Immerhin mal was anderes, als in der Richtung von "BENZEMA IST DER BESTE STÜRMER ALLER ZEITEN, DU BIST EINFACH NUR ZU DUMM DAS ZU ERKENNEN UND HAST DEN FUSSBALLVERSTAND EINES ZEHNJAEHRIGEN !!!!111!!!111!!!!11!!", was ich hier leider schon oft genug miterleben musste.
Aber im Ernst. Möchte mit den Posts genau diejenigen erreichen, die so oder so ähnlich denken. Bis heute ist man mir eine Erklärung "schuldig", was Benzema eine besondere Stellung in der Fußballgeschichte rechtfertigt. Für mich ist er ein reiner Stürmer von der Stange.
Es gibt so viele Indizien, die diese Stellung Benzemas rechtfertigen und doch ist es nicht einfach eine derartige Einordnung zu artikulieren.
Letztlich gibt es doch auch niemanden, der (abgesehen von Weltfußballern und anderweitig ausgezeichneten Spielern) anhand eines bestimmten Kriterienkataloges bestimmen könnte, ob sich ein Spieler eine besondere Stellung in der Fußballgeschichte verdient hat.
Das folgt schlicht und einfach aus dem kollektiven Gedächtnis der Zeitzeugen und wird zukünftig vermutlich auch stark vom "Hype" beeinträchtigt werden, der gewissen Spielern aufgrund von Subkultur in den sozialen Medien zukommt.
Zumindest was dieses letzte Kriterium anbelangt, schneidet Benzema mit Sicherheit nicht gut ab.
Ich führe mir - was seine speziellen Verdienste für Real Madrid anbelangt - immer gerne die Parallele zur Entwicklung des einstigen Konkurrenten Higuain vor Augen. Die beiden haben um 2012 rum direkt miteinander konkurriert und wurden von Vielen als etwa gleich stark angesehen. Und obwohl Higuain sich zwischenzeitlich zu einem internationalen Topstürmer entwickelt hat und sein Marktwert jenen von Benzema an den jeweiligen Höchstpunkten überstieg, ist aus Benzema meiner Ansicht nach ein deutlich flexiblerer, verlässlicherer und konstanterer Spieler geworden. Er vereint mittlerweile die Qualität eines körperlich starken und ballsicheren Strafraumstürmers mit jenen eines mitspielenden, dribbelstarken und vorallem spielintelligent agierenden Mittelstürmers in sich.
Natürlich liegt auch das im Auge des Betrachters und man mag ihm vorwerfen er sei "zu flexibel" und weiche "zu oft" auf die Außenbahnen oder in den Rückraum aus. Aber genau das macht ihn mittlerweile eben aus - er bringt zwar die Qualitäten eines "echten Strafraumstürmers" mit, versteht sich offenbar allerdings nicht als solcher. Er versucht sich gleichermaßen am Spielaufbau wie am Torabschluss zu beteiligen - und er versteht es, beides erfolgreich miteinander zu verknüpfen.
Das macht ihn zu einem momentan seltenen Spielertyp (vielleicht ähnlich gespielt noch von Firmino), der unsere Mannschaft absolut bereichert und das Angriffsspiel prägt.