Robondo
El jugador · männlich · 38- Registriert
- 25. Januar 2022
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Ich sage nicht, dass wir Tuchel verschlafen haben, aber ich finde, Tuchel ist weiterhin ein sehr kompetenter Trainer, aber die Umstände beim Wechsel passten auch nicht.
Ich hab da gestern einen guten Vergleich gehört: Die Bayern waren beim Thema Nagelsmann und Tuchel wie ein pubertierender 16 jähriger Junge. Hat momentan eine Freundin (Nagelsmann). Die Beziehung läuft ganz gut, wenn auch nicht perfekt. Klar, es gibt immer ein paar Probleme oder Dinge, die man noch verbessern kann. Nur auf einmal hat sich eine neue Chance aufgetan. Das schönste und begehrteste Mädchen der Klasse(Tuchel) hat sich frisch vom Freund getrennt. Da dachten sich die Bayern, da muss ich mein Glück versuchen. Und haben dafür eine absolut solide Beziehung aufgegeben.
Ich weiß nicht, ich fand den Vergleich ziemlich passend und hat mich zum schmunzel gebracht
Daher war Tuchel und die Bayern irgendwie nie ein "Match made in Heaven". Mir kommts so vor, als wären vor allem die offensiven Spieler zu sehr eingeschränkt von Tuchels Taktik. Früher waren die Bayern immer für 4-5 Tore pro Spiel zu haben, das gibts unter Tuchel immer weniger. Dafür hat er die Defensive statistisch gestärkt, sie bekommen dafür auch weniger Gegentore als unter Nagelsmann.
Und wenn ich Tuchel bei den Bayern sehe und bei Interviews höre, ist er für mich ein anderer Mensch/Trainer als er noch in England oder bei PSG war. Tuchel im Ausland war mir teilweise bei den Stationen im Ausland auch sympathisch, seine Art und sein Gerede bei Pressekonferenzen.
Bei den Bayern hat sich da mein Bild wieder sehr gewandelt, als ob hier die deutschen Medien auch ein Problem für ihn wären. Er hat ja auch ein angespanntes verhältnis zu manchen Sportmedien in Deutschland von der Zeit in Mainz und Dortmund, soweit ich weiß.
Aber das größte Problem sehe ich auch nicht bei Tuchel, sondern bei dem deutschen Kern bei den Bayern.
Der deutsche Kern besteht aus den Spielern, die mit der Nationalmannschaft die letzten Turniere einfach schlecht ausgesehen haben (was für mich als Österreicher etwas in Schadenfreude mündet). Seitdem stehen vor allem die deutschen Spieler bei den Bayern massiv unter Druck. Bestes Beispiel: Kimmich: Der spielt einen Fehlpass und wird von ALLEN in der Öffentlichkeit zerlegt. Die haben einen so großen öffentlichen Druck, dass ich da auch verstehe, dass der Druck zu groß ist, dass sie regelmäßig Topleistungen abliefern. Auch Profifußballer sind nur Menschen, das wird mir da auch viel zu oft vergessen in solchen Diskussionen.
Ein anderes Problem sehe ich auch noch, in den Verträgen, welche die Bayern den Spielern gegeben haben. Die Verträge sind einfach sehr hoch dotiert, sodass es schwierig ist, die Spieler "loszuwerden", da hier wahrscheinlich dann auch nur Vereine aus England oder Saudi-Arabien als Abnehmer in Frage kämen.
Meiner Meinung nach braucht Bayern einen heftigen Kaderumbruch, die jetzigen Spieler wie Kimmich, Goretzka, etc. haben in Deutschland zu viel verbrannte Erde hinterlassen, dass sie in Deutschland wahrscheinlich auch nicht mehr "glücklich" werden und früher oder später noch mehr unter dem dort herrschenden Druck zusammenbrechen werden
Schicker Vergleich

Tuchel ist nach wie vor ein verdienter Toptrainer, daran ändert ein schlechtes Jahr bei Bayern nichts. Das wahre Pulverfass ist wie du richtig sagst der FC Hollywood. Satte, fürstlich bezahlte Spieler, eine fragwürdige Kaderpolitik in den letzten Jahren und das Medienecho bei jedem umgeknickten Grashalm ist toxisch³. Ich finde es allein schon falsch, dass immer noch Leute wie Hoeneß regelmäßig ein Mikro in die Hand bekommen und zu allem ihren Senf dazugeben können. Patron hin oder her, aber wenn er schon von sich aus kürzertreten will, dann doch bitte konsequent. Von Dampfplauderern wie Effenberg und Matthäus fange ich gar nicht erst an. Sie alle fördern diesen öffentlichen Druck. Ich hoffe, Tuchels Bezahlung umfasst einmal im Monat ein Wellness-Wochenende.
Ironischerweise wäre der vermutlich beste Trainer für einen heftigen Kaderumbruch Mourinho. Es steht mir nicht zu, zu bewerten, ob das wirklich der richtige Weg wäre, aber wenn dort jemand konsequent den Boden umgraben kann und nicht davor zurückschreckt, die heiligen Kühe zu schlachten, dann der gute alte José. Fragt sich nur, ob man ihn lässt, oder ob er sich dann nicht zuerst mit der angesprochenen Medienlandschaft anlegt und es doppelt und dreifach zurückbekommt. Wie es schon in LOTW hieß: Wenn du dich mit dem FC Bayern einlässt, veränderst du nicht den FC Bayern. Der FC Bayern verändert dich.

Mourinho würde hier ziemlich sicher viel mehr Schaden als Nutzen bringen. Der stellt dann Tchouaméni ins Sturmzentrum um die gegnerische IV zu beackern und setzt Kroos einen Monat lang auf die Bank, weil der einmal eine Ecke zu kurz schlägt. Nee, danke. Davon ab ist hier doch alles paletti. Wozu Carlo absägen? Die Atmosphäre ist so harmonisch wie lange nicht und so lange die Ergebnisse stimmen passiert so schnell nichts in der Richtung.Wir sollten schneller sein als Bayern und Mou zurück holen.