Aktuelles

20. Spieltag La Liga Konferenz

Spotify Stadium. Das würde mir als Fan im Herzen sooo weh tun
Aber als Fan kannst du dagg nichts machen.

zu LaLiga: Real gewann 3x nacheinander die CL.
Sevilla 3x hintereinander die EL
Valencia war auch Dauergast in der EL oder teilweise auch in der CL.
Barca ebenso Dauergast in CL wie Atletico.

und jz..
Waren die 2x nach einander in der EL. Und noch nicht mal da den Titel geholt.
Und jz haben die sich bis auf die Knochen ausgezogen für Geld..
Sevilla und Valencia grottenschlecht.
Atleti auch ein Witz geworden.

Wir hingegen, mehr als genug Cash aber nur am rumkrampfen. Zittern vor jedem Gegner. Egal wer
Kader so schlimm, dass ich teilweise Angst hatte (kein Scherz), dass wir iwann mal nicht zu einer Partie antreten dürfen/können, weil unser Kader zu dünn ist und wir zu viele Verletzte haben..
Dafür schlagen wir uns aber dennoch wacker. Immerhin CL Titel 14, und das bei solchen Bedingungen.

Also was Konkurrenz angeht. Auf niemanden sollten wir in LaLiga neidisch sein. Barcas Marsch in Laliga ist mit recht schnuppe wenn ich an deren Probleme denke.

Wenn man das mal aus neutraler Sicht betrachtet, fällt das schon auf, wie schlecht LaLiga aktuell ist,
Wie gesagt, wenn man daran denkt, dass wie schon erwähnt, Sevilla und wir so oft die europäischen Titel verteidigt haben.
 
1f6a8.png
| 8 points — an advantage Barcelona has never lost & a disadvantage that Real Madrid has never overcome to win the league.
@2010MisterChip
#rmalive
 
ist denen doch sch**ß egal^^
Was das betrifft, finde ich die Wortwahl doch etwas, nun ja, empathielos. Namensrechte an einem namenlosen Stadion kann man nicht einmal schädigen oder verlieren! Der FC Barcelona hatte in seiner Geschichte zahlreiche Spielstätten, wie eine Radrennbahn voller Löcher und die Grünfläche einer Art Stundenhotel mit dem vielsagenden Namen Casanova. Vor ca. 100 Jahren dann endlich das erste eigene Stadion, von dem heute nur mehr der Baum samt Gedenktafel übrig ist,
https://www.google.com/maps/place/T...3819981c72!8m2!3d41.3858931!4d2.1342554?hl=en
vor dem sich einst Tausende Fans zum Spiel verabredeten, so sah das Ambiente etwas später aus
https://www.fcbarcelona.cat/ca/club...del-barca-a-barcelona-ja-disponible-a-spotify
Als dann in den 1950er Jahren der Grundstein für den modernen Stadionbau gelegt wurde, hatte dieser auch einen Namen, nämlich Gamper-Stadion. Dieser Name wurde dem Verein aber rechtzeitig vor der Fertigstellung vom Staat verboten, da mit einer persona non grata verknüpft. Über die Geschichten und Legenden, die sich um die Vereinsgründung ranken, erwarte ich mir eine seriöse Forschung anlässlich des baldigen halbwegs runden Jubiläums, immerhin hat der Verein ja eine Gruppe Historiker beauftragt, die Vereinsgeschichte zu beackern, vielleicht mit einer Festschrift oder so.

