Realfan forever
El presidente · männlich- Registriert
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Die unendliche Geschichte von Karim Mostafa Benzema
Kapitel 1: Unendlichkeit hat einen Anfang
Wir schreiben den 1. Juni 2013. In einem warmen Sommertag schießt Higuain sein letztes Tor für die Merengues. Gleich im Anschluss nach der Partie bestätigt er, dass er nach 7 Jahren Real Madrid sich einen neuen Klub suchen wird. Fast zwei Monate später ließ er seine Worte Taten folgen und wechselte zu Napoli. Doch inoffiziell war das jener Tag, in der beschlossen wurde, dass Benzema als Stammspieler seine Karriere hier beenden kann. Das geht natürlich nur, wenn man entweder keine ernste Konkurrenz verpflichtet ODER wenn man jede halbwegs ernsthafte Konkurrenz komplett demoralisiert. Der letzte gefährliche Konkurrent war Higuain und auch nur deswegen, weil während der Mourinho-Zeit um Benzema noch keine wirklich Agenda stattfand - sie war allerhöchstens im Anfangsstadium. Mou hat damals noch einen knallharten Wettbewerb zwischen den laufen lassen, so wie sich es gehörte. Möglicherweise sahen wir unter ihm noch den besten Benzema bei Real Madrid. Zuvor war er in seiner ersten Saison nur ein großes Sturm-Talent, der aber vom gleichaltrigen Higuain ohne Mühe in die Schranken verwiesen wurde. Erst in der darauffolgenden Saison, als Higuain nach seiner Rücken-OP lange außer Gefecht war, begann die unendliche Geschichte von KB9. Es begann eigentlich ganz harmlos, doch nach drei Jahren gesundem Konkurrenzkampf zwischen Big Benz und Pipita, suchte Letzterer das Weite. Als hätte er schon das geahnt, was zu dem Zeitpunkt Keiner für möglich gehalten hat.
Kapitel 2: Eine Katze und zwei Mäuse
Als Ancelotti kam, gab es in der ersten Saison nur ein einen 21-jährigen Morata als Konkurrenten, der noch nichts vorzuweisen hatte. Leichtes Spiel für Benzema, Carlo musste auf ihn setzen, was ja auch Sinn machte, denn BBC funktionierte in der ersten Saison ziemlich gut. Auch in der nächsten Saison konnte Benz seine Eier schaukeln. Chicharito, der sich nicht einmal langfristig bei ManUtd durchsetzen konnte, war das nächste Fliegengewicht, das Benzema wegpusten konnte. Aber auch hier ahnte noch keiner, wohin die Reise hinführte, zumal Benzema für seine Verhältnisse noch ganz ordentlich lieferte. Perez im Hintergrund rieb sich aber schon verschmitzt die Hände.
Kapitel 3: Der freie Fall nach oben
Dann gings aber los: Von 2016 bis 2018 brach Benzema leistungstechnisch total ein; das Sex-Video-Skandal und der Rausschmiss aus der Nationalmannschaft setzten ihn hart zu. Praktisch drei Saisons hintereinander hat Benzema fast nichts geleistet. Es war das erste mal, in der man sehr gut sehen konnte, wie Benzema mental mit großen Druck umgeht. Davor konnte er sich noch gemütlich hinter Ronaldo und Bale verstecken. Glücklicherweise wuchs seine Lobby in der Zeit brutal: Landsmann Zidane wurde angeheuert, Ronaldo machte sich für sein Kumpel stark, Perez kam immer wieder völlig konträr zu seiner Leistung auf dem Platz mit Benzema-Lobeshymnen um die Ecke.
Kapitel 4: Widerstand ist zwecklos
Der letzte entscheidende Einschnitt war die Zermürbung von Benzemas letzten halbwegs ernsthaften Konkurrenten: Alvaro Morata. Er kam deutlich gereifter von der Juve-Leihe zurück ins Team und machte Benzema trotz eher bescheidender Einsatzzeit mächtig Feuer in den Hintern. Zwar war er hier und da etwas zu eigensinnig und unüberlegt, aber die Fans kamen erstmals nach drei, vier Jahren wieder auf den Geschmack einen brandgefährlichen Mittelstürmer vorne zusehen. Benz stagnierte weiter, aber auf Zidane und Perez konnte er sich verlassen. Sie drückten Morata wieder nach unten, ließen ihn gerade so noch atmen aber nicht aufblühen, sodass er sich gezwungen sah Real zu verlassen.
Kapitel 5: Minimalistische Legende
Benzema konnte in dieser Zeit sich als Wasserträger für Ronaldo inszenieren, notfalls mussten die Fans sich einfach mit seinen Ausweichbewegungen zufrieden geben. Man hat gelernt die Erwartungen an Benzema drastisch herunterzuschrauben und dadurch konnte er wieder einfacher die Erwartungen der Fans übertrumpfen. Seine einzig gelungene Aktion in der Saison 2016/17, wo er im Halbfinale gegen Atletico drei Gegenspieler alt aussehen lies, erreichte Kultstatus. In der nächsten Saison wurde es sogar noch bizarrer: Benzema machte durch zwei eklatante Torwartfehler in zwei Spielen hintereinander jeweils zwei wichtige Treffer, die unter anderem zum CL-Finaleinzug und und zum CL-Sieg führten. Während zuvor Benzema noch selber durch einen selbst erarbeitenden Skill seine Saison retten musste, ließ er nun gegnerische Spieler seine Saison retten. Das nennt man wohl Next Level Shit. Benzema hat spätestens seit diesem Ereignis seinen Rentenvertrag, der bereits vorbereitet im Tresor von Papa Perez liegt, ziemlich sicher. Es fehlt praktisch nur noch seine Unterschrift.
Kapitel 6: Und wenn er nicht gestorben ist...
Nach der Ronaldo-Ära musste Benzema nun umdisponieren und das bedeutet mehr Tore schießen. Nicht wegen Zidane oder Perez, den interessiert das ja nicht die Bohne, nein, natürlich wegen der Fans und der Presse. Und siehe da, er tat es, wenn auch sehr inkonstant, aber immerhin oft genug, um den Anschein zu bewahren, dass er solange die einzig wahre Nr.9 bleiben muss bis er entscheidet hier seine Karriere zu beenden. Benzema hat sich zu einem unbezwingbaren Endgegner entwickelt, der nur von sich selbst besiegt werden kann.
hut ab starke zusammenfassung. Fehlt eigentlich nur die systematische verbannung auf die bank von den anderen 9ern sobald sie performen. Hernandez,mariano und higuain können davon ein lied singen.