Es wird deutlich, dass die größten und populärsten Fußballklubs diese Liga nicht aus Jux und Tollerei gegründet haben, sondern weil sie einen Weg finden wollen, wie sie die finanzielle Krise überstehen können. Aus der Antwort geht klar hervor, dass man sich mit FIFA und UEFA in einem Dialog austauschen wollte, um den neuen Wettbewerb zu integrieren, aber stattdessen wurden alle sofort medial und unter enormen Druck gegen das Projekt aufgehetzt. Statt sich mit den Klubs auszutauschen und die ersten Vorschläge weiter gemeinsam zu gestalten, verweigert die UEFA die Kooperation und kreischt hysterisch rum, weil sie eben keine Lust hat, dass die Klubs einen größeren Teil vom Kuchen abbekommen - obwohl sie die Attraktivität der Wettbewerbe ausmachen und die Hauptlast tragen. Alle, die von den vorhandenen Strukturen profitieren und gar kein Interesse an Veränderungen haben, machen auch noch fleißig mit und spielen sich zu Rettern des Fußballs auf.
Ein so erfolgreicher Geschäftsmann wie Floren würde diesen Schritt nicht einfach so unbedacht gehen, sondern weil er womöglich darin den einzigen Ausweg sieht, damit man konkurrenzfähig bleibt und in Zukunft finanziell überlebt. Oder wie sollten in Zukunft die Mbappes und Haalands dieser Welt für das Spektakel der Fans finanziert werden? Die anderen Klubs sehen das doch genauso, sonst würden sie nicht mitmachen.
Es ist aber mehr als peinlich, dass ausgerechnet die englischen Vereine so schnell den Schwanz einziehen: War es doch die mittlerweile so gefeierte Premier League, die genau deswegen 1992 gegründet wurde, weil die Klubs sich selbst vermarkten und mehr Geld verdienen wollten. Das war gar nicht so lange her.