Ob nun jetzt Madrilenen wesentlich an der Gründung des FCB beteiligt waren (DAS bewegte Triple-gefrustete Marca-Leser bei einem etwas verkürzten Artikel zu dem historischen Thema, als willkommener Anlass zu vorauseilender Häme!) oder nicht (der "Madrilene" war der Gründer u.a. ausgerechnet der Mundo Deportivo, mit ziemlich katalanischem Namen und weitreichender Tätigkeit mit der Gründung und Führung katalanischer Sportgremien jeglicher Art, also ein im Sportbereich einfach allgegenwärtiger Pionier der Zeit um die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit, der natürlich bei allen erdenklichen Vereinen als Mentor beteiligt war, Leute zusammenbrachte und über die Dinge selber schrieb, und in seinem früheren Blatt erschien unter anderem eben auch der Aufruf an Interessenten an der Gründung eines Fußballvereins mit Treffpunkt einer der damals maßgeblichen der modernen Körperertüchtigung dienenden Turnhallen), finde ich ziemlich irrelevant. Natürlich gründet nicht EINE Person einen Verein, dessen Bedeutung über den Stadtteil hinausgeht, sondern eine Gruppe Leute mit unterschiedlichem Hintergrund. Dass allerdings Gamper rechtlich nicht als Vereinsgründer auftrat, sondern in den Anfangsjahren offiziell nur Mannschaftskapitän war, etwa beim ersten Clásico, ist jetzt alles andere als seltsam, wenn er nach damaligen Vorgaben Ende des 19. Jh. noch gar nicht volljährig war.

Traurig ist aber das Ende dieser hoffnungsvoll beginnenden Geschichte. Die Unbeliebtheit der katalanischen Vereine liest man eh schon aus der Medienbeschreibung der ersten Copa-Teilnahme in Madrid heraus, das war kurz nach der Gründung von Real Madrid, noch ohne "Real" natürlich. Das Publikum soll den Schweizer Gamper und seine Kumpel für rabiate Katalanen gehalten und im Finale, das sie trotz siegreichem Clásico gegen eine baskische Auswahl mit seltsamer Vorgeschichte und dem Namen Vizcaya - weiß ich jetzt nicht ohne Lektüre, warum sich Bilbao zierte, normal teilzunehmen - verloren, lautstark und hämisch zum Gegner gehalten haben, was die Spieler nicht verstehen konnten. Es war dann in der ersten Diktatur 1925 genug Ressentiment beim Publikum in Barcelona da, die spanischen Hymne vor einem eh nicht einmal Pflichtspiel auszupfeifen, und der Staat reagierte mit mehrmonatigem Spielausschluss für den Verein, ohne den aber angeblich auch die anderen Klubs in der Region keinen Spielbetrieb abhalten wollten, Absperren des Stadions und Verbannung des Präsidenten, der damals gerade Gamper war. Angeblich soll er bald wieder zurückkehren haben können an den Ort seiner Familie und Handelstätigkeit, aber unter der strikten Auflage, mit dem Verein nichts mehr zu tun zu haben.

Über die Gründe für so etwas kann man natürlich nur spekulieren, aber er soll immer mehr in Depression verfallen sein und in einem Leben ohne den geliebten Sport und ohne den Verein, für dessen Stadion er immerhin eine Million Peseten gespendet hatte, immer weniger Sinn gesehen haben. 1930 nahm er sich das Leben, als er wohl im Zuge der Weltwirtschaftskrise auch beruflich am Ende war. Der Suizid war ein großes Tabu damals und eine Stadionbenennung zur Zeit, als das Camp Nou erbaut wurde, immer noch undenkbar. Ein paar Jahre später stimmten die Mitglieder mehrheitlich für ein Stadion ohne eigenen Namen und Gamper ehrte man mit einem jährlichen Freundschaftsturnier. Der umgangssprachliche Name Camp Nou wurde aber überhaupt erst im 21. Jh. offiziell festgelegt. Man benannte dann außerdem das Trainingsgelände nach Gamper und das kleine Stadion nach Cruyff. Ich denke, da es nicht lang ist bis zum 100. Jahrestag des Suizids, wird dieses Thema sowieso in jedem Fall auch Thema für besagte Historiker werden müssen, umso mehr, als wohl Gampers 150. Geburtstag auch noch dazwischen liegt zwischen dem 125. Jahrestag der Gründung und besagtem traurigem Gedenktag. Naja, ein typischer Anlass für Reden, Kränze und eine neue Statue. Aber das Stadion war schon so lange de facto namenlos, dass auch "Spotify" nicht viel daran ändert. Wenn jemand viele Millionen für ein Schild am Gebäude und den Namen in der offiziellen Berichterstattung springen lässt, wüsste ich nicht, warum ich ausgerechnet darüber Schmerz empfinden sollte...

