Ich finde es absolut nachvollziehbar, dass Arda Güler Spielzeit einfordert – und das keineswegs im Ton einer Drohung, sondern mit dem berechtigten Selbstverständnis eines Spielers, der sich in den letzten Monaten kontinuierlich gesteigert hat. Schon unter Ancelotti hat er, wenn er von Anfang an spielte, stets überzeugt und war oft ein belebendes Element im Spiel. Auch beim ersten Einsatz bei der Klub-WM hat man direkt gesehen, wie er nach seiner Einwechslung das Spiel mitgestaltet und das Tempo angezogen hat.
Er bringt Kreativität, Technik und Spielintelligenz mit, die in der heutigen Zeit selten sind – und das mit gerade einmal 20 Jahren. Ein Jahr Leverkusen?
Warum? Damit Real einen der talentiertesten Spieler Europas abgibt, während andere bei deutlich weniger Leistung auf ihre Minuten kommen? Güler hat bei jedem Einsatz gezeigt, dass er mit Druck umgehen kann und das Spiel versteht wie kaum ein anderer in seinem Alter. Er braucht keine Leihe, er braucht Vertrauen.
Ein Wechsel nach Leverkusen wäre kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt – sportlich wie symbolisch. Real Madrid sollte nicht Talente entwickeln, um sie dann auszuleihen – sondern ihnen eine echte Perspektive im eigenen Kader geben. Gerade unter einem taktisch geprägten Trainer wie Xabi Alonso kann Güler wachsen, wenn er eingebunden wird. Wenn man ihm zutraut, Verantwortung zu übernehmen, wird er sie tragen – wie er es bereits mehrfach getan hat.
Ein Spieler, der so viel Potenzial in sich trägt, muss gefördert und nicht ausgelagert werden.