wenn wir nicht endlich das Denken ad acta legen, wir verpflichten im Winter niemanden, oder mit Jovic/Hazard wurde Geld versenkt, deshalb wird keinerlei Risiko mehr gewagt. Der Spieler muss zu 100% zu uns wollen, den wir lassen uns auf Bieterkriege mit Verein XY nicht ein, oder die Kosten für einen Abwehrspieler dürfen Transfersumme X nicht überschreiten, backen wir wieder kleinere Brötchen.
Man könnte wohl ein ganzes Beraterteam damit beschäftigen, wie Pérez und Co. wirklich ticken - bis dahin müssen wir hier ausreichen

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Ich versuche(!), mal meine Vorstellung davon, warum man seit einiger Zeit eben so agiert, darzustellen: Möglicherweise(!) fließen hier mehrere Faktoren zusammen: Die Vereinsführung ist seit der Pandemie, aber auch durch die von dir genannten Fehlkäufe vorsichtiger geworden, weil sie gemerkt hat, wie schnell eine ganze Liga auf wackligen Beinen stehen und man von oben irgendwie reguliert werden kann. Weiterhin können die vielen Titel (vor allem international) ein bisschen verwöhnt haben, ganz nach dem Motto: "never touch a running system". Spieler werden halt erst ersetzt, wenn jemand altersbedingt ausscheidet oder verletzungsbedingt gar nicht mehr kann. Warum immer noch hier und da was optimieren, ständig mit halb Europa mitbieten und ein bestehendes, an sich harmonisches Gefüge zerrupfen, wenn man auch so so viele Titel eingesackt hat? Das ist auf lange Sicht halt eine gewisse Betriebsblindheit, aber Pérez ist halt auch primär nicht an der Seitenlinie, sondern irgendwo weiter oben in einem Büro mit wahrscheinlich drei Vorzimmerdamen. Hier kann man noch erwähnen, dass Pérez seit Jahren durchaus eine gewisse Alleinherrschaft durchzieht. Eine (relevante) Opposition scheint es ja nicht zu geben, bei den Hürden für eine Wahl scheitern auch immer wieder an sich ordentliche Leute.
@Iago Blanco hat das vor einiger Zeit mal wunderbar ausgeführt, warum ausgerechnet der erfolgreiche Pérez aktuell eher nicht den Eindruck erweckt, Real Madrid sei ein Fußball
verein. Zu guter Letzt kann ich mir aber vorstellen, dass Pérez mit seinen bald 78 Lenzen schon langsam ans Aufhören bzw. Kürzertreten denkt und - in bester Manier eines verantwortungsbewussten Geschäftsmanns - dem Nachfolger ein gesundes Konstrukt hinterlassen will. Jetzt kann man sparsam sein und Geld anhäufen, ohne den Anschluss zu verlieren, aber niemand weiß, ob das in 2, 3 oder 5 Jahren immer noch so möglich ist. Man darf hier vielleicht nicht vergessen, dass in Zeiten von US-Konsortien, Ölscheichs und, na gut, osteuropäischen Oligarchen aktuell eher weniger, Real Madrid immer noch ein Verein ist, der formell keine (private) Gewinnerzielungsabsicht, sondern eine Gemeinnützigkeit hat.
Wie sehr man sich verrenken muss um Gelder zu beschaffen, kann man ja beim Rivalen im Osten beobachten. Ah, den Stadionumbau, der sich nun doch als wesentlich teurer und doch nicht als sofortige Gelddruckmaschine herausstellt, darf man auch nicht vergessen. Ich glaube, Real steht gut da, aber auch nicht so gut, dass man allenthalben das Geld zum Fenster rausschmeißen will. Auch wenn man es vermutlich könnte. Dann wird es eben kein Yoro für die Innenverteidigung, sondern ein Wechselmodell aus einem Nachwuchsspieler und einem defensiven Mittelfeldmann. Gepfiffen auf die fehlende Konstanz und Stabilität, Real ist in Sachen Titel wirklich nicht unter Zugzwang und wer weiß, wann und wo die eingesparte Ablöse + Gehalt + Boni noch zehnmal wichtiger sein kann. Das 3-4x wiederholt und es entsteht ein hübsches Sümmchen. Vielleicht(!) spielt es sich zum Teil so ab.