-
 
Was das betrifft, finde ich die Wortwahl doch etwas, nun ja, empathielos. Namensrechte an einem namenlosen Stadion kann man nicht einmal schädigen oder verlieren! Der FC Barcelona hatte in seiner Geschichte zahlreiche Spielstätten, wie eine Radrennbahn voller Löcher und die Grünfläche einer Art Stundenhotel mit dem vielsagenden Namen Casanova. Vor ca. 100 Jahren dann endlich das erste eigene Stadion, von dem heute nur mehr der Baum samt Gedenktafel übrig ist,
https://www.google.com/maps/place/T...3819981c72!8m2!3d41.3858931!4d2.1342554?hl=en
vor dem sich einst Tausende Fans zum Spiel verabredeten, so sah das Ambiente etwas später aus
https://www.fcbarcelona.cat/ca/club...del-barca-a-barcelona-ja-disponible-a-spotify
Als dann in den 1950er Jahren der Grundstein für den modernen Stadionbau gelegt wurde, hatte dieser auch einen Namen, nämlich Gamper-Stadion. Dieser Name wurde dem Verein aber rechtzeitig vor der Fertigstellung vom Staat verboten, da mit einer persona non grata verknüpft. Über die Geschichten und Legenden, die sich um die Vereinsgründung ranken, erwarte ich mir eine seriöse Forschung anlässlich des baldigen halbwegs runden Jubiläums, immerhin hat der Verein ja eine Gruppe Historiker beauftragt, die Vereinsgeschichte zu beackern, vielleicht mit einer Festschrift oder so.

Ob nun jetzt Madrilenen wesentlich an der Gründung des FCB beteiligt waren (DAS bewegte Triple-gefrustete Marca-Leser bei einem etwas verkürzten Artikel zu dem historischen Thema, als willkommener Anlass zu vorauseilender Häme!) oder nicht (der "Madrilene" war der Gründer u.a. ausgerechnet der Mundo Deportivo, mit ziemlich katalanischem Namen und weitreichender Tätigkeit mit der Gründung und Führung katalanischer Sportgremien jeglicher Art, also ein im Sportbereich einfach allgegenwärtiger Pionier der Zeit um die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit, der natürlich bei allen erdenklichen Vereinen als Mentor beteiligt war, Leute zusammenbrachte und über die Dinge selber schrieb, und in seinem früheren Blatt erschien unter anderem eben auch der Aufruf an Interessenten an der Gründung eines Fußballvereins mit Treffpunkt einer der damals maßgeblichen der modernen Körperertüchtigung dienenden Turnhallen), finde ich ziemlich irrelevant. Natürlich gründet nicht EINE Person einen Verein, dessen Bedeutung über den Stadtteil hinausgeht, sondern eine Gruppe Leute mit unterschiedlichem Hintergrund. Dass allerdings Gamper rechtlich nicht als Vereinsgründer auftrat, sondern in den Anfangsjahren offiziell nur Mannschaftskapitän war, etwa beim ersten Clásico, ist jetzt alles andere als seltsam, wenn er nach damaligen Vorgaben Ende des 19. Jh. noch gar nicht volljährig war.

