, das seine Augen null beim Gegenspieler waren.
Und so leid es mir für den Ukrainer tut. Er muss da vllt auch erkennen, dass er deutlich zu spät dran ist.

Einfach mal Spielsituationen differenzieren...

Beispiel 1: Wenn ich parallel zum Lauf eines Spielers mit gestrecktem Bein grätsche und ihm durch seitliches Ausschlagen des Beines den Ball vor den Füßen wegspitzle, dann ist das völlig unproblematisch und in 99% der Fälle passiert hier verletzungstechnisch rein gar nichts!

Beispiel 2: Wenn ich auf lange Distanz zum Gegenspieler (quasi "Laufduell") einen weiten Ball weggrätschen will, dann ist auch das problemlos möglich, sofern beide Spieler "sehenden Auges" zur Situation agieren. Dann kann der eine ev. noch die Beine etwas anziehen, der andere ggf. proaktiv hochspringen. Ganz anders liegt die Sache halt dann, wenn einer der zwei Beteiligten den Gegner nicht sehen kann (Aktion von hinten) oder bewusst rücksichtslos (d.h. klar nach dem Motto, "ich gehe zum Ball, koste es was es wolle") handelt.

Das Thema ist für mich auch durch. Ich kann @Chris Never Miss weiterhin nicht folgen, denn viele "Argumente" sind einfach nicht stichhaltig [a) die rote Karte gab es weder in diesem Fall noch in vielen anderen, seit es VAR-Korrekturen gibt, ja nicht wegen der Verletzung, sondern für rücksichtloses Spiel!! b) Pauschal jedes Einsteigen von Ramos, Pepe, Pogatetz, Nigel de Jong, Gattuso oder anderen "Raubeinen" im Fußball mit diesem Foul von Danielson in Verbindung zu bringen, ist nur polemisch und nicht sachdienlich oder analytisch. Wenn wir uns an das Foul von Ramos gegen Salah erinnern, dann ist das für mich das Paradebeispiel für "unglücklich".] Zig Variante durchzugehen und mehr dazu zu sagen, lohnt sich nicht...
Ich bin jedenfalls - wortwörtlich - heilfroh, dass wir im Regelwerk diese Fälle anders lösen als eure Interpretationen es vorsehen...

Persönliche Ergänzung: Vielleicht bin ich bei solchen Fouls einfach stärker sensibilisiert, seit ich in der Jugend einen offenen Schien- und Wadenbeinbruch auf dem Platz miterleben musste. Auch da war es ein Wegschlagen-Wollen mit gestrecktem Bein und vollem Schwung gegen einen Spieler, der einen weiten Flankenball im Lauf annehmen wollte. Die Schreie und Schmerzen unseres Spielers, bahh, da läuft es mir gut 15 Jahre später noch kalt den Rücken runter...
 
Heute Halbfinale?

Was denkt Ihr?

Als Schweizer hoffe ich natürlich auf unsere "Nati" :) Aber wird wieder schwierig da noch Xhaka gesperrt ist...

Das andere Halbfinale sehe ich 50/50. Sah die Italiener als Favorit, aber gegen die AUT dermassen schwach gewesen...

Weiss jemand ob Hazard und DeBruyne starten können?
 
Der Trainer hat sich nicht in die Karten schauen lassen, ob Hazard und DeBruyne dabei sind.

Spanien klar, beim anderen denke ich Italien.
 
Heute Halbfinale?

Was denkt Ihr?

Als Schweizer hoffe ich natürlich auf unsere "Nati" :) Aber wird wieder schwierig da noch Xhaka gesperrt ist...

Das andere Halbfinale sehe ich 50/50. Sah die Italiener als Favorit, aber gegen die AUT dermassen schwach gewesen...

Weiss jemand ob Hazard und DeBruyne starten können?

Halbfinale? Immer langsam mit den jungen Pferden. Ganz soweit ist das Turnier noch nicht:D
 
Bei Spanien scheint der Damm gebrochen zu sein und sie treffen gerade wie am Fließband. Sie werden auch nicht den Fehler machen und die Schweiz unterschätzen gerade nach dem Spiel gegen Frankreich. Ich denke Spanien wird sich den Sieg holen.
Belgien vs Italien ist verdammt eng. Italien ist eigentlich besser eingespielt, aber sie haben gegen noch kein Team mit so einer hohen individuellen Klasse wie Belgien gespielt. Es wird sehr davon abhängen, ob De Bruyne und/oder Hazard spielen.

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Die Halbfinalisten stehen für mich schon zu drei Vierteln fest: Spanien, England und Dänemark. Aber bei dieser EM ist offensichtlich alles möglich ^^
Italien gegen Belgien ist ein 50:50-Spiel, das auch ein Finale sein könnte. Gehe hier aber mit Italien, auch aufgrund der Ausfälle bei Belgien.
 
Lets go schweiz. Schade das xhaka fehlt aber hoffe die packen das trotzdem.
 

Heutige Geburtstage

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