Wie hat den eigentlich Sevilla geschafft uns in punkto Kreativität oder Spielerischer Klasse zu unterbieten. Lopetegui ist der Zidane für mittelmässige Mannschaften.
Ich fand Sevilla heute ebenfalls ziemlich schwach. Da habe ich von einigen "kleineren" La Liga Teams taktisch schon deutlich mehr gesehen. Es hat sich deutlich gezeigt, dass Lopetegui ein solider Trainer ist, aber eben kein Spitzentrainer oder Revolutionär . Irgendwo ist auch er stur und klebt an gewissen Mustern. Von einem Nagelsmann ist er doch ein gutes Stück weit entfernt.
Der Sieg war im Grunde genommen weder verdient noch unverdient. Sevilla war die leicht bessere Mannschaft. Hätte man das 1:0 nicht hineingeduselt, wäre es ein klassisches 0:0 geworden. Vini ist, wenn er 3-4 Spiele am Stück bekommt und etwas Rhythmus aufbauen kann, der einzige Winger (neben Hazard in Normalform), der mit seiner Unberechenbarkeit und Dynamik gegnerische Abwehrreihen ansatzweise fordert und vor Aufgaben stellt. Der Rest ist viel zu bieder und spielt es nach Schema F. Mag sein, dass er stellenweise schlechte Pässe spielt oder unglückliche Entscheidungen trifft (wer will es ihm verdenken, wenn man sieht, wo sich Benzema teilweise aufhält), aber er gibt unserem Spiel offensiv etwas, das fehlt, wenn da Rodrygo (der zumindest effektiv ist), Asensio oder Vazquez spielen. Unter einem anderen Trainer, sagen wir Guardiola, Klopp, Tuchel oder Nagelsmann, hätte er vermutlich eine weitaus tragendere Rolle und eine bessere Entwicklung genommen. Im Grunde genommen hätte er das Potenzial, um auf ein ähnliches Level wie Coman oder Gnabry zu kommen.
Abgesehen davon muss man wirklich froh sein, dass Zidane den Fußball nicht erfunden hat. Denn, hätte es das getan, so hätte er die Wechselmöglichkeit nie implementiert. Warum sollte man das Spiel durch zusätzliche Wechsel oder Umstellungen auch unnötig kompliziert machen? Die sollen einfach so lange rennen, so wie sie die Beine tragen, und gut ist.