Traurig ist aber das Ende dieser hoffnungsvoll beginnenden Geschichte. Die Unbeliebtheit der katalanischen Vereine liest man eh schon aus der Medienbeschreibung der ersten Copa-Teilnahme in Madrid heraus, das war kurz nach der Gründung von Real Madrid, noch ohne "Real" natürlich. Das Publikum soll den Schweizer Gamper und seine Kumpel für rabiate Katalanen gehalten und im Finale, das sie trotz siegreichem Clásico gegen eine baskische Auswahl mit seltsamer Vorgeschichte und dem Namen Vizcaya - weiß ich jetzt nicht ohne Lektüre, warum sich Bilbao zierte, normal teilzunehmen - verloren, lautstark und hämisch zum Gegner gehalten haben, was die Spieler nicht verstehen konnten. Es war dann in der ersten Diktatur 1925 genug Ressentiment beim Publikum in Barcelona da, die spanischen Hymne vor einem eh nicht einmal Pflichtspiel auszupfeifen, und der Staat reagierte mit mehrmonatigem Spielausschluss für den Verein, ohne den aber angeblich auch die anderen Klubs in der Region keinen Spielbetrieb abhalten wollten, Absperren des Stadions und Verbannung des Präsidenten, der damals gerade Gamper war. Angeblich soll er bald wieder zurückkehren haben können an den Ort seiner Familie und Handelstätigkeit, aber unter der strikten Auflage, mit dem Verein nichts mehr zu tun zu haben.

Über die Gründe für so etwas kann man natürlich nur spekulieren, aber er soll immer mehr in Depression verfallen sein und in einem Leben ohne den geliebten Sport und ohne den Verein, für dessen Stadion er immerhin eine Million Peseten gespendet hatte, immer weniger Sinn gesehen haben. 1930 nahm er sich das Leben, als er wohl im Zuge der Weltwirtschaftskrise auch beruflich am Ende war. Der Suizid war ein großes Tabu damals und eine Stadionbenennung zur Zeit, als das Camp Nou erbaut wurde, immer noch undenkbar. Ein paar Jahre später stimmten die Mitglieder mehrheitlich für ein Stadion ohne eigenen Namen und Gamper ehrte man mit einem jährlichen Freundschaftsturnier. Der umgangssprachliche Name Camp Nou wurde aber überhaupt erst im 21. Jh. offiziell festgelegt. Man benannte dann außerdem das Trainingsgelände nach Gamper und das kleine Stadion nach Cruyff. Ich denke, da es nicht lang ist bis zum 100. Jahrestag des Suizids, wird dieses Thema sowieso in jedem Fall auch Thema für besagte Historiker werden müssen, umso mehr, als wohl Gampers 150. Geburtstag auch noch dazwischen liegt zwischen dem 125. Jahrestag der Gründung und besagtem traurigem Gedenktag. Naja, ein typischer Anlass für Reden, Kränze und eine neue Statue. Aber das Stadion war schon so lange de facto namenlos, dass auch "Spotify" nicht viel daran ändert. Wenn jemand viele Millionen für ein Schild am Gebäude und den Namen in der offiziellen Berichterstattung springen lässt, wüsste ich nicht, warum ich ausgerechnet darüber Schmerz empfinden sollte...

-

Weil es Ausdruck der absoluten Kommerzialisierung ist. Das ist das gleiche wie mit der Werbung auf den Trikotärmeln und den Hosen. Ich für meinen Teil ziehe da halt beim Stadionnamen meine Grenze. Ich hätte am liebsten auch eine blanke Trikotbrust ohne Sponsor.

Wer es sich finanziell leisten kann, verkauft aus meiner Sicht keine traditionsstiftenden Werte, Anteile oder Rechte an einem Verein.

Nur mal ein kleines Beispiel, um die ganze Situation auf die Spitze zu treiben. Würdest du dich bei einer Umbenennung zum FC McDonalds Barcelona auch so kalt zeigen?

Im Ergebnis ist das nichts anders.

Gut, aufgrund deiner „Namens-Exegese“ kann es tatsächlich sein, dass den Anhängern von Barca der Stadionname vollkommen egal ist. Bei uns hingegen wäre es ja noch ein bisschen was anderes, da unser Stadion zu Ehren eines ehemaligen Vereinspräsidenten benannt und der Name - zumindest für mich - unantastbar ist.
 
