Na ja, es gibt auch noch eine dritte Möglichkeit. Man wollte die beiden loswerden, hat es aber nicht geschafft und man hat dann auch keine Spieler gefunden, die man zusätzlich verpflichten konnte, ohne dass es zu teuer wird. Viele vergessen gerne, dass wir nicht mehr in der Topliga spielen, wenn es um Geld geht. Da haben andere Vereine einfach mehr und können mehr bieten.
Langsam wirds echt lächerlich.
"Nicht mehr Topliga" ist doch nicht dein verdammter Ernst. Nur weil 2 Scheichklubs unlimitiert mit Knete um sich schmeissen können, heisst das ja noch lange nicht, dass Real deswegen nicht mehr ganz oben mitspielt. Mbappe ist nicht gekommen, Bale, Macelo und Isco sind nach Ramos letzten Sommer gegangen. Alleine dadurch müssten kumuliert 200-300 Mio mehr irgendwo im Budget rumliegen (und ja, dass dieses Geld nicht 1 zu 1 bar auf dem Konto rumliegt weiss ich auch). Man hat ein paar Verträge verlängert, aber wohl kaum im selben Ausmass, wie es Bale und co verdient hatten. Und das Stadion wird teuer, als bisher angenommen. Das sollte gemäss Perez über Zusatzkredite finanziert werden, die das aktuelle Budget bis auf die Zinsen nicht belasten sollten. Am Geld kann es weiss Gott nicht liegen, ausser man hat wirklich irgendwo noch sehr hohe Ausgaben/Verluste, die bisher verschwiegen wurden.
Auch dass es auf dem Markt gar keine nicht überteuerten Optionen gab, sehe ich nicht so. Gouiri, jung, technisch stark, angeblich vom Verein länger beobachtet, hätte 25 Mio gekostet, wenn das zuviel ist weiss ich auch nicht. Garcia hätte man relativ billig zurückholen können, Mayoral wäre ne sehr gute Option gewesen als Back Up, und wenn man auf dem Markt wirklich vor absolut gar nichts überzeugt war, gäbe es immer noch die Catilla, Guti, Blanco, Latasa, Arribas usw. würden keinen Cent kosten. Aber die Castilla dient ja mittlerweile vor allem zur Aufbesserung der Transferbilanz. Haaland wäre sicher auch nicht unmöglich gewesen, hätte man ihn mit aller Konsequenz gewollt.
Die übliche Strategie, einzelnen Sündenböcken, in dem Falle die Spieler, die Schuld zu geben, funktioniert hier aus meiner Sicht einfach nicht. Mariano und Asensio haben gültige Verträge und sie haben sich nach Abwägung aller Optionen zum Verbleib entschieden, ist legitim, ober uns nun gefällt oder nicht. Hazard wurde bereits Ende letzte Saison als wichtig erklärt, Mariano und Asensio nie mit letztem Nachdruck um einen Abgang gebeten. Würde man mal im Juni klare Ansagen machen und neue Optionen verpflichten, hätten sie es ich vielleicht auch anders überlegt. Asensio sollte angeblich durch wenig Einsatzzeit zum Abgang bewegt werden, Ende August. Ist nicht so als hätte man 3 Monate Zeit gehabt. Und sollte die Strategie wirklich sein, Spieler durch "Auffzeigen ihres Platzes im Kader" zum Abgang zu bewegen, ist sie wie gesagt dämlich, unmenschlich und absolut wirkungslos.
Am Ende des Tages ist der Trainer und vor allem der Verein verantwortlich für die übergreifende und langfristige Kaderplanug, einzelne Spieler können darauf nur indirekt und beschränkt Einfluss nehmen. Entweder ist man zufrieden mit dem Kader und nutzt die vorhandenen Optionen oder man verändert was, punkt. Letzte Saison und bis im Juli konnte man zumindest noch damit argumentieren, dass kein Platz im Kader gewesen wäre. Aber seit Jovic' Abgang wäre immer mindestens 1 Platz vorhanden gewesen. Geld ist Mengen vorhanden, es hätte Optionen gegeben extern wie intern. Gekommen ist niemand, und es wäre auch niemand mehr gekommen, wären Mariano und/oder Asensio gegangen. Dann ist der Verein schlichtweg selber Schuld, weil man wieder mal absolut keinen Plan hatte. Bzw. hiess der Plan Mbappe, und nachdem dieser in Rauch aufging, ging auch nichts mehr.
Sollte man tatsächlich auf Bravo setzen, Endrick aus dem Hut zaubern oder im Winter bei Nkunku oder so anklopfen, können wird gerne nochmal reden. Stand jetzt wirkt das ganze Einfach sehr optimistisch und Daumen mal Pi.
PS: Man entschuldige meine aggressive Wortwahl, aber wir führen seit Bald 10 Jahren genau diese Diskussion um Kaderspieler und Planung immer und immer wieder. Die Argumente sind immer dieselben. Mal ist kein Geld da, mal kein Platz im Kader, mal keine Optionen auf dem Markt und mal sind die Gegner extremistische Minderheitsmeinungen unbedeutender deutschsprachiger Fans. Manchmal haben diese Argumente durchaus Substanz, manchmal, wie unter anderen diesen Sommer, aus meiner Sicht absolut nicht. Wenn man in 10 Jahren angeblich nicht eine bezahlbare und passende Option auf dem Markt finden kann und es im Kader nie Platz hat, würde ich dringend mal die eigene Strategie überdenken. Zahlreiche Beispiele wie Ceballos, Vini, Rodry, Varane, Fede, Cama, Tchoua, Asensio, Vallejo usw. zeigen, dass es durchaus möglich ist, Marktschancen zu ergreiffen und dass der Verein auch langfristig beobachten, planen und agieren kann. Daher ist es um so mehr schade, dass man so viele gute Chancen schlicht verpennt/gar nicht auf dem Schirm hat.