Ich bin mir nur nicht sicher, ob uns das Busparken liegt. Außerdem fürchte ich, dass die Stimmung eine andere sein wird, als im Bernabeu, wo es erstmal um Nichts Finales ging.
Ich habe meine Bedenken, wie sich das auf den Schiedsrichter auswirken wird (Stichwort: Elfmeter, gelbe/rote Karten, etc.)
Denn gestern hatte der Schiri nicht die Cojones Rodrygo den Elfmeter gleich am Anfang zu zu gestehen...aber im Hinspiel kann man so etwas eher liegen lassen, da ist die Empörung noch nicht so groß, da es ja noch "ein Rückspiel gibt".
Aber wenn Atletico dann drücken sollte und die Fans Krach machen, steigt mit der Anzahl der Strafraumszenen die Wahrscheinlichkeit auf einen Elfer.
Deshalb ärgert mich der nicht gegebene Elfmeter von gestern immens! Jetzt wird er noch als Randnotiz bei Seite gewischt...aber bei einem Elfmeter im Rückspiel könnte er sich rasch als Riesenungerechtigkeit erweisen. Und das nur, weil die Konsequenzen eines 'Nicht-Gebens' im Hinspiel gefühlt kleiner sind.
Naja. Das gestern war kein glasklarer Elfer. Man könnte ihn wohl geben, aber er wäre wirklich sehr billig. Denn beide hatten sich eingehakt. Man kann jetzt streiten, wer sich geschickter verhalten hat: Rodrygo, der tendenziell das Elferfoul suchte, oder Galán, der einen Torabschluss verhinderte. In jedem Fall war es objektiv kein glasklarer Elfmeter. Habe keinen Schiri-Experten gehört, der das anders gesehen hätte. Fußball ist weiterhin ein Kontaktsport, auch im Strafraum.
Die Stimmung wird am Mittwoch mit großer Wahrscheinlichkeit gehässig. Da gilt es dann, kühlen Kopf zu bewahren (insb. Vini, Bellingham und Asencio müssen sich garantiert auf Provokationen gefasst machen). Der Schiri wird wichtig, das Klima entsprechend zu regulieren. Aber mit einem Mann wie Turpin gestern halte ich das für kein Problem. Frage aber nicht, was ein De Burgos oder ein Munuera Montero daraus machen würden: das Metropolitano wäre wohl ein Tollhaus und unsere Spieler Freiwild.
In Summe bin ich etwas überrascht, wie gut wir medial nach der Partie gestern wegkommen. Da schreiben einige (Sportjournalisten), wir wären unserer Favoritenrolle gerecht geworden...
Ergebnistechnisch wars zweifellos ok, mit dem 3:1 wärs sogar hervorragend gewesen. Aber das Zustandekommen wirft halt schon Zweifel auf. Wir waren um 1-2 Klassen schlechter als gegen City. Atlético war die überwiegende Spielzeit dominant in unserem Heimstadion, war kompakter und besser organisiert, hatte allerdings gottseidank keinen Sahnetag und konnte offensiv nichts aus der Dominanz machen. Das lag m.E. zum Großteil daran, dass Atléticos Kader individuell um 1-2 Klassen schlechter ist als unserer. Das führt in Summe zum widersprüchlichen Ergebnis, dass wir zwar den schlechteren Fußball spielten, aber trotzdem als Sieger vom Platz gingen.
Final gilt für den Mittwoch wie für den Rest der CL-Kampagne: Wir haben individuell die Qualität, um jeden zu schlagen und den Titel zu holen - egal wie schlecht wir offensiv spielen, solange defensiv einigermaßen die Ordnung gehalten wird. Zumindest letzteres hat Ancelotti jetzt eindeutig kapiert, indem er
1.) gegen den Ball keine Experimente mehr zulässt und ein stures 4-4-2 anordnete;
2.) Valverde fix als RV und Asencio fix als IV einsetzt.
-->Das ist ein stabiles Grundgerüst und sowas wie der Minimalplan eines taktisch strukturierten Spiels der Marke Ancelotti. Besser wirds unter ihm nicht mehr. Aber ich bin schon froh, dass er zumindest diesen Anker endlich gefunden hat. Denn so können wir hoffen, dass wir mit Silberware am Ende dastehen, obwohl wir keinen guten Fußball bieten. Es hängt dann quasi entscheidend nur noch von der Offensive ab, d.h. von der Einzelleistung oder einer der seltenen gelingenden Kombinationen.