Nochmal; ich persönlich fände das gar nicht schlimm. Hier drin wird nur der Eindruck erweckt, dass manche denken, wir rasieren jetzt die nächsten Jahre alles mit dem geilsten Kader und dass ein bisschen Rotation reicht, um Spieler wie Rodrygo oder Camavinga zufriedenzustellen. Das ist illusorisch. Es wird zu Abgängen kommen und die werden nicht alle „gerecht“ sein.
Wie gesagt: für mich kein Problem - aber ich wette jetzt schon, dass sich einige, die jetzt kein Problem darin sehen, am Ende am meisten klagen , wenn zB ein Rodrygo verkauft wird, weil er hinter Vini und Mbappé nur Nummet drei ist. Am Ende läuft es immer auf eine gewisse Hierarchie raus, selbst bei best-gemanagter Rotation.
Aber ich lass euch jetzt damit in Ruhe, reite nur so drauf herum, weil ich den Eindruck habe, man versteht meinen Punkt nicht.
Ich denke was mich und andere hier irritiert ist diese Beharrlichkeit darauf, jetzt schon grosse Problematiken herbeizuschwören, bevor gewisse Spieler überhaupt hier sind und sich abzeichnet, wie die neuen Strukturen aussehen könnten und wer mittelfristig zu den Verlierern gehören und vielleicht ein Wechselkandidat sein könnte. Aber, auch mit Blick auf
@quinto, für mich wird viel zu viel Wert auf die stare alte Stammelfstruktur gelegt, und gleichzeitig der Zusammenhalt dieses Teams und die Anziehungskraft von Real unterschätzt.
Jeder Trainer hat seine Schlüsselspieler und eine Elf, die sie eher aufstellen wird, aber ich habe schon den Eindruck, dass die jüngere Trainergeneration a la Pep oder Xabi davon weggekommen ist, immer star dieselbe Elf aufzustellen, wenn es irgendwie geht. Selbst Carlo, ein Trainer alter Schule, der viele dieser alten Philosophien noch verkörpert und dafür oft zurecht kritisiert wird, schafft es in den entscheidenden Momenten, über seinen eigenen Schatten zu springen und die notwendigen Schritte zu gehen. Er muss manchmal etwas dazu gezwungen werden durch Verletzungen, aber er macht es dann doch. Und gegenüber vor 10 Jahren, wo er mit seinen alten Taktiken gegen die Wand gefahren ist, ist er wirklich deutlich besser geworden. Und er wird nicht ewigs Trainer sein, unter (hoffentlich) Alonso werden die Karten wieder neu gemischt.
Dieses Team hat einen Zusammenhalt und Freundschaft wie lange nicht mehr, jeder freut sich für jeden, jeder kämpft für jeden, jeder ist Teil des Teams, egal ob Franchisespieler a la Vini oder junger Ergänzungsspieler a la Arda, beide werden wie ein CL Sieg bewubelt, wenn sie ein Tor machen. Rodry und Cama sind absolut Teil dieser Einheit und tragen ihren Beitrag bei, ohne irgendwie gross zu Murren. Beide wissen um die Qualität eines Mbappes und was er uns bringen kann und freuen sich auf ihn, und beide wissen um den stetigen Konkurrenzkampf bei Real und dass man eben nicht jedes Spiel 90 min macht. Bisher wirken sie auf mich nicht wie Spieler, die mit 1 Bein zur Türe raus sind.
Man liesst hier auch ab und zu, sie könnten etwas besseres suchen. Was gibt es besseres nach Real Madrid? Nach dem höchsten Gipfel bleibt eigentlich nur der Abstieg. Vielleicht gibt es woanders mehr Spielzeit, dafür weniger Titelchancen, weniger Prestige, weniger dieser tollen Teamchemie. Es gibt sehr wenige Spieler, die Real rein auf der Suche nach mehr Spielzeit verlassen, noch weniger davon sind (ehemalige) Schlüsselspieler. Wie viele gabs davon in den letzten ca 10 Jahren? Higuain, James, der 2017 Morata in grosser Klammer, vielleicht Kovacic? Fälle wie Llorente oder Danilo waren zu keinem Zeitpunkt klare Schlüsselspieler, Özil und di Maria gingen nicht ganz freiwillig, Ramos, Pepe, Varane, Case, CR, Benzy, Asensio usw. gingen nach Jahren des Erfolgs altershalber und/oder brauchten eine neue Herausforderung, und die Iscos, Bales, Hazards, Marianos usw. haben ihre Verträge lieber auf der Tribüne abgessesen. Gemäss euer Logik müsste jeden Sommer 2/3 des Kaders den Verein verlassen, was aber nicht passiert. Die Entscheidung, Real zu verlassen, fällt den wenigsten leicht, und oft stecken mehrere Gründe dahinter. Mangelnde Spielzeit kann einer sein, aber auch der geschieht nicht von Heute auf Morgen.
Wie gesagt, ich habe nicht die Vorstellung, dass Rodry sich 10 Jahre für 10 min Einsätze auf die Bank setzen. Aber er und Cama werden den Verein auch nicht am 1ten Juli panisch verlassen, weil sie vielleicht Spieler Nr.12-14 sein könnten. In 2-3 Jahren werden wir sehen, wer sich durchsetzen konnte, und vielleicht gehen dann 1-2 der Verlierer, man bekommt einen guten Batzen, holt neue Spieler mit Potenzial und wird weiter Erfolg haben, so wie man es immer hatte. Ich glaube niemand hier hat die Vorstellung, dass wir den Kader in der Form 10 Jahre haben werden, aber warum geniessen wir ihn nicht, solange wir ihn haben?