Weil es Ausdruck der absoluten Kommerzialisierung ist. Das ist das gleiche wie mit der Werbung auf den Trikotärmeln und den Hosen. Ich für meinen Teil ziehe da halt beim Stadionnamen meine Grenze. Ich hätte am liebsten auch eine blanke Trikotbrust ohne Sponsor.

Wer es sich finanziell leisten kann, verkauft aus meiner Sicht keine traditionsstiftenden Werte, Anteile oder Rechte an einem Verein.

Nur mal ein kleines Beispiel, um die ganze Situation auf die Spitze zu treiben. Würdest du dich bei einer Umbenennung zum FC McDonalds Barcelona auch so kalt zeigen?

Im Ergebnis ist das nichts anders.

Gut, aufgrund deiner „Namens-Exegese“ kann es tatsächlich sein, dass den Anhängern von Barca der Stadionname vollkommen egal ist. Bei uns hingegen wäre es ja noch ein bisschen was anderes, da unser Stadion zu Ehren eines ehemaligen Vereinspräsidenten benannt und der Name - zumindest für mich - unantastbar ist.
Natürlich. Aber es geht nun eben bei uns nicht um etwas wie das Cruyff-Stadion, sondern um das "neue Spielfeld" und "Stadion des FC Barcelona". Und das heißt es sowieso in jedem Fall, auch wenn aus dem tollen Neubau längst bröckelnder Beton geworden ist :cry: Mehr an Namensinhalt haben wir leider in über 100 Jahren nicht geschafft für die Hauptspielstätte. Aber das ist doch bei anderen Klubs in der Nähe nicht anders? RCDE spielt im RCDE-Stadion, Levante Las Planas auf dem Gemeindeplatz von Levante Les Planes, den man eher nicht Stadion nennen kann. Spielen auch nur deren Frauen in der höchsten Liga, die auf dem Papier für Profis gedacht ist - erstmals und ohne formell geeignetes Spielfeld.

Die Grenze ziehe ich für mich sehr wohl, indem ich keine Trikots mit einem Großsponsor anschaffen möchte und noch nie habe. Sollte das möglich sein, was wenn, nur vor Ort geht, werde ich mich um ein Amateurtrikot bemühen oder, sofern verfügbar, vielleicht gar eines aus dem Behindertensport, denn da wird nicht Business gemacht, sondern soziale Arbeit. Aber ja, sogar das hat einen Sponsor. Damit überhaupt jemand die Trikots bezahlt und nicht alles nur von Freiwilligen gemacht wird, nehme ich an... Und nein, es ist den Barcelona-Fans nicht komplett egal, wofür ein Sponsor steht. Quatar Airways konnten die Mitglieder wieder rauswerfen. Hatte selber bei keiner Sponsorenentscheidung ein Stimmrecht, das betrifft nur einen winzigen Prozentsatz der Mitglieder in solchen Belangen. Es wird wohl der Versuch für mehr Mitspracherecht in neuen Statuten unternommen, die sind aber nicht fertig und die Sache mit der aktiven Teilnahme an Hauptversammlungen ist ja gesetzlich geregelt, wird also wahrscheinlich auch in einer Zeit, wo diese sowieso weltweit öffentlich gestreamt werden, nicht für alle Mitglieder mit Stimmrecht geöffnet werden können?

Ein Streamingdienstleister ist für mich per se nicht böse, auch wenn ich selber keinen abonnieren möchte. Inhalte gibt es jeder Art, eben auch Kunst und Kultur. Die japanische Plattform hat mich auch nicht aufgeregt vergleichsweise. Was für mich moralisch an Sponsoren ablehnenswert ist, sind arabisches Öl und russisches Gas, Glücksspiel und Fluggesellschaften (in einer Zeit, in der ich mich selbst bereits gegens Fliegen entschieden habe, obwohl das in meiner geographischen Lage keinesfalls bequem ist). Und dubiose Kryptodinge, da besteht wohl auch die Versuchung in meinem Verein, leider. Zu Turkish Airways haben wir eine Beziehung, nur in dem Fall ist das wohl unvermeidlich, denn das ist ja der Ausrichter der Euroleague Basketball, in der Real Madrid und wir schon lange Superleague-mäßig in Europa spielen, ohne dass sich irgendwer daran stört :P

