Das sind halt unterschiedliche Ansätze.
Ich bin auch kein Freund von interner Konkurrenz da es sie für mich egal wo eigentlich eh nie gibt oder anders gesagt in jedem gesunden Team nicht gibt. Alle Teams mit bombastischen Bänken so man ohne Qualitätsverlust wechseln kann bekommen mit der Zeit immer das gleiche Problem und zwar ist einer immer unzufrieden weil er mehr Minuten will. Ist der Stamm aber wie im Fall Ramos/Varane und Nacho z.b. klar besser ist dem Ersatzspieler seine Rolle bewusst und er macht sich einfach auch keine falschen Hoffnungen. Für mich war der Qualitätsunterschied zwar größer als in der Verteidigung aber schau was mit Kovacic passiert ist oder James oder Morata und das sind nur die bei uns Bei anderen Vereinen ist die Liste größer.
Dann halte ich es für enorm wichtig, auch wenn es mich selbst manchmal nervt, das Varane oder Ramos oder Benzema oder egal wer auch eine schwache Phase haben dürfen und trotzdem das Vertrauen vom Trainer kriegen. Hier wäre eine bessere Balance sicher gut aber grundsätzlich sollte keiner Angst haben bei einem Fehler seinen Platz zu verlieren, das mag bei dem ein oder anderen gut sein bei genügend anderen ist es aber hemmend und bei anderen der tot da sie zu sensibel sind Benzema würde ich zum dritten ganz klar zählen.
Ich will nicht sagen du hast unrecht aber es gibt hier unterschiedliche Ansätze und ich bin da eher bei Zidane.
Und absolut so IV zu haben ist ein wahnsinns Luxus wobei Naco auch schon oft genug als zu schlecht angesehen wurde genauso wie Lucas aber man sieht mal wieder wie wichtig sie sind, qualitativ und von der Einstellung
Absolut, es ist zwei unterschiedliche Philosophien.
Ich bin kein Freund davon, jemanden nach einem Fehler sofort auf die Bank zu setzen, das kann nicht gut sein. Aber ich denke schon, dass diese Wohlfühloase, wie sie Ancelotti oder Zidane schaffen auch nicht gut ist.
Bin ganz deiner Meinung, dass man nicht 22 Stammspieler haben kann. Aber jeder muss eine faire Chance bekommen. Ich finde, wenn der potentiell bessere längere Zeit schwächelt, muss jemand anderer – sofern er es sich im Training verdient – spielen können/dürfen. Auch wenn der vermeintliche Ersatz mehrere Spiele hintereinander glänzt, muss er in der Hierarchie (zumindest für den Moment) vorne stehen. Alles andere ist unfair und hochgratig demotivierend für die sogenannten B-Spieler.
Du sprichst es ja an: bleiben wir beim Beispiel Mateo Kovacic. Der war immer geduldig und hat seine Chance als Casemiro-Ersatz, als sie denn kam, hervorragend genutzt. Obwohl die Position für ihn ungewohnt war, hat er dem Team auf der 6 etwas völlig Neues gegeben und weltklasse performed. Danach wurde er sofort wieder auf die Bank verbannt. Wie es ausing, wissen wir.
Gerade bei jungen Spielern mit Potential (Kovacic, Militao, Hakimi, Reguilon usw usf) geht diese Strategie in meinen Augen schlichtweg nicht auf. Mit den Nachos und Lucas`schon eher, denn - wie du sagst - kennen sie ihre Rolle und ihr "Nachteil" ist, dass sie den Verein so sehr lieben, dass sie diese annehmen, obwohl sie anderswo noch wichtiger sein könnten.
Dazu kommt, dass die A-Spieler irgendwann bequem werden, was völlig menschlich ist und ich gar nicht kritisch meine. Wenn du weißt, du bist immer gesetzt, ist die Gefahr hoch, dass sich Fehler einschleichen und das ist auch bei einigen Spielern hier immer wieder passiert.
Es ist sicher hier sehr schwierig, die Balance zu finden und mir ist auch klar, dass ein Sergio Ramos oder C. Ronaldo immer einen Sonderstatus haben. Das ist irgendwo auch "gerecht". In jedem Team gibt es eine Hierarchie/Dynamik, die man nicht einfach umwirft. Aber wenns dann nicht 1-2 Spieler sind, die unantastbar bleiben, sondern 4, 5, 6 … dann wirds mehr als kritisch.
Im Ansatz versteh ich also deinen (Zidanes) Zugang. Aber für mich ist er nicht immer der Richtige. Es ist eher selten, dass ein Militao in seiner Situation so stark aufspielt – und hier muss man abwarten, wie lange er noch geduldig ist, wenn sich an der Situation nichts ändert.