Es war der erste prestigeträchtige Sieg Real Madrids gegen einen unvollkommenen Athletic Club, welches aber wieder den Charakter dieser Tage zeigte, wo sie ihre Heimstätte verteidigen wollten, als wäre es ihre Brut. Dafür brauchte Rafa Benitez vier verschiedene Formationen, alle wichtig in ihrem Zeitpunkt, und die Vorführung eines unglaublichen Mittelfeldspielers: Luka Modric.
Der Plan von Valverde war so klar, wie voraussehbar und unaufhaltsam, denn er basierte auf das hohe Spiel auf Raul Garcia und Aduriz. Das zu neutralisieren ist unmöglich, beide machen da schon einen Unterschied aus und gemeinsam wird das nicht besser. Weder Pepe noch Varane konnten sie in der Luft stoppen, weder den einen noch den anderen, also konnte Madrid die Gefahr, die davon ausging, nur mit Ballbesitz minimieren. Das anfängliche 4-3-3 mit Ronaldo und Isco auf den Flügel ermöglichte den Blancos in den ersten 15 Minuten ganze 10 Schüsse abzufeuern, das Angreifen fiel leicht, aber mit dem Spielstand immer noch unverändert und das eben beschriebene Bedürfnis, rückte Benitez seine zwei Außen in die Mitte und ließ ein Weihnachtsbaum, 4-3-2-1 spielen.
Mit diesem 4-3-2-1 spielte man am besten. Teils, weil Isco und Ronaldo sehr stark gespielt haben. Ohne im technischen Bereich zu glänzen, ohne große Spielzüge noch einer Präzision, die ihrer Technik gerecht wird, bewegten sich sowohl der Portugiese, als auch der Spanier konstant und intelligent zwischen den Linien und waren von der gegnerischen Doppelsechs nicht zu stoppen. Der taktische Überlegenheit, die die beiden kreierten, konnten die 8er Madrids(beide Kroaten) nach vorne rücken und sich zu den großen Protagonisten der Situation erheben. Was wiederum Kroos Raum verschaffte, der zwar immer noch nicht ganz im Rhythmus seiner Kollegen ist, aber trotzdem eine große Präsenz hatte und ein wichtiger Bestandteil der Madrider Kontrolle war.
Dabei darf nicht unerwähnt bleiben, das was Rafa die Möglichkeit gab, Isco und Cristiano zu zentrieren, ohne zu sehr an Breite zu verlieren, war die Arbeit eines großen Benzemas, der auf die Flügeln auswich. Marcelo und Carvajal versuchten ihm zu helfen, aber ihre technische Präzision war nicht sehr hoch. Vor allem Marcelo, dessen Ballverluste zur Zeit die größte Waffe von Keylor Navas' - wieder spielentscheidend - Rivalen sind.
In der zweiten Halbzeit kam das Kämpferherz Bilbaos zum Vorschein und aus purem Wille konnten sie an Metern gewinnen. Susaeta konnte zeigen, dass er in einer guten Form ist, aber Kovacic war sehr stark in seinen herausrücken nach außen und in der Verteidigung des eigenen 16ers gegen die zwei Türme. Sehr beeindruckend.
Doch der Ausgleich kam und zwar nach einem Fehler, der sich bisher oft wiederholt: die schwachen Klärungsversuche von Pepe. Die drei IV zeigen oft so ein Benehmen: sie versuchen schwierige Bälle zu kontrollieren oder anstatt zu klären, versuchen sie den Ball direkt weiterzuleiten und das gelingt ihnen nicht. Vielleicht interpretieren sie, mit Benitez' Wunsch den Ball sauber rauszuspielen, das ganze noch nicht so gut bzw können das situativ nicht so gut abwägen.
Bilbao war mit den Köpfen noch in den Wolken nach seinem Anschlusstreffer und Modric bestrafte das ohne zu zögern und erschuf das 1-2. Ganz starker Moment, wie man es von einem Champion erwartet. Vor dem Treffer schon hatte Benitez sich schon für den Wechsel von Jese für Isco entschieden, wodurch man dann auf ein 4-2-3-1 umstellte, das Kroos besser beschützte und mit dem eingewechselten noch mehr Gefahr über Konter ausstrahlte. Und man hatte viele Umschaltmomente, die immer von Laporte vereitelt wurden.
Und bei dem knappen Ergebnis im San Mames war es keine Überraschung, dass in den Schlussminuten es Bälle in Navas' Strafraum regnete. Das hatte die vierte Formation Madrids zur Folge: Casemiro kam für Benzema und es wurde auf ein 4-1-4-1 umgestellt. Kroos wurde nach vorne geschoben und Modric und der Brasilianer kämpften bis zum Schlusspfiff. Casemiro ist der (Madrider) Morata der Defensive: in wenigen Minuten ist er dazu in der Lage viele starke Defensivaktionen zu sammeln. In dieser Rolle ist er eine sehr gute Waffe für Real Madrid.
Edit:
Wenn jemand das 4-3-2-1 als 4-3-1-2 bezeichnen will, wie Rafa

, ist mir das auch Recht

Und er will in seinen PKs über Fußball reden, die lohnen sich auf jeden Fall. Bei Ancelotti gab es immer auch ein bisschen die sprachliche Barriere.