Sorry, aber das ist einfach zu simpel.
1.) Die Intensität kann ein Trainer nur bedingt steuern. Selbst Motivationsgurus wie Zidane, Klopp, Mou und Co. hatten damit irgendwann Probleme, es "von Anfang bis Ende auf den Platz bringen zu lassen".
2.) Ganz viel Leiden entsteht dadurch, dass wir kein harmonisches Ganzes haben, was genau durch die richtige Mischung an "Spielertypen" voraussetzt. Wir haben keinen 9er, der die Hereingaben per Kopf oder per Fuß von außen abnehmen kann, der dort steht, wo es wehtut, der gern mit dem Rücken zum Tor die Bälle verteilt etc.; wir haben keinen Spiellenker im Mittelfeld, der Rhythmus und Kommando vorgibt; wir haben in der IV keinen spielstarken Eröffner; wir haben aktuell auf RV einen gelernten RA.
3.) Die Trainertaktik - da sind wir uns, glaube ich, selten aber doch einig - ist schlecht bzw. befindet sich seit Saisonbeginn im Versuchsstadium. Dass da viel mehr drinnen ist, liegt auf der Hand.
Fazit: Natürlich "kann das immer wieder mal funktionieren", wie du schreibst. Das ist logisch, weil es im Kader individuell fast auf jeder Position weltklasse-Besetzungen sind. Und wenn alle kollektiv Gas geben und sich die Seele aus dem Leib rennen, dann kann man auch ohne jede Taktik große Gegner schlagen bzw. legendäre Nächte im Bernabeu erleben. Allerdings sollte es der Anspruch von Real Madrid sein, auch mit Dreiviertelgas LaLiga-Teams der Plätze 10-20 (locker) zu beherrschen. Und dass das aktuell nicht gegeben ist, weiß/sieht jeder. Und das wiederum liegt nicht allein (!) daran, dass Ancelotti "es nicht gebacken kriegt", sondern ein ganz wesentlicher Grund liegt in der bekackten Transferstrategie von Florentino Pérez!