Dahingehend muss man sowieso die Situation und den Trend analysieren. Aktuell gibt es einen akuten Mangel an "klassischen" Außenverteidigern im Weltfußball. Mir fallen im Bereich der gehobenen internationalen Klasse noch keine fünf Außenverteidiger ein, die ihre beste Leistung auch wirklich auf den klassischen Außenverteidigerpositon haben. Alexander-Arnold, Trippier, James, der diesjährige Carvajal und mit viel wohlwollen Walker. Mehr gibt es meines Erachtens auch nicht mehr. Mendy in Topform eventuell noch. Auf der anderen Seite gibt es reihenweiße (künftige) Top-Spieler, die als Schienenspieler (sprich in einer Dreierkette) agieren bzw. dort ihre beste Leistungen abrufen: Grimaldo, Hakimi, Frimpong, Walker, Dimarco, M. Gutierrez, Arnau Martinez, Cancelo... vier davon wären mit Sicherheit sogar relativ einfach zu bekommen. Im Hinblick dessen, dass der Prototyp eines rechten Schienenspielers (Valverde) bereits im Kader ist, sollte man vielleicht überlegen, ob man mit einem moderne(re)n Trainer nicht den Weg der Dreierkette gehen sollte. Wenn es keine geeigneten Kandidaten für die klassischen - aktuell praktizierten - Außenverteidigerrollen gibt, sollte man meiner Meinung nach über eine diktierte Systemumstellung nachdenken. Denn es bringt nichts, aus fußball-ideologischen Gründen mit durchschnittlichen Außenverteidigern zu spielen, wenn man mit nur wenigen Anpassungen auch mit potenziellen Weltklasse-Schienenspielern arbeiten kann.
Valverde auf der rechten -und Grimaldo auf der linken Schienenspielerposition sind genau das, was ich als perfekte Besetzung eben jener empfinde. Beides schnelle Spieler mit hohen technischen Fähigkeiten, die sich aktiv und produktiv am Spielaufbau beteiligen und sogar spielgestalterisch agieren. Ein Dreiermittelfeld mit Tchouameni, Camavinga und Bellingham, Vinicius/Rodrygo auf einer Freigestrolle zusammen mit einem klassischen Neuner. Mir läuft glatt das Wasser im Mund zusammen.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass ein etwaiger Davies-Transfer sofort ad acta gelegt werden sollte.