Ich mochte Ancelotti auch, hab mich auch über seine Entlassung geärgert.
Aber hier wird jetzt so getan, als wäre Ancelotti nie für seine Spielweise (also die Rotation mal ausgeklammert) kritisiert worden. Und das mMn durchaus auch zurecht.
Dazu kommt, dass auch Ancelotti einen verdammt holprigen Start hatte. Knappe Siege (in denen ebenfalls fehlende Leidenschaft kritisiert wurde), Tore durch Einzelaktionen und Standards, etc.
Jetzt wird hier von vielen so getan, als ob Ancelotti durchgehend Traumfußball mit einem total überzeugenden Konzept geliefert haben. Aber auch er brauchte seine Zeit um sich reinzufinden und wurde am Anfang stark kritisiert.
Ich führe auch keine Strichliste, wer was gesagt hat. Aber auf jeden Fall sind die, die letzte Saison alles besser fanden jedes Jahr die lautesten. Das war nach Pellegrini so ("der hatte nur ein Jahr Zeit, hatte richtigen Power Offensiv-Fußball gezeigt!!"), nach Mourinho ("So geiler Konterfußball!!"), jetzt nach Ancelotti ("so geiler Konterfußball!!"). Und jedes Jahr wird so getan, als hätte der neue alles kaputt gemacht und beim alten hätte das alles so schön funktioniert.
Ach ja, der Begriff den ich gesucht hatte war "selektive Wahrnehmung"... Jahr um Jahr ist alles scheiße aber im nächsten Jahr, war das letzte Jahr dann eigentlich plötzlich doch total gut, die Spielweise war so schön und alles war so toll.
Ich glaube so positiv wie jetzt gerade wurde während seiner Amtszeit über Ancelotti selten geredet. Das kann ich jetzt natürlich nicht auf dich beziehen aber es ist schon krass auffällig.