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Das wir keinen Makelele brauchen hat der Verein schon einmal gedacht und dann ging es den Berg runter. User wie du sind die ersten, die Perez kritisieren wenn Casemiro verkauft wird und der sportliche Erfolg flöten geht. Dann ist Perez wieder die sportliche Inkompetenz in Person. Entscheidet euch mal, jedenfalls ekelhaft wie einige "Blancos" ständig die eigenen Spieler auf Krampf schlecht machen müssen. Egal ob Lucas oder nun Casemiro. Hat der 0815 Madridfan keinen Spieler zu haten, dann fühlt er sich nicht wohl und erfindet irgendwelche Kritikpunkte, aber selber nie höher als die heimische Kirmesliga gespielt.
Danke
@Ruben! Gute Posts, denen ich viel abgewinnen kann. Wir Real-Fans sind schon ein besonderes Völkchen, Kritik kommt uns ganz leicht über die Lippen/Tastatur. Ein Lob jedenfalls ist bei uns selten frei von einer Portion Zweifel...
PS: Bevor man mir wieder Negativität unterstellt, würde mich von all jenen, die dieses Spiel gut fanden - sollte es jemand gut gefunden haben - interessieren, was genau so prickelnd war daran bzw was genau an der aktuellen Lage für positive Stimmung sorgen sollte. Abgesehen vom Umstand, dass Barca total am Sand ist und man auch deshalb von Tabellenplatz 1 lacht.
@Iago Blanco : Weil du gefragt hast, was an dem Spiel gut war: Es geht zuerst mal um die Erwartungshaltung. Bei Real wird immer offensiver Spektakelfußball gefordert mit Kunststückchen und Sahnehäubchen wo geht. Dazu sollte Real "natürlich" die besten Spieler, die ausgefuchstesten Trainer, die besten Physios, das beste Stadion etc. haben. Die Perez-Jahre (aka Fifa-Denke) haben wohl bei den meisten Fans doch gravierendere Spuren eingebrannt, als sie sich selbst eingestehen wollen. Anders kann ich mir diese gegenwärtig großteils realitätsferne Kritik nicht mehr erklären. Wir leben nicht mehr in den 90ern oder 00ern, schon gar nicht in den 60ern, wo das weiße Ballett alles rasiert hat...
Die Gegenwart 2021 sieht so aus, dass Geld und qualitative Dichte in England kumulieren. Dort tummeln sich auch die "besten" Trainer, weil sie "unendliche Möglichkeiten" (des Geldes, der taktischen Innovationen usw.) bekommen sowie kulturell (noch) fast problemlos arbeiten können (man erinnere sich daran, wie Mourinho und viele seiner Kollegen immer davon schwärmen, wie sie in England arbeiten können, auch wenn der kurzfristige Erfolg mal fehlt: Bei Real wirst du medial nach einem schwachen Spiel komplett zerlegt). Pep, Klopp, Tuchel etc. haben alle Teams übernommen, die entweder finanziell unendliche Optionen haben und ihr "Projekt" im Aufbau sehen (City), in der Krise waren (Liverpool) oder sich auf höchstem Niveau reorganisieren (Chelsea). Wie sieht das bei Real aus?
Perez ist vereinsintern konservativ und - abgesehen vom Notjahr 2009 - kein Freund der großen Veränderungen und Umbrüche. Er denkt und agiert maximal in mittelfristigen (~10 Jahre) Zyklen. 2009 musste er umständehalber reagieren und größere Einschnitte vornehmen (kadertechnisch und auf dem Trainerstuhl, zuerst kam Pellegrini, dann Mourinho), weil das Konzept der Galacticos sportlich gescheitert war.
Dieses konservative Managment wirkt sich dergestalt aus, dass bei ihm Leute wie Zidane und Ancelotti, absolut keine innovativen Trainergestalten im Business, hoch im Kurs stehen; das wirkt sich auch kadertechisch so aus, dass er lange an - nominell großen, ehemals wichtigen und erfolgreichen - Spielern festhält, die eigentlich nicht mehr da sein sollten. Die Folge ist genau das, was wir seit Ronaldos Abgang erleben: der notwendige Umbruch findet nur scheibchenweise statt (Varane wollte selber weg, Ramos hat sich selbst verpokert) und selbst dann noch mit angezogener Handbremse (Stichwort: Valverde).
Ich sehe nicht, dass sich das in naher Zukunft ändern wird; es sei denn, wir scheitern national (keine CL-Qualifizierung) und international (raus in der CL-Gruppenphase) krachend! Dann wäre er für "revolutionäre" Maßnahmen bereit. Und mit "revolutionär" meine ich zB polarisierende Trainerfiguren wie Conte (der ja ganz genaue Vorstellungen hat, wie eine Mannschaft agieren muss) und/oder aufstrebend-innovative Figuren wie Tuchel, Nagelsmann, Gallardo (?), Bielsa etc.
Konsequenz: Als Real-Fan freue ich mich in dieser Perez-Ära bereits dann, wenn ich kein maximal-Gegurke wie unter Zidane (in der Zeit ohne CR7) erleiden muss. Ich sehe die kleinen Fortschritte in der Spielanlage unter Carlo, im Aufblühen einiger weniger Knospen (Vini, Militao, Rodrygo, Camavinga). Ich freue mich, wenn die arrivierten Spieler ihr Leistungsmaximum erreichen (aktuell Kroos, Benzema, Alaba, Courtois). Ich erkenne die Kampf-, Aufopferungsbereitschaft und Leidenschaft für dieses Trikot vieler Spieler an. Wenn mir all das nicht gelänge, müsste ich - so wie du es offenbar tust - mich vom Verein abwenden und auf die Zeit nach Perez warten.
Soviel als Darlegung der Gründe. Nachvollziehbar?