Ja, du hast recht, Gesundheitsschädliches stört natürlich genauso. Nun, hier im Land haben wir tatsächlich einen Klub, der, aus Zufall und ohne Katalonienbezug, sozusagen mit Senyera spielt und dazu MacDonald.'s auf der Brust. Im halbprofessionellen Bereich kann man aber eher nicht wählerisch sein... Störender als der MacDonald's sind da ja eigentlich schon die Biersponsoren, die man sowohl in Barcelona als in Madrid zelebriert. Alkohol und Sport passt sowas von nicht zusammen, und niemanden scheint es zu stören. Auch wenn die Spieler, die die biergesponserten Preise (Estrella Damm, Mahou) gewinnen, ja nie davon trinken dürfen (gilt natürlich auch für Cola, Chips und all das, was die Spieler dieser Art als persönliche Sponsoren an Land ziehen, bei Messi musste ja angeblich Guardiola hart durchgreifen und Junkzeug vom Vereinsgelände verbannen, als er jung war).
 
Was das betrifft, finde ich die Wortwahl doch etwas, nun ja, empathielos. Namensrechte an einem namenlosen Stadion kann man nicht einmal schädigen oder verlieren! Der FC Barcelona hatte in seiner Geschichte zahlreiche Spielstätten, wie eine Radrennbahn voller Löcher und die Grünfläche einer Art Stundenhotel mit dem vielsagenden Namen Casanova. Vor ca. 100 Jahren dann endlich das erste eigene Stadion, von dem heute nur mehr der Baum samt Gedenktafel übrig ist,
https://www.google.com/maps/place/T...3819981c72!8m2!3d41.3858931!4d2.1342554?hl=en
vor dem sich einst Tausende Fans zum Spiel verabredeten, so sah das Ambiente etwas später aus
https://www.fcbarcelona.cat/ca/club...del-barca-a-barcelona-ja-disponible-a-spotify
Als dann in den 1950er Jahren der Grundstein für den modernen Stadionbau gelegt wurde, hatte dieser auch einen Namen, nämlich Gamper-Stadion. Dieser Name wurde dem Verein aber rechtzeitig vor der Fertigstellung vom Staat verboten, da mit einer persona non grata verknüpft. Über die Geschichten und Legenden, die sich um die Vereinsgründung ranken, erwarte ich mir eine seriöse Forschung anlässlich des baldigen halbwegs runden Jubiläums, immerhin hat der Verein ja eine Gruppe Historiker beauftragt, die Vereinsgeschichte zu beackern, vielleicht mit einer Festschrift oder so.

Ob nun jetzt Madrilenen wesentlich an der Gründung des FCB beteiligt waren (DAS bewegte Triple-gefrustete Marca-Leser bei einem etwas verkürzten Artikel zu dem historischen Thema, als willkommener Anlass zu vorauseilender Häme!) oder nicht (der "Madrilene" war der Gründer u.a. ausgerechnet der Mundo Deportivo, mit ziemlich katalanischem Namen und weitreichender Tätigkeit mit der Gründung und Führung katalanischer Sportgremien jeglicher Art, also ein im Sportbereich einfach allgegenwärtiger Pionier der Zeit um die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit, der natürlich bei allen erdenklichen Vereinen als Mentor beteiligt war, Leute zusammenbrachte und über die Dinge selber schrieb, und in seinem früheren Blatt erschien unter anderem eben auch der Aufruf an Interessenten an der Gründung eines Fußballvereins mit Treffpunkt einer der damals maßgeblichen der modernen Körperertüchtigung dienenden Turnhallen), finde ich ziemlich irrelevant. Natürlich gründet nicht EINE Person einen Verein, dessen Bedeutung über den Stadtteil hinausgeht, sondern eine Gruppe Leute mit unterschiedlichem Hintergrund. Dass allerdings Gamper rechtlich nicht als Vereinsgründer auftrat, sondern in den Anfangsjahren offiziell nur Mannschaftskapitän war, etwa beim ersten Clásico, ist jetzt alles andere als seltsam, wenn er nach damaligen Vorgaben Ende des 19. Jh. noch gar nicht volljährig war.

Traurig ist aber das Ende dieser hoffnungsvoll beginnenden Geschichte. Die Unbeliebtheit der katalanischen Vereine liest man eh schon aus der Medienbeschreibung der ersten Copa-Teilnahme in Madrid heraus, das war kurz nach der Gründung von Real Madrid, noch ohne "Real" natürlich. Das Publikum soll den Schweizer Gamper und seine Kumpel für rabiate Katalanen gehalten und im Finale, das sie trotz siegreichem Clásico gegen eine baskische Auswahl mit seltsamer Vorgeschichte und dem Namen Vizcaya - weiß ich jetzt nicht ohne Lektüre, warum sich Bilbao zierte, normal teilzunehmen - verloren, lautstark und hämisch zum Gegner gehalten haben, was die Spieler nicht verstehen konnten. Es war dann in der ersten Diktatur 1925 genug Ressentiment beim Publikum in Barcelona da, die spanischen Hymne vor einem eh nicht einmal Pflichtspiel auszupfeifen, und der Staat reagierte mit mehrmonatigem Spielausschluss für den Verein, ohne den aber angeblich auch die anderen Klubs in der Region keinen Spielbetrieb abhalten wollten, Absperren des Stadions und Verbannung des Präsidenten, der damals gerade Gamper war. Angeblich soll er bald wieder zurückkehren haben können an den Ort seiner Familie und Handelstätigkeit, aber unter der strikten Auflage, mit dem Verein nichts mehr zu tun zu haben.

Über die Gründe für so etwas kann man natürlich nur spekulieren, aber er soll immer mehr in Depression verfallen sein und in einem Leben ohne den geliebten Sport und ohne den Verein, für dessen Stadion er immerhin eine Million Peseten gespendet hatte, immer weniger Sinn gesehen haben. 1930 nahm er sich das Leben, als er wohl im Zuge der Weltwirtschaftskrise auch beruflich am Ende war. Der Suizid war ein großes Tabu damals und eine Stadionbenennung zur Zeit, als das Camp Nou erbaut wurde, immer noch undenkbar. Ein paar Jahre später stimmten die Mitglieder mehrheitlich für ein Stadion ohne eigenen Namen und Gamper ehrte man mit einem jährlichen Freundschaftsturnier. Der umgangssprachliche Name Camp Nou wurde aber überhaupt erst im 21. Jh. offiziell festgelegt. Man benannte dann außerdem das Trainingsgelände nach Gamper und das kleine Stadion nach Cruyff. Ich denke, da es nicht lang ist bis zum 100. Jahrestag des Suizids, wird dieses Thema sowieso in jedem Fall auch Thema für besagte Historiker werden müssen, umso mehr, als wohl Gampers 150. Geburtstag auch noch dazwischen liegt zwischen dem 125. Jahrestag der Gründung und besagtem traurigem Gedenktag. Naja, ein typischer Anlass für Reden, Kränze und eine neue Statue. Aber das Stadion war schon so lange de facto namenlos, dass auch "Spotify" nicht viel daran ändert. Wenn jemand viele Millionen für ein Schild am Gebäude und den Namen in der offiziellen Berichterstattung springen lässt, wüsste ich nicht, warum ich ausgerechnet darüber Schmerz empfinden sollte...

-

Text ist mit zu lang sorry

:(
 

Heutige Geburtstage

